Die Kakadus (Cacatuidae) sind eine gut abgegrenzte und leicht erkennbare Vogelfamilie in der Ordnung der Papageien (Psittaciformes).
Kakadus | ||||||||||
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Gelbhaubenkakadu (Cacatua galerita) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Aussehen
Kakadus sind mit 33-70 cm Länge mittelgroße bis große Papageien. Wie alle Papageien besitzen auch die Kakadus einen charakterischen Hakenschnabel, in dem eine beträchtliche Kraft steckt. Ihre Füße haben vier Zehen, von denen zwei nach vorn und zwei nach hinten zeigen. Mit diesen Füßen können sie kräftig zupacken und sie auch wie eine Greifhand benutzen.
Das beste Unterscheidungsmerkmal gegen die anderen Papageienfamilien ist die bewegliche Federhaube. Weitere Merkmale sind der Besitz einer Gallenblase und eine besondere Federstruktur, die bewirkt, dass im Gefieder keine grünen Farbtöne vorkommen. Dieses ist weiß, grau, schwarz oder rosa gefärbt, bei manchen Arten auch mit kleineren gelben oder roten Partien.
Verbreitung
Kakadus kommen wild nur in Australien und auf einigen benachbarten Inseln und Inselgruppen (Tasmanien, Salomonen, Neuguinea) vor, sowie in Indonesien, von Sulawesi und Lombok nach Osten, und auf den Philippinen.
Lebensraum
Sie besiedeln sehr unterschiedliche Lebensräume, von den Trockensavannen im Inneren Australiens bis zu den tropischen Regenwäldern in Indonesien und auf den Philippinen.
Ernährung und Lebensweise
Die Nahrung besteht überwiegend aus Früchten und Samen. Der Nasenkakadu (Cacatua tenuirostris) etwa frisst aber auch Wurzeln und krautige Pflanzenteile.
Außerhalb der Brutzeit leben die Kakadus gesellig, in Kleingruppen oder in großen Schwärmen mit mehreren hundert Tieren. In Australien gelten die Kakadus als große Schädlinge, wenn sie in Schwärmen in Getreidefelder einfallen und diese plündern.
Wie andere Papageien können Kakadus sehr alt werden. Ein Gelbhaubenkakadu (Cacatua galerita) wurde im Londoner Zoo 82 Jahre alt.
Stimme
Die meisten Kakadus haben eine sehr laute Stimme. Sie können recht unterschiedliche Geräusche hervorbringen, von Krächzen und Kreischen bis zu Pfiffen, und ahmen auch Geräusche wie das Telefonklingeln oder die menschliche Stimme nach. Sie sind aber nicht so sprachbegabt wie der Graupapagei.
Fortpflanzung
Die Kakadus sind monogam, wie bei den meisten Papageien mit oft sehr starker Paarbindung. Allerdings gibt es auch Arten, z.B. die Rabenkakadus (Calyptorhynchus), bei denen sich die Männchen nicht an der Brut beteiligen. Die Kakadus brüten in Baumhöhlen. Je nach Art dauert die Brutzeit 18-30 Tage, die Jungvögel werden 35-120 Tage lang gefüttert.
Weitere Angaben
Einige Kakadu-Arten sind beliebte Heimtiere. Sie brauchen besonders viel Zuwendung und können bei falscher Behandlung leicht Störungen (Dauergeschrei, Rupfen) entwickeln. Sie sind daher nur einem erfahrenen Tierhalter zu empfehlen.
Gattungen und Arten
- Palmkakadus (Probosciger)
- Palmkakadu, Arakakadu (P. aterrimus)
- Helmkakadus (Callocephalon)
- Helmkakadu (C. fimbriatum)
- Nymphensittiche (Nymphicus)
- Nymphensittich (N. hollandicus)
- Rabenkakadus (Calyptorhynchus)
- Gelbohr-Rabenkakadu (C. funereus)
- Weißohr-Rabenkakadu (C. baudinii)
- Rotschwanz-Rabenkakadu (C. banksii)
- Braunkopf-Rabenkakadu (C. lathami)
- Rosakakadus (Eolophus)
- Rosakakadu (E. roseicapilla)
- Eigentliche Kakadus (Cacatua)
- Inka-Kakadu (C. leadbeateri)
- Nasenkakadu (C. tenuirostris)
- Wühlerkakadu (C. pastinator)
- Rotsteißkakadu (C. haematuropygia)
- Salomonenkakadu (C. ducorpsii)
- Goffinkakadu (C. goffini)
- Nacktaugenkakadu (C. sanguinea)
- Gelbhaubenkakadu (C. galerita)
- Gelbwangenkakadu (C. sulphurea)
- - Orangehaubenkakadu (Unterart)
- Brillenkakadu (C. ophthalmica)
- Weißhaubenkakadu (C. alba)
- Molukkenkakadu (C. moluccensis)