Jasnaja Poljana (Kaliningrad)

früher Trakehnen, Dorf im Rajon Nesterow, Oblast Kaliningrad, Russland
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Wappen Karte
Basisdaten
Staat: Russland
Föderationskreis: Nordwestrussland
Föderationssubjekt: Oblast Kaliningrad
Gemeindeart: Siedlung
Fläche: ??? km²
Einwohner: 500
Bevölkerungsdichte:
Höhe: ??? Meter ü. NN
Postleitzahlen:
Telefonvorwahl: +7 ()
Geografische Lage:
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Adresse
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Politik
Oberbürgermeister:
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Jasnaja Poljana (russisch Ясная Поляна, deutsch Trakehnen) ist ein Ort im Rajon Nesterow, Oblast Kaliningrad, Russland. Er befindet sich im Südosten des Gebietes unweit der Rominter Heide. 1731 wurde hier von Friedrich Wilhelm I. (Preußen), genannt Soldatenkönig, das Königliche Stutamt Trakehnen gegründet, welches alle Pferdebestände Ostpreußens in einem einzigen großen Gestüt vereinigen wollte.

Geschichte

Der Ortsname Trakehnen leitet sich von einem baltischen Wort (litauisch oder altpreußisch) *trakis 'Lichtung, Brandstätte' ab.

Gleich im nordwestlichen Anschluss an das Dorf im Landkreis Stallupönen ( Ostpreußen) schloss sich das Hauptvorwerk des preußischen Hauptgestüt Trakehnen an, es war die Heimat der Pferderasse Trakehner. Das Dorf Trakehnen gehörte nicht zum Gestüt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort russisch und erhielt dem Namen Jasnaja Poljana, was soviel wie "Helle Lichtung" bedeutet. Die Wiederbesiedlung erfolgte, wie in den meisten Teilen des von der Sowjetunion besetzten Ostpreußens nur spärlich.

Im Dorf sind heute nur noch drei Häuser aus deutscher Zeit erhalten. 1992 gründete der rechtsgerichtete deutsche Verleger Dietmar Munier den "Russlanddeutschen Kulturverein Trakehnen" und versuchte, hier planmäßig Russlanddeutsche und Kasachstandeutsche anzusiedeln, um russlanddeutschen Bürgerkriegsflüchtlingen aus Mittelasien in Ostpreußen eine neue Heimat zu geben. Dazu wurde 1993 ein gemeinnütziger "Schulverein zur Förderung der Russlanddeutschen in Ostpreußen e.V." sowie die "Gesellschaft für Siedlungsförderung in Trakehnen m.b.H." (GST) gegründet. Die GST baute seit 1993 ein Dorf für Russlanddeutsche in Trakehnen und ein weiteres im benachbarten Amtshagen. Der Schulverein errichtete ein Schulgebäude in Trakehnen und unterrichtet dort seit 1993 Jahren russlanddeutsche und russische Kinder in deutscher Sprache. Da diese Aktivitäten erklärtermaßen der Festigung einer "deutschen Perspektive für Nord-Ostpreußen" dienen, gab und gibt es dagegen auch politischen Widerstand. Insbesondere linksgerichtete Medien in Deutschland berichteten wiederholt kritisch über Muniers Arbeit.

Die Anlagen des Gestüt sind verfallen, nur in der ehemaligen Landstallmeisterei (Schloss Trakehnen) befindet sich heute ein Museum. Pferdezucht wird hier nicht mehr betrieben. Jedoch befindet sich im unweit gelegenen Majowka (früher Georgenburg) eine Pferdezucht.

Söhne und Töchter des Ortes

Siehe auch


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