Das Musikinstrument Posaune ist ein Blechblasinstrument. Zwar wird es bereits in der Bibel als jobel, schofar bzw. keren (eigentlich Widderhorn) erwähnt, dabei handelte es sich aber um allgemein Blasinstrumente. Erst durch die Bibelübersetzung Luthers wurden aus den "tubae" die "Posaunen" von Jericho. Die Posaune entstand in ihrer jetzigen Form bereits um 1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine eines der ältesten, vollchromatisch spielbaren Orchersterinstrumente. Weil eine Trompete (Tromba) mit dem Grundton b und der Länge von ca.1,60m eher unhandlich ist, wurden die Instrumente beispielsweise in S-Form gebogen, auch gerollt oder in Brezelform hergestellt. Das untere Kniestück der gebogenen Trompete wurde zur Tonkorrektur beweglich gestaltet, daraus entwickelte sich der Zug der großen Trompete (Trombone), Länge ca. 2,60m. Der Name entwickelte sich aus der altfranzösischen Bezeichnung "buisine" über das mittelhochdeutsche "Busine" zu seiner heute gängigen Form.
Unter einer Posaune versteht man im Allgemeinen eine Zugposaune, im Gegensatz zur Ventilposaune. Sie besteht aus einem S-förmigen Rohr, in das an dem einen Ende das Mundstück eingesetzt wird und das sich am anderen Ende zur Stürze oder zum Schalltrichter erweitert.
Der Ton entsteht dadurch, dass der Spieler seine Lippen zum Vibrieren bringt. Da die Lippen auf das Mundstück gepresst sind, entstehen in der Posaune Druckwellen, die am offenen Ende, am Trichter, reflektiert werden und mit den neuen Druckwellen, die vom Mundstück kommen, interferieren. In der Posaune entsteht eine stehende Welle mit der Frequenz, mit der auch die Lippen des Spielers vibrieren. Die Frequenz muss proportional zur Länge der Posaune sein.
Die Tonhöhenänderung erfolgt durch den Zug, mit dem man sieben verschiedene Lagen (chromatisch) erreicht. Dadurch verlängert man die effektive Länge des Instrumentes, so dass der Ton tiefer wird. Durch schnelleres Vibrieren der Lippen werden höherere Naturtöne hervorgebracht, die durch den Zug stufenlos erniedrigt werden können. So ist es möglich, von einer Tonhöhe zu einer anderen zu "gleiten", also Glissandi zu spielen. Von dieser Möglichkeit wird vor allem im Jazz Gebrauch gemacht.
Bei der Ventilposaune wird die Chromatik, wie bei der Trompete, mit drei Ventilen erreicht, die den Grundton um einen halben, einen ganzen oder eineinhalb Töne, kombiniert entsprechende Summen, erniedrigen.
Auch Zugposaunen werden mit Ventilen ausgestattet. Viele Posaunen haben ein Quartventil um bestimmte Intervalle oder tiefere Töne ('H-E) einfacher spielen zu können.
Posaunen gibt es in verschiedenen Größen:
- Sopran- oder Diskantposaune (sehr selten und schwierig) Stimmung in B
- Altposaune Stimmung in Es, Tonumfang A-es2
- Tenorposaune (am weitesten verbreitet) Stimmung in B, Tonumfang E-d2, mit Quartventil C-d2, + Pedaltöne KontraB-KontraE
- Tenor-Bassposaune (weite Mensur, Quart- und Quintventil) Stimmung B/F/ES(D)
- Bassposaune (selten) Stimmung in F
- Kontrabassposaune (sehr selten) Stimmung in B .
Der Tonumfang in der Höhe ist weitgehend vom Können des Spielers abhängig.
Die Varianten unterscheiden sich durch die Gesamtlänge und durch den Rohrdurchmesser (Mensur) und Größe des Schallbechers. Tenorposaunen gibt es mit oder ohne Quartventil. Tenor-Bassposaunen mit zwei Ventilen werden umgangssprachlich fälschlicher weise auch als Bassposaunen bezeichnet.
Stücke für die Tenorposaune werden vor allem im F-Schlüssel (Bass-Schlüssel) notiert, in der klassischen Literatur auch im C-Schlüssel (Tenor-Schlüssel) (auch hier (Siehe auch Notenschlüssel), Stimmen für Altposaune im Altschlüssel, ebenfalls ein C-Schlüssel.
In einigen Blasorchester-Ausgaben, speziell in solchen für den Schweizer Raum, wird die Posaune mitunter auch im Violinschlüssel notiert.
Posaunenstimmen im Bass-Schlüssel sind fast ausschließlich in C (also nicht transponierend) notiert, in seltenen Ausnahmen (vorzugsweise im Benelux-Raum) auch in B. Posaunenstimmen im Tenor-Schlüssel sind immer in C notiert, Posaunenstimmen im Violinschlüssel eigentlich immer in B und eine Oktave höher (d.h. wenn ein eingestrichenes C notiert ist, klingt ein kleines B).
In Partituren wird die Posaune mit "Pos." für Posaune oder "Trb." für Trombone (engl./ital.) abgekürzt.