Hurrikan Erika (1997)
| Kategorie-3-Hurrikan | |
|---|---|
Hurrikan Erika im Norden der Kleinen Antillen am September 8 | |
| Gebildet: | 3. September 1997 |
| Aufgelöst: | 20. September 1997 |
| Windgeschwindigkeiten: | 205 km/h |
| Niedrigster Druck: | 946 hPA (mbar) |
| Gesamtschaden: | $10 Millionen USD (1997) $12.6 Millionen USD (2006) |
| Todesopfer: | 2 Tote |
| Betroffene Gebiete: | Kleine Antillen, Azoren, Puerto Rico |
Hurrikan Erika war der stärkste und lang-anhaltende Tropische Wirbelsturm der Atlantischen Hurrikansaison 1997. Erika entwickelte sich am 3. September aus einer Tropischen Welle und bewegte sich in nordwestlicher Richtung über den tropischen Atlantischen Ozean. Die Welle intensivierte sich stetig, bis sie schließlich am 4. September den Hurrikan-Status zugesprochen bekam. Damit wurde Hurrikan Erika der fünfte benannte Sturm, der dritte Hurrikan und der einzige bedeutende Hurrikan der Saison. Erika überbrückte die kurze Strecke bis zu dem Norden der Kleinen Antillen und drehte später wegen eines sich näherndes Tiefdruckgebietes Richtung Norden. Der Hurrikan wurde schnell stärker und erreichte sein Maximum am 8. September mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 kmh (125 mph). Nachdem Erika diesen Höchststand für 24 Stunden anhielt begann der Hurrikan, da er sich über kälteres Wasser bewegte, abzuschwächen. Er drehte Richtung Osten, wandelte sich zurück zu einem tropischen Sturm und wurde, nach dem Passieren der Azuren, zu einem Extratropischen Wirbelsturm.
Der Hurrikan erzeugte leichten Regenfall und Winde über den gesamten nördlichen Teil der Kleinen Antillen. Erika führte eine Wolke Vulkanischer Asche von einer Eruption des Soufriere Hills Vulkan (Montserrat) nach Antigua mit sich, was ein sehr seltenes Ereignis darstellt. Starke wellen des Hurrikans erzeugten Küstenerosionen und im Norden Puerto Ricos Küstenüberflutungen, die zwei Surfern das Leben kosteten. Moderate Windböen führten dazu, dass tausende Anwohner ohne Stromversorgung auskommen mussten. Der Schaden in den Karibischen Gebiet der USA betrug $10 Millionen (1997 USD, $12.6 Millionen 2006 USD). Zusätzlich erzeugte Erika stürmische Winde und leichte Regenfälle in den Azoren. Erika war zwischen August und September der einigste Tropische Regensturm im Atlantischen Ozean. Das letzte Mal fiel dies in der Atlantischen Hurrikan Saison 1929 vor.
Sturmgeschichte
Eine große tropische Welle, die eventuell Erika wurde, entfernte sich am 31. August von der Küste Afrika. Kurz nachdem sie die Küste verlassen hatte, zeigte sich eine planetarische Zirkulation, da die Welle aber westwärts zog konnte die Zirkulation sie nicht entscheidend abschwächen. Am 3. September, als die tropische Welle ca. 1850 Kilometer von der südlichsten Spitze der Kleinen Antillen entfernt war, hatte sich die Konvektion in der Zirkulation so weit organisiert, um das System als Tropischer Wirbelsturm (Level 6) zu klassifizieren. Der Wirbelsturm zog mit ungefähr 32 kmh (20mph) in den Nordwesten und spät am 3. September stärkte sich das System zu einem tropischen Sturm. Von nun an gab das Nationale Hurrikan Zentrum (National Hurrican Center) in Miami dem Sturm den Namen „Erika“.
Erika zog weiter Richtung Nordwest und am frühen 4. September schien sich ein Augen-Merkmal im Zentrum der Konvektion entwickelt zu haben, also eine windstille Zone in dem Zentrum des Sturms.
Das Merkmal war nicht ein Auge, sondern, wie vorhandene Sattelitenbilder offenbarten, ein Zentrum das kurz von der Konvektion frei gestellt war. Trotz ungünstiger Windscherung stärke Erika sich immer weiter und wurde am 4. September, 850 km südöstlich von Guadeloupe, zu einem Hurrikan. Tiefe Konvektionen entwickelten sich wieder in der Nähe des Zentrums und er wurde auf dem Weg Richtung Nordwesten langsam stärker.
Hurrikan Erika verlangsamte bei der Annäherung an die Kleinen Antillen seine Vorwärtsbewegung. Ein sich näherndes Tiefdruckgebiet schwächte den subtropischen Hochdruckausläufer und führte dazu, dass Erika sich Richtung Norden, später Richtung Nordosten wendete. Am 7. September begann Erika schneller stärker zu werden. Der Hurrikan erreichte am 8. September 565 km nördlich der Kleinen Antillen seinen Höchststand von 205 kmh (125 mph). 24 Stunden später schwächte Erika sich wieder über kühlen Wasser ab. Nach über 565 km in östliche Richtung, drehte Erika in den Nordosten, als Reaktion auf westliche Strömungen. Stärke Windscherungen schwächten den Hurrikan am 12. September zurück zu einen Tropischen Sturm ab. Auch wenn es trotz ungünstiger atmosphärischer Bedingungen die tiefe Konvektion im Zentrum hielt, schwächte Erika mit der Schwenkung nach Südosten weiter ab. Am 14. September wurde der Sturm 820 km Südwestlich von den Azoren mit einer Drehung Richtung Nordosten wieder stärker, aber bei der Passierung der Azoreninseln wurde der Sturm wegen dem Verschwinden der tiefen Konvektion sehr schnell schwächer. Erika wurde im Norden der Azoren am 16. September zu einem extratropischen Wirbelsturm und nach der Durchführung einer rechtsdrehenden Spirale verschwand der extratropische Wirbelsturm ca. 370 km von Irland entfernt am 19. September.
