San Juan (Argentinien)

argentinische Großstadt, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz
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San Juan ist eine Stadt im westlichen Argentinien, gelegen in einer Oase in einer trockenen steppenhaften Gegend. Sie ist Hauptstadt der Provinz San Juan (Provinz). Das eigentliche Stadtgebiet hat 120.000 Einwohner, die Bebauung setzt sich jedoch in den benachbarten Departamentos Chimbas, Rivadavia, Rawson, Pocito und Santa Lucía fort, so dass der Ballungsraum auf etwa 550.000 Einwohner kommt.

Geografis

San Juan liegt in der südlichen großen Oase der gleichnamigen Provinz, die sich aus den Tälern von Tullum, Ullum und Zonda östlich der zu der Präkordillere gehörenden Sierra del Tontal zusammensetzt. Der Río San Juan umfliesst die Stadt im Nordosten. Das Umland ist steppenhaft und besteht zum Großteil aus Monte-Buschwald, aber auch aus Felswüsten. Das Klima ist trocken und subtropisch mit sehr hohen Tagestemperaturen im Sommer, im Winter lässt der föhnartige Zonda-Wind die Temperaturen oft kurzzeitig auf sommerliche Werte steigen.

Geschichte

San Juan ist eine der ältesten Städte Argentiniens. Sie wurde 1562 von Juan Jufré in einem benachbarten Tal gegründet. 1594 wurde die Stadt wegen eines Hochwassers zum jetzigen Standpunkt verlegt. In der Kolonialzeit gehörte San Juan zeitweise zu Chile, mit der Unabhängigkeit fiel es aber endgültig an Argentinien. 1944 verwüstete ein Erdbeben die Stadt, 10.000 Menschen starben. Der Wiederaufbau war vom Geist der damaligen Avantgarde der Architektur geprägt - ein Projekt von Le Corbusier wurde allerdings abgelehnt - und so findet man heute eine Vielzahl moderner Bauten in der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Nur wenige Bauten, darunter das Krankenhaus Dr. Guillermo Rawson sowie das Kloster Santo Domingo, überlebten das Erdbeben von 1944. Die Kathedrale von 1979 ist dagegen ein gutes Beispiel für die moderne Architektur, die die Stadt prägt. Das naturwissenschaftliche Museum beherbergt Fossilien vorgeschichtlicher Tiere, viele davon aus dem Nationalpark Ischigualasto. Das Weinmuseum in einem alten Eisenbahnschuppen beherbergt historische Maschinen aus Weinkeltereien der Region.

Wirtschaft

Trotz eines Gesetzes, das die Ansiedlung von Industrieunternehmen seit den 1970er Jahren fördert, ist die Stadt weitgehend vom landwirtschaftlich geprägten Umland der Oase von Tulum abhängig. Führend ist der Weinbau, der 65% der landwirtschaftlich genutzten Fläche der Oase bedeckt, und die damit zusammenhängende verarbeitende Industrie. Von Bedeutung in der Energiewirtschaft ist der in der Umgebung von San Juan gelegene Stausee Ullum.