Gustav Fischer Verlag

deutscher Verlag
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Der Gustav Fischer Verlag war ein deutscher Wissenschaftsverlag mit den Schwerpunkten Biologie, Medizin, Naturwissenschaften, Rechts- und Staatswissenschaften mit Sitz in Jena und Stuttgart.

Verlagsgeschichte im Überblick

1877 übernahm Gustav Paul Danckert Fischer die Konkursmasse des Jenaer Verlages Hermann Dufft und führte die Geschäfte seit 1878 unter dem Namen Gustav Fischer Verlag "vormals Friedrich Mauke" fort. 1880 bezieht der Verlag das Verlagsgebäude im Villengang 2a in Jena.

1901 adoptierte Gustav Paul Danckert Fischer seinen Neffen und späteren Nachfolger Gustav Adolf Fischer, der 1905 in den Verlag eintritt. Der Begründer Gustav Paul Danckert Fischer stirbt am 22. Juli 1910, nur wenige Monate nach seiner Frau Minna (geb. Des Arts, verw. Mauke, † 27. Februar).

Zum 50jährigen Bestehen des Verlags erscheint 1928 ein fast 1000seitiges Gesamtverzeichnis. 1943 tritt die Tochter von Gustav Adolf Fischer, Annelise von Lucius in die Geschäftsführung. Am 13. April 1945 besetzten amerikanische Truppen Jena. Anfang Juli übergeben sie an sowjetische Truppen. Die Verlagstätigkeit wird vorübergehend eingestellt, bereits im Herbst wieder aufgenommen. 1946 übernimmt Annelise von Lucius nach dem Tod Gustav Adolf Fischers die Verlagsleitung.

1948 gründete der Schwiegersohn von Gustav Adolf Fischers, August von Breitenbuch (geb. 1900) nach der Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Stuttgart den Piscator Verlag. Piscator Verlag Stuttgart und Gustav Fischer Verlag Jena stellen 1950 erstmals gemeinsam auf der Frankfurter Buchmesse aus. Nach der 1953 erfolgten Enteignung des Jenaer Verlags zog die Geschäftsleitung ebenfalls nach Stuttgart, während der Piscator Verlag aufgelöst wurde.

Ab 1957 war der Gustav Fischer Verlag in Stuttgart in der Stafflenbergstraße 36, ab 1969 im neuen Verlagsgebäude im Wollgrasweg 49 in Stuttgart ansässig. 1960 treten Bernd von Breitenbuch und Wulf-Dietrich von Lucius als Gesellschafter in den Verlag ein. 1976 erfolgte die Gründung der Niederlassung "Gustav Fischer New York Inc."

1968 wird erstmals die Reihe gft (=Gustav Fischer Taschenbücher) aufgelegt. 1970 wurden die UTB (= Universitäts-Taschenbücher) unter Beteiligung des Gustav Fischer Verlages begründet.

Nach der deutschen Wiedervereinigung fusionierten 1990 die Verlage "Gustav Fischer Jena" und "Gustav Fischer Stuttgart". Ab 1992 war die Verlagsgruppe Holtzbrinck an Gustav Fischer beteiligt. 1999 ging der Gustav Fischer Verlag in der Fusion der Verlage Urban & Schwarzenberg und Gustav Fischer zum Urban & Fischer Verlag mit Sitz in München und Jena auf. Im Jahr 2003 übernahm der Verlagskonzern Reed Elsevier die Verlage Urban & Fischer sowie Spektrum Akademischer Verlag (Heidelberg) von Holtzbrinck.

Bedeutende Veröffentlichungen des Verlages

  • Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Hrsg. von Franz Xaver Bea, Erwin Dichtl und Marcell Schweitzer. Stuttgart, Jena: Gustav Fischer Verlag. 1988.
  • Seyffert, Wilhelm. Lehrbuch der Genetik. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1998. ISBN 3-8274-0787-7
  • Stümpke, Harald. Bau und Leben der Rhinogradentia. 1.Aufl. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1961. ISBN 3-437-30083-0
  • Straßburger, Lehrbuch der Botanik. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1978. ISBN 3-437-20140-9
  • Wurmbach, Lehrbuch der Zoologie. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, Bnd. 1: 1970; Bnd. 2: 1971. ISBN 3-437-20066-6

Literatur

  • Gustav Fischer Verlag: Hundert Jahre Gustav-Fischer-Verlag. 1878, 1948, 1978. Stuttgart: Gustav Fischer, 1978. - ISBN 3-437-50227-1
  • Lütge, Friedrich: Das Verlagshaus Gustav Fischer in Jena. Seine Geschichte und Vorgeschichte. Aus Anlaß des Firmenjubiläums. Jena: Gustav Fischer Verlag. 1928.