Vorlage:Infobox Universität Die RWTH Aachen ist eine Universität in Aachen, Deutschland. „RWTH“ steht für „Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule“. Der internationale Name ist „RWTH Aachen University“. Sie ist eine der führenden technischen Hochschulen in Europa und Mitglied der Gruppe TU 9. Gemeinsam mit der TU Berlin (etwa 30000 Studenten) und der TU Dresden (etwa 33000 Studenten) ist die RWTH eine der drei größten Universitäten für technische Studiengänge in Deutschland. Zudem ist die RWTH Mitglied in der IDEA League. Die IDEA League setzt sich aus 5 führenden technischen Universitäten aus Europa zusammen.
Die RWTH Aachen ist international angesehen und genießt einen hohen Ruf in der deutschen Industrie. Sie bezieht die höchste Drittmittelförderung unter allen deutschen Universitäten und erreicht in nationalen Rankings regelmäßig einen der vorderen Plätze in den Ingenieurwissenschaften.
Status, Zahlen & Fakten
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen ist eine staatliche Universität des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie setzt sich aus 260 Lehrstühlen und Instituten sowie aus 170 Lehr- und Forschungsgebieten zusammen.
Zum Sommersemester 2007 sind 27.771 Studentinnen und Studenten in 75 Studiengängen eingeschrieben. Ungefähr 5.000 Erstsemester beginnen jährlich ihr Studium an der RWTH, ca. 2.000 Studierende schließen ihr Studium ab, und 800 erhalten ihren Doktorgrad.
76 % der Studierenden kommen aus Nordrhein-Westfalen, 13 % aus dem übrigen Bundesgebiet, 11 % aus dem Ausland, vor allem aus der Volksrepublik China, Türkei, Indien, Bulgarien, Kamerun, Griechenland, Luxemburg und Belgien.
Der größte Teil der Studierendenschaft ist in den ingenieurwissenschaftlichen (48 %) und mathematisch-naturwissenschaftlichen (16 %) Fächern eingeschrieben (Gesellschaftswissenschaften: 27 %, Medizin: 9 %).
Die Hochschule ist Arbeitgeber für circa 7.000 Beschäftigte: 410 Professuren, 1.900 Wissenschaftliche und 4.100 Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter, 1.000 Auszubildende und Praktikanten sowie über 1.500 Drittmittelbedienstete. Die RWTH Aachen ist der größte Arbeitgeber in der Region Aachen. Ihr Jahresetat liegt bei ca. 650 Mio. Euro. Über 150 Mio. Euro davon kommen in die Hochschule als so genannte Drittmittel - Zuwendungen für Forschungsprojekte von öffentlichen und industriellen Auftraggebern. Die RWTH Aachen erhält als Hochschule die höchste Drittmittel-Förderung in Deutschland. Die Fördergelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft betragen 120 Mio. Euro (2003), hinzu kommen Drittmittel-Forschungsprojekte finanziert aus der Industrie. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wirbt die RWTH Aachen pro Stelle 390.700 Euro (2002) ein und belegt damit relativ den ersten Platz unter allen deutschen Hochschulen und in absoluten Zahlen den 2. Platz nach der TU München.
Seit 1984 haben Existenzgründer aus dem Hochschulbereich rund 450 technologieorientierte Unternehmen innerhalb und außerhalb der zwischenzeitlich entstandenen Gründer- und Servicezentren der Region realisieren können. Bis heute wurde so mehr als 4.000 Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Bereichen direkt geschaffen, zu denen nochmals 4.000 indirekt geschaffene Arbeitsplätze in den Zulieferbetrieben hinzuzurechnen sind. Dieser Trend wird durch ein im Jahre 2000 eingerichtetes Gründerkolleg unterstützt. Im Rahmen der bereits bestehenden Kooperationsabkommen mit der Industrie- und Handelskammer Aachen sowie der Handwerkskammer Aachen wurde in diesem Zusammenhang die GründerRegion Aachen geprägt, die junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen durch vielfältige Maßnahmen bei ihrer Firmengründung unterstützt. Darüber hinaus siedeln sich in Aachen aufgrund der Nähe zur Hochschule eine Reihe ausländischer Unternehmen an: Ericsson, Ford, United Technologies und Microsoft richteten in Aachen Forschungslaboratorien ein.
Neben dieser regionalen Einbindung baut die Hochschule ihre internationalen Kontakte in Wissenschaft und Wirtschaft aus. Insgesamt 70 Partnerschaften sind vertraglich fixiert. Im Rahmen von EU-Projekten sind jährlich rund 100 Institute aus allen Fachbereichen eingebunden. Studienprogramme und Akkreditierungsabkommen mit anderen Universitäten erlauben den Studierenden der RWTH, Teile ihrer Ausbildung unbürokratisch im Ausland zu absolvieren. Die RWTH bietet 14 englischsprachige Masterstudiengänge an.
Campus
Die RWTH ist keine Campus-Universität. Stattdessen sind ihre Gebäude auf drei Kerngebiete verteilt: Nordwestlich der Innenstadt, auf der Hörn und in Melaten.
Der überwiegende Teil der RWTH befindet sich in einem zusammenhängenden Bereich im nordwestlichen Teil der Innenstadt zwischen Stadtzentrum und Westbahnhof. Dieser umfasst das Hauptgebäude, die Hauptmensa, die Mehrzahl der Hörsäle (darunter Audimax und Kármán-Auditorium) und mehrere Dutzend Lehrstühle: Darunter Elektrotechnik (teilweise), Technische Verbrennung, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften, Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Chemie, Anglistik, Romanistik, Philosophie, Geographie, Wirtschaftsgeographie, Architektur, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Soziologie, Kunstgeschichte, Baugeschichte Hüttenkunde, Bergbau, Metallurgie (teilweise), Rohstoffwesen und Materialkunde.
Der zweite Bereich ist die Hörn mit Informatik, Geschichte, Politikwissenschaft, Biologie (teilweise), Elektrotechnik (teilweise), Wirtschaftswissenschaften (teilweise), Metallurgie (teilweise) und Bauingenieurwesen.
Schließlich befinden sich die Physik, die Elektrotechnik (teilweise), die Biologie (teilweise), die Medizin und zahlreiche Institute wie z.B. das Institut für Kraftfahrwesen in Melaten.
Das Institut für Psychologie ist zusammen mit dem Institut für Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA) und dem Institut für Kristallographie (XTAL) im Aachener Stadtteil Burtscheid angesiedelt.
Die Studierendenwohnheime sind auf alle drei Bereiche verteilt.
Die RWTH hat externe Einrichtungen in Jülich, im Haus der Technik in Essen und besitzt zusammen mit der Universität Stuttgart ein Haus im Kleinwalsertal in den Allgäuer Alpen. Außerdem gehört der RWTH das Wassersportgelände Wildenhof in der Eifel.
Zum Teil wird der Campus videoüberwacht [1].
Organisation
Fachbereiche und Fakultäten
Die RWTH gliedert sich in zehn Fakultäten mit untergliederten Fachgruppen:
- Fachbereich 1: Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
- Fachgruppe Mathematik
- Fachgruppe Informatik
- Fachgruppe Physik
- Fachgruppe Chemie
- Fachgruppe Biologie
- Fachbereich 2: Fakultät für Architektur
- Fachbereich 3: Fakultät für Bauingenieurwesen
- Fachbereich 4: Fakultät für Maschinenwesen
- Fachbereich 5: Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik
- Fachgruppe Bergbau
- Fachgruppe Metallurgie & Werkstofftechnik
- Fachgruppe Geowissenschaften
- Fachbereich 6: Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
- Fachbereich 7: Philosophische Fakultät
- Fachbereich 8: Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Fachbereich 9: Fakultät für Pädagogik (wurde 1989 aufgelöst)
- Fachbereich 10:Medizinische Fakultät / Klinikum
Die RWTH ist Mitglied der IDEA League.
Die RWTH hat als Hochschule eine Reihe angegliederter Institute (Fraunhofer-Institut für Lasertechnik, Institut für Kunststoffverarbeitung, Automobil-, Motorenforschung, Biophysik etc.) und einige Professoren sind Institutsleiter und Forscher im Forschungszentrum Jülich. Einige Institute arbeiten eng mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln zusammen.
Am Germanistischen Institut ist das „Grammatische Telefon“ angesiedelt, eine der Sprachberatungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum.
An-Institute
- Access e.V. Materials + Processes (ACCESS)
- DWI - Deutsches Wollforschungsinstitut an der Technischen Hochschule Aachen e.V.
- FGH - Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V.
- FIR - Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen e. V.
- FiW - Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e. V.
- gaiac - Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und Bewertung e.V.
- IfU - Institut für Unternehmenskybernetik e.V.
- IKV - Institut für Kunststoffverarbeitung in Industrie u. Handwerk an der RWTH Aachen e. V.
- IPAK - Institut für Prozess- und Anwendungstechnik Keramik an der RWTH Aachen
- PIA - Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik an der RWTH Aachen e. V.
- WZLforum an der RWTH Aachen (gGmbH)
Fraunhofer-Institute
- Angewandte Informationstechnik (FIT) Sankt Augustin und Aachen
- Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
- Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME - Institutsteil Aachen, Bereich Molekularbiologie
Forschungs- und Kompetenzzentren der RWTH Aachen
- Aachener Institute für Rohstofftechnik (AIR)
- Aachener Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomie e.V. (AKFG)
- Aachener Kompetenzzentrum Medizintechnik (AKM)
- Akustische Forschung (ZAF)
- aachen polymer chain
- Bionik
- Biowerkstoffe Aachen (bwa)
- Computational Chemistry Coalition (CCC)
- Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit (FEMU)
- Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling (IME)
- Glas (CCGA)
- Klinische Forschung "Biomat." (IZKF BIOMAT)
- NanoClub
- Magnetische Resonanz (MARC)
- Optische Technologien und Systeme (Photonaix)
- PROduktionsTEChnologie Aachen (PROTECA)
- Prozesssimulation (SimPro)
- Virtuelle Realität (VRCA)
- Zentrum Metallische Bauweisen (ZMB)
Verbundforschung Experimentelle Elementarteilchenphysik
(Virtuelle) Institute
in Kooperation mit Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft
- Biohybridtechnologie (IBHT)
- Ernst-Ruska-Zentrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen
- Funktionale Molekülsysteme für die Informationstechnologie (IFMIT)
- Flughafenplanung und -management
Studiengebühren
Die RWTH Aachen ist eine Hochschule des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Jeder Student, der als Ersthörer für einen Studiengang der RWTH Aachen eingeschrieben ist, erhält somit ein Studienkonto. Sobald das Guthaben des Studienkontos aufgebraucht ist, werden Studiengebühren in Höhe von 650 € erhoben.
Am 16. März 2006 hat der nordrhein-westfälische Landtag unter der Bezeichnung „Hochschulfinanzierungsgerechtigkeitsgesetz“ die gesetzliche Grundlage für die Erhebung allgemeiner Studiengebühren beschlossen. Es steht den Hochschulen frei zu entscheiden, ob und in welcher Höhe sie Studiengebühren erheben. Der Maximalbetrag ist auf 500 Euro pro Semester begrenzt. Der Senat der RWTH hat am 1. Juni 2006 eine entsprechende Gebührensatzung beschlossen. Seit dem Wintersemester 2006/07 müssen alle Erstsemester und ab dem Sommersemester 2007 sämtliche Studierende Studiengebühren in der maximal erlaubten Höhe von 500 Euro zahlen.
Die allgemeinen Studiengebühren ersetzen das Studienkontenmodell.
Siehe auch: Studiengebühr#Nordrhein-Westfalen
Studierendenschafts- und Sozialbeitrag
Der zusätzlich pro Semester zu zahlende Studierendenschafts- und Sozialbeitrag beträgt momentan 148,50 Euro. Der Beitrag setzt sich zusammen aus dem Sozialbeitrag zum Studentenwerk (56 Euro) und dem Studierendenschaftsbeitrag (92,50 Euro). Im Studierendenschaftsbeitrag sind für das Semesterticket 81,75 Euro, 1,00 Euro für die Fachschaften und 9,75 für den AStA sowie weitere Initiativen wie das Hochschulradio Aachen (0,50 Euro) oder Uni&Kind e.V. (1,30 Euro) enthalten.
Zusammen mit den geplanten Studiengebühren fallen so für jeden Studenten ab dem Sommersemester 2007 (für Erstsemester bereits ab dem WS 2006/2007) etwa 650 Euro pro Semester an Beiträgen an.
Studentische Selbstverwaltung
Studierendenparlament
Das Studierendenparlament ist das oberste beschlussfassende Organ der Studierendenschaft, also aller immatrikulierten Studierenden an der RWTH Aachen.
Hochschulpolitische Gruppe | Sitze |
---|---|
Liberale Hochschulgruppe/Allgemeine Fachschaftsliste (LHG/AlFa) | 8 |
Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) | 8 |
STUDIUM | 6 |
Allgemeine Fachschaftsliste (AlFa) | 5 |
JUSO-Hochschulgruppe Aachen | 4 |
Grüne Hochschulgruppe (GHG) | 3 |
Chili - die schärfste Hochschulgruppe | 2 |
Internationale Liste (IL) | 2 |
Linke Liste (LiLi) | 2 |
Knallhart, neu und tierlieb (KNUT) | 1 |
gesamt | 41 |
Die Gruppe "AStA Abschaffen (AStA-A)" hat den Einzug ins Studierendenparlament verfehlt. Die Wahlbeteiligung lag 2007 bei 19,53 %.
Allgemeiner Studierendenausschuss
Seit der konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments der 55. Wahlperiode (2006-2007) wird der AStA im Studierendenparlament von den Listen Chili, Juso-Hochschulgruppe, Grüne Hochschulgruppe, Initiative für Aachen, Allgemeine Fachschaftsliste, Die Linke.HSG, Lili und der Internationalen Liste getragen.
Fachschaften
Gegenwärtig existieren an der RWTH folgende 17 Fachschaften:
- Fachschaft 1/1 – Mathematik, Physik, Informatik
- Fachschaft 1/2 – Chemie
- Fachschaft 1/3 – Biologie und Biotechnologie
- Fachschaft 5/1 – Rohstoffe und Entsorgungstechnik
- Fachschaft 5/2 – Metallurgie und Werkstofftechnik
- Fachschaft 5/3 – Geologie und Mineralogie
- Fachschaft 5/4 – Geographie und Wirtschaftsgeographie
- Fachschaft 7/1 – Philosophie
- Fachschaft 7/2 – Lehramt mit beruflicher Fachrichtung
- Fachschaft 7/3 – Kommunikationswissenschaft und Technische Redaktion
Eine Fachschaft 9 gibt es nicht mehr, der da der entsprechende Fachbereich, die Pädagogische Fakultät, den Lehrbetrieb eingestellt hat.
Sportreferat an den Aachener Hochschulen
Das Sportreferat an den Aachener Hochschulen, die studentische Vertretung im Hochschulsport ist kein Referat des AStA. Es gibt auf der sportlichen Ebene eine Zusammenarbeit zwischen der FH Aachen und der RWTH Aachen. Sportreferent ist derzeit Thomas Schnitzler (STUDIUM). Das Sportreferat kümmert sich sowohl um die Belange der Studierenden im Hochschulsport als auch um Wettkämpfe und Eventmanagement im Hochschulsport.
Geschichte
Im Jahre 1870 wurde die „Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen“ eröffnet, nachdem die ursprünglich geplante Ansiedlung der preußischen Hochschule in der Stadt Kassel fehlgeschlagen war. Im Hauptgebäude am Templergraben unterrichteten ca. 32 Dozenten rund 223 Studenten.
1880 wurde aus der Polytechnischen Schule mit einem Direktor an der Spitze eine „Technische Hochschule“ mit einer Rektoratsverfassung. 1899 erhielten die preußischen Technischen Hochschulen im Rahmen der Jahrhundertfeier der Berliner Technischen Hochschule durch den preußischen König Wilhelm II. das bis dahin allein den Universitäten zustehende Promotionsrecht zur Verleihung eines eigenständigen „Dr.-Ing.“. Die Verleihung des Promotionsrechtes an die Technischen Hochschulen stellte einen wesentlichen Schritt der Emanzipation der Technischen Hochschulen gegenüber den traditionellen Universitäten dar.
Der Erste Weltkrieg bedeutete einen ernsten Rückschlag, aber zwischen 1925 und 1932 gab es einen Abschnitt des Wohlstandes und des Wachstums. Alte Studentenzahlen wurden wieder erreicht, und neue Gebäude wurden errichtet.
Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) wurde die RWTH – wie andere Hochschulen auch – gleichgeschaltet: Die Freiheit der Lehre und der Forschung wurde eingeschränkt, führenden Dozenten wurde die Lehrerlaubnis entzogen, und viele Studenten mussten die RWTH verlassen. Wegen der Grenznähe zu den Niederlanden und Belgien war die Hochschule während des Zweiten Weltkriegs ein Jahr lang geschlossen.
Nach dem Krieg erholte sich die RWTH schnell und expandierte. Einige neue Fakultäten entstanden (1965 Philosophie, 1966 Medizin). 1980 wurde die 1946 als Pädagogische Akademie gegründete Pädagogische Hochschule Aachen eingegliedert. Während sich andere deutsche Technische Hochschulen (TH) in Technische Universitäten (TU) umbenannten, hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen in bewusster Tradition ihrer Wurzeln aus der polytechnischen Bewegung ihre Bezeichnung als Technische Hochschule beibehalten. Die RWTH Aachen, die TU Berlin (etwa 30000 Studenten) und die TU Dresden (etwa 33000 Studenten) sind die drei größten Universitäten für technische Studiengänge in Deutschland.
Siehe auch: Hochschularchiv der RWTH Aachen
- Philipp Lenard – Nobelpreis für Physik 1905
- Wilhelm Wien – Nobelpreis für Physik 1911
- Johannes Stark – Nobelpreis für Physik 1919
- Peter Debye – Nobelpreis für Chemie 1936
- Karl Ziegler – Nobelpreisträger für Chemie 1963
Professoren
Architekten
- Mirko Baum – Professur
- Gottfried Böhm – Professur
- Wolfgang Döring – Professur
- Fritz Eller – Professur
- Rolf Göpfert – Professur
- Klaus Kada – Professur
- Volkwin Marg – Professur
- Hadi Teherani – Lehrtätigkeit (BRT Architekten)
- Theodor Veil – Professur 1919-1944
Ingenieurwissenschaftler
- Bodo von Borries – Professor für Elektrotechnik, Miterfinder des Elektronenmikroskops
- Philipp Forchheimer – Tiefbauingenieur
- Walter Hohmann – Bauingenieur und Raumfahrtpionier
- Werner Holste - ao. Professor Maschinenbau, Vorstandsmitglied Volkswagen AG, Ehrensenator der RWTH Aachen
- Otto Intze – Professor, Wasserbau- und Bauingenieur
- Hugo Junkers – Industrieller und Hochschulprofessor
- August von Kaven – Eisenbahningenieur, Erster Direktor der Polytechnischen Schule
- Georg Menges – Ehemaliger Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung und Namensgeber des Georg-Menges-Preis
- Robert Rautenbach, Professor für Verfahrenstechnik
Naturwissenschaftler und Mathematiker
- Friedrich Asinger – Professor für Technische Chemie
- Otto Blumenthal – Mathematiker
- Walter Fuchs – Professor für Technische Chemie
- Friedrich Robert Helmert – Mathematiker und Geodät
- Ludwig Hopf – Mathematiker, Physiker
- Theodore von Kármán – Pionier der modernen Aerodynamik
- Wilhelm Keim – Professor für Technische Chemie
- Friedrich Klockmann – Mineraloge
- Martin Wilhelm Kutta – Mathematiker
- Otto Lehmann – „Vater“ der Flüssigkristall-Forschung
- Günther Leibfried – Physiker
- Hans von Mangoldt – Mathematiker
- Claus Müller – Mathematiker
- Horst Niemeyer – Mathematiker
- Paul Ramdohr – Mineraolge
- August Ritter – Professor für Mechanik und Astrophysik
- Rudolf Schulten – Physiker und Vater der Hochtemperaturreaktors
- Arnold Sommerfeld – Professor, bekannter Theoretischer Physiker
- Adolf Wüllner – Physiker
- Helmut Zahn – Professor; gelang die Synthese des ersten synthetischen, aktiven Insulins
- Achim Stahl - Physik Professor III. Physikalisches Institut
Sprach- und Geisteswissenschaftler
- Walter Biemel – Philosoph
- Arnold Gehlen – Soziologe
- Hans Glinz – Germanist und Linguist
- Lutz F. Hornke – Diagnostischer Psychologe, Obmann des Ausschuß zur DIN 33430
- Kurt Lenk – Politologe, Nachfolger Klaus Mehnerts
- Klaus Mehnert – Politologe und Journalist
- Hans Ernst Schneider/Hans Schwerte – Rektor der RWTH von 1970–1973. 1995 wurde publik, dass er wegen seiner Vergangenheit als Hauptsturmführer im SS-Ahnenerbe seine akademische Karriere unter falschem Namen bestritt.
- Christian Stetter – Germanist und Linguist
- Willy Weyres – Ordinarius für Baugeschichte und Denkmalpflege und Kölner Dombaumeister
Studenten
Architekten
- Stefan Behling - Foster+Partners
- Christoph Ingenhoven - Ingenhoven Architekten
- Armand Grüntuch - Grüntuch Ernst Architekten
Journalisten
- Wolfgang Back – Fernsehjournalist
- Sonia Mikich – Auslandskorrespondentin und Chefredakteurin des Fernsehmagazins „Monitor“ (ARD)
- Wolfgang Rudolph – Fernsehjournalist
- Ranga Yogeshwar – Wissenschaftsredakteur und Fernsehmoderator
Politiker
- Franz Josef Bach – Ingenieur, Diplomat und Politiker
- Ulrich Daldrup – ehemaliger Bürgermeister von Aachen
- Necmettin Erbakan – ehemaliger türkischer Ministerpräsident
- Bacharuddin Jusuf Habibie – ehemaliger Präsident von Indonesien
- Ricardo Melchior Navarro – Präsident des Cabildo auf Teneriffa
- Ulla Schmidt – Politikerin, Bundesministerin
- Rangin Dadfar Spanta – Außenminister von Afghanistan (seit 22. März 2006)
Sonstige
- Young-Sup Huh – Präsident der Green Cross Corporation, RWTH-Ehrensenator
- Arno Joentgen – Magiker
- Hartwig Neumann – Bauhistoriker und Festungsforscher
- Jesco von Puttkamer – Raumfahrt-Technologe
- Hans Wilhelm Schlegel – Raumfahrer
- Mario Theissen – Motorsportchef bei BMW (z. B. für die Formel 1)
- Charles Paul Wilp – Werbekünstler
Unternehmer und Manager
- Rainer Fraling – Unternehmer, Gründer von Vobis
- Karlheinz Kaske – Vorstandsvorsitzender der Siemens AG (1982-1991)
- Theo Lieven – Unternehmer, Gründer von Vobis
- Franz-Josef Paefgen – Vorstandsvorsitzender von Bentley Motors, ehem. Vorstandsvorsitzender der Audi AG
- Kemal Şahin – Unternehmer, Şahinler Group
- Ulrich Schumacher – ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Infineon (2000-2004)
- Wendelin Wiedeking – Vorstandsvorsitzender der Porsche AG
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich finden folgende Veranstaltungen an der RWTH statt:
- Dies academicus – Tag der offenen Tür
- Beratungstage der RWTH - 3 Informationstage für Schüler und Schülerinnen (Tag der Ingenieurwissenschaften, Tag der Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik, Medizin und Tag der Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissenschaften)
- Schnupperstudium für Schülerinnen – eine Veranstaltung, die das Interesse von jungen Frauen an technischen Fächern verstärken oder wecken soll
- Galaball der RWTH Aachen – Tanzveranstaltung im Eurogress
- Die Feuerzangenbowle - Jeweils Mitte November veranstaltet das Filmstudio an der RWTH Aachen e.V. mehrere Filmvorführungen der Feuerzangenbowle, nicht nur für Studenten und mit insgesamt ca. 6000 Zuschauern in verschiedenen Sälen in der RWTH. An diesem Tag gibt es diverse öffentliche und private Feste, auf denen Feuerzangenbowle serviert wird.
- Eishockey Unicup – Turnier der Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Medizin (seit 1988)
- Überregionale Bekanntschaft hat auch der jährliche Lousberglauf, der auf einer Strecke von ca. 5555 m einmal um den Lousberg herum führt.
Jedes Semester finden folgende Veranstaltungen an der RWTH statt:
- Semesteranfangsparty – Fächerübergreifende Party zu Beginn jedes Semesters im Kármán-Auditorium
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Klaus Ricking: Der Geist bewegt die Materie, 125 Jahre Geschichte der RWTH Aachen, Mainz-Verlag, 1995