Quake
Quake (engl., umgangssprachlich Erdbeben) ist ein Computerspiel, das 1996 von id Software veröffentlicht wurde. Der Ego-Shooter war revolutionär, da zum ersten Mal Polygone nicht nur für die Umgebung, sondern auch zum Darstellen von Spielern und Gegnern benutzt wurden.
Die Grafik-Engine
Das Spiel führte diverse Fortschritte im Genre der 3D-Spiele ein:
- 3-dimensionale Polygon-Modelle für Spieler und Gegner anstatt der bisher gewohnten 2D-Sprites
- Außerdem wurden im Spiel neue, veränderbare Beleuchtungstechniken ("Lightmaps", "Echtzeit-Light-Sourcing") benutzt, im Gegensatz zu bisheriger statischer Beleuchtung
- Quake war das erste Spiel, das einen Hardware-basierenden 3D-Beschleuniger unterstützte.
- Der Ableger "GLQuake" war die erste Anwendung, die die Fähigkeiten der 3dfx-Chipsätze wirklich ausnutzen konnte.
Die Grafik-Engine von Quake wurde über viele Jahre hinweg für etliche andere Computerspiele wiederverwendet und weiterentwickelt.
Die Quake-Engine wurde von id Software für die Nachfolger Quake II und Quake III Arena weiterentwickelt. Seitens ID war Quake III Arena die letzte große Verbesserung der Quake-Grafikengine - eine von Grund auf neu programmierte Engine ist im August 2004 mit dem Spiel Doom III erschienen. Der Quellcode von Quake I wurde 1999 unter der GNU GPL Lizenz veröffentlicht.
Ein Großteil der Programmierung an der Quake-Engine wurde von John Carmack geleistet, der auch schon am Vorgänger Doom mitgewirkt hatte.
Musik
Die Musik des Computerspiels stammt von Trent Reznor aus der Band Nine Inch Nails.
Handlung
Die Handlung des Spiels folgt dem damals üblichen Format für Ego-Shooter von id Software: Portale zu einem Reich böser Wesen haben sich geöffnet und der Spieler ist die einzige Person, die hindurchtreten und diese wieder schließen kann. Die Welt von Quake wurde besonders durch den von H. P. Lovecraft erschaffenen Cthulhu-Mythos inspiriert.
Mehrspielermodus
Quake besitzt einen Multiplayer-Modus mit dem man über das lokale Netzwerk (LAN) oder Internet mit oder gegen andere Spieler kämpfen kann.
Seit 1998 gibt es auch einen separaten, für das Internet optimierten, Multiplayer-Client namens Quakeworld (oder kurz QW). Dieser auf hat sich im Laufe der Jahre für das Multiplayer-Spiel im Internet durchgesetzt und hat nach der Veröffentlichung des Quellcodes durch id-Software eine Renaissance erfahren: Projekte wie fuhQuake und moreQuake brachten aktuelle Technologien und viele Detailverbesserungen. Eine ausführlichere Beschreibung und viele Tips findet man im QW Guide von Apollyon unter http://www.challenge-smackdown.com/qwguide/
Addons
Es gibt zwei offizielle Addons für Quake
- Scourge of Armagon - erschienen 1996, entwickelt von Ritual
- Dissolution of Eternity - erschienen 1997, entwickelt von Rogue
Modifikationen
Viele Spieler haben eigene Level und Spielermodelle erschaffen, sowie eigene Änderungen zum Spiel selbst hinzugefügt. Dadurch entstanden Modifikationen (Mods), die völlig neue Spielvarianten erlauben oder teilweise nichts mehr mit der eigentlichen Handlung von Quake zu tun haben. Möglich ist dies über eine integrierte Programmiersprache "QuakeC", eine vereinfachte Form der Programmiersprache C, mit der man Spielabläufe in Quake kontrollieren kann.
Der Rekord im "Quake schnell durchspielen" liegt übrigens bei 12 Minuten und 23 Sekunden. Dieser Film namens "Quake done Quick with a Vengeance" findet sich unter http://www.planetquake.com/qdq/ und wird wohl in Zukunft noch unterboten werden.
Quake II
Der Ego-Shooter Quake II ist am 30.11.1997 erschienen, wurde von id Software entwickelt und von Activision vertrieben. Quake II ist der Nachfolger zu Quake, mit dem es inhaltlich allerdings kaum etwas gemeinsam hat.
Der Soundtrack des Spiels stammt von Sonic Mayhem.
Die aktuelle Version ist 3.20. Dieses Update enthält Bugfixes und neue Multiplayer Maps. Die auch erhältliche Version 3.21 ändert nichts am Spiel, sondern erleichtert das Kompilieren unter Linux.
Handlung
Wie man es von id Software gewohnt ist, spielt die Story auch in Quake II eine untergeordnete Rolle. Man spielt einen einzelnen Soldaten, der auf dem Planeten Stroggos für Ordnung sorgt, bevor dessen Bewohner die Erde einnehmen. Anders als sein Vorgänger ist Quake II ein reines Science Fiction-Spiel, weshalb man mit futuristischen Waffen gegen halb organische Außerirdische kämpft. Abgesehen von einigen Schalterrätseln und Pseudoaufträgen geht es in dem Spiel ausschließlich darum, Gegner zu töten. Wegen des für damalige Verhältnisse hohen Gewaltgrades, wurde das Spiel indiziert und stand kurz vor einem totalen Verbot.
Technik
Im Gegensatz zu Quake, das erst nachträglich Hardware-Beschleunigung durch 3D-Grafikkarten unterstützte, war dies bei Quake II von Anfang an vorgesehen. Die Schnittstelle hierfür ist id-typisch OpenGL. Farbige Lichteffekte und geschmeidige Animationen der Spielfiguren machten Quake II kurzzeitig zum technisch überragendsten Spiel seiner Zeit. Auch ein Ressourcen schonender Netzcode der das Spiel von Anfang an im Internet spielbar machte, wurde implementiert. Somit war eine Fortführung von QuakeWorld nicht nötig.
Quake II läuft immer als client/server Modell, auch im Singleplayer Modus.
Das bedeutet zweierlei:
Erstens wird selbst im Einspieler-Modus zunächst ein (Single-Player-)Server gestartet, zu dem sich der Spieler (als einziger) verbindet.
Zweites ist es dadurch auch möglich, Quake II im sogenannten dedicated-Mode zu starten, d. h. es wird nur der Server, nicht aber die Sound-, Grafik- oder Spieler-Schnittstelle gestartet.
Dadurch kann man selbst auf älteren Rechnern einen Resourcenschonenden, dauerhaft laufenden Server installieren bzw. ein solcher dedicated-Server beeinträchtigt die Leistung moderner PCs nicht weiter.
Quelltexte
Der Quelltext des Quake II servers wurde von id schon früh veröffentlicht. Somit wurde ermöglicht, dass das Spielverhalten veränderbar ist, was zu vielen Mods führte.
Der Quelltext des Clients wurde am 21. Dezember 2001 unter der GNU GPL veröffentlicht.
Seitdem haben sich einige Projekte hervorgetan, die versuchen, die Engine zu erweitern, um die visuellen Effekte zu verbessern. Projekte dieser Art sind Quake II Max und Quake II Evolved.
Addons
Es gibt zwei offizielle Addons für Quake II
- The Reckoning - erschienen am 31.5.1998, entwickelt von Xatrix
- Ground Zero - erschienen am 31.8.1998, entwickelt von Rogue
Mods
Eine kleine Auswahl von Quake II Mods
Quake III Arena
Quake III Arena ist das dritte Spiel der Quake-Reihe. Der Ego-Shooter von id Software kam 1999 auf den Markt. In Deutschland wurde Quake III sofort nach Erscheinen von der BPjS (heute BPjM) indiziert.
Quake III Arena war eines der ersten Spiele, die hauptsächlich auf Multiplayer ausgelegt sind und daher praktisch keine Handlung besitzt. Es ist zwar ein Singleplayer Modus vorhanden, doch ist dieser nur als Training zu verstehen.
Das Hauptziel von Quake III ist es, so viele Gegner wie möglich zu töten (fraggen/Frag, von: "fragmentieren"). Man steuert seine Spielfigur aus der Ego-Perspektive, das heißt man betrachtet die Spielwelt mit Augen der Spielfigur. Dabei gibt es zwei mögliche Limitierungen:
- Zeit-Limit: In einer bestimmten Zeit so viele Frags wie möglich zu machen
- Frag-Limit: Als erster eine bestimmte Anzahl von Frags erreichen
Zusätzlich steht der Spielmodus Capture the Flag (deutsch: Schnapp die Fahne) zur Wahl. Dabei versuchen zwei Teams, sich gegenseitig die Fahne zu entwenden und diese in die eigene Basis zu bringen.
Außerdem brachte id Software 2000 das Zusatzpaket "Quake 3: Team Arena" heraus. Dieses brachte noch einige weitere "offizielle" Varianten in das Spiel:
- Harvest: Frags müssen zur Wertung erst an zentraler Stelle der Karte abgeliefert werden.
- Overload: Zum Punkten muss in der gegnerischen Basis ein Obelisk zerstört werden.
- One Flag Capture the flag: Nur noch eine Flagge in der Mitte zwischen zwei Basen, die man in die gegnerische Basis tragen muss.
Quake III ist vor allen Dingen als Multiplayer-Spiel konzipiert, das heißt es wird zusammen mit anderen Spielern über das Internet oder ein Netzwerk gespielt. Wer das tun möchte, sollte sich allerdings zusätzlich ein aktuelles OSP besorgen und installieren. Es spielt eine wichtige Rolle im eSport-Bereich. Seit dem PointRelease (=Patch) 1.32 kann auf Wunsch die AntiCheat-Software PunkBuster aktiviert werden. Die meisten Server akzeptieren Quake 3 in den Versionen 1.31 und 1.32. Software zum Umschalten der Versionen gibt es auch (beispielsweise Seismovision).
Das Grafikgrundgerüst von Quake III setzte seinerzeit neue Maßstäbe und wird heute noch als Basis für Spiele verwendet.
Seitens id war Quake III Arena die letzte große Iteration der Quake-Grafikengine. Mit dem Spiel Doom 3 wurde eine von Grund auf neu programmierte Engine entwickelt.
Quake IV
Der Nachfolger Quake 4 wird von der Spieleschmiede Raven Software unter Aufsicht von id Software entwickelt, und soll 2005 erscheinen. Er orientiert sich design- und handlungsmäßig an Quake 2. Als Grafikengine wird die Doom III - Engine verwendet.
Die Quake-Spiele / Generationen der Grafik-Engine
- Quake
- Quake II
- Quake III Arena
Spiele mit veränderter Quake-Engine
Spiele mit Quake II Engine
- Anachronox
- Daikatana
- Half-Life (Teile aus Quake und Quake II)
- Heretic II
- Kingpin
- Soldier of Fortune
- Sin
Spiele mit veränderter Quake III - Engine
- Star Trek: Elite Force
- Star-Trek Elite Force 2
- American McGee's Alice (in Wonderland)
- Soldier of Fortune II: Double Helix
- Return to Castle Wolfenstein
- Wolfenstein : Enemy Territory
- Medal of Honor : Allied Assault
- Jedi Knight: Jedi Outcast
- Jedi Knight: Jedi Academy
- Call of Duty
- Heavy Metal - F.A.K.K 2
Erweiterte Quake I -Engines
- GQ
- TomazQuake
- DarkPlaces
- Tenebrae
Quakeworld
Siehe auch: Doom, Duke Nukem 3D
Weblinks
- offizielle Seite zu Quake von id-Software
- planetquake.de deutschsprachige Community-Seite
- quake.de deutschsprachige Community-Seite
- quake1.de deutschsprachige Community-Seite
- Planetquake - englische Seite