Fußball-Weltmeisterschaft 1998

16. Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften
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Fußball-Weltmeisterschaft 1998 – Frankreich
Coupe Du Monde – France 98
Anzahl Nationen 172 (32 Endrunde)
Weltmeister Frankreich
Austragungsort Frankreich
Eröffnung 10. Juni 1998
Endspiel 12. Juli 1998
Zuschauer 2.775.400 (Ø 43.400 pro Spiel)
Tore 171 (Ø 2,7 pro Spiel)
Torschützenkönig Davor Šuker (Kroatien) 6 Tore
Bester Spieler Ronaldo (Brasilien)

Die 16. Fußball-Weltmeisterschaft der Herren wurde vom 10. Juni bis zum 12. Juli 1998 in Frankreich ausgetragen. Weltmeister wurde Gastgeberland Frankreich im Finale gegen Brasilien.

Teilnehmer


Offizieller Spielball

Tricolore war der offizielle Spielball der FIFA WM 1998. Inspiriert wurden Name und Design des Balls durch die Landesfarben der französischen Flagge (die Trikolore) und den „gallischen Hahn“, das traditionelle Symbol der Franzosen und des französischen Fußballverbands.

Qualifikation

Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998.

Um die Kontinentalverbände Asiens und Afrikas aufzuwerten und mehr Teilnehmer aus diesen Kontinenten aufnehmen zu können, wurde 1994 die Aufstockung der Weltmeisterschaft von 24 auf 32 Nationalmannschaften beschlossen. Erstmals für eine Fußball-Weltmeisterschaft konnten sich Jamaika, Japan, Kroatien, Südafrika und die BR Jugoslawien (später Serbien und Montenegro, heute aufgelöst) qualifizieren.

15 aus Europa   Belgien   Bulgarien   Dänemark   Deutschland   England
    Frankreich   Italien   Jugoslawien   Kroatien   Niederlande
    Norwegen   Österreich   Rumänien   Spanien   Schottland
5 aus Südamerika   Argentinien   Brasilien   Chile   Kolumbien   Paraguay
3 aus Nord- und Mittelamerika   Jamaika   Mexiko   USA    
5 aus Afrika   Kamerun   Marokko   Nigeria   Südafrika   Tunesien
4 aus Asien   Iran   Japan   Saudi-Arabien   Südkorea  

Modus

Die 32 Teilnehmer wurden in acht Vorgruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für das Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen.

Spielergebnisse

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
  Brasilien   Italien   Saudi-Arabien   Paraguay
  Schottland   Chile   Dänemark   Bulgarien
  Marokko   Kamerun   Frankreich   Spanien
  Norwegen   Österreich   Südafrika   Nigeria
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
  Südkorea   Jugoslawien   England   Argentinien
  Mexiko   Iran   Tunesien   Japan
  Niederlande   Deutschland   Rumänien   Jamaika
  Belgien   Vereinigte Staaten   Kolumbien   Kroatien

Vorrunde

Gruppe A

Rang Land Tore Punkte
1   Brasilien 6:3 6
2   Norwegen 5:4 5
3   Marokko 5:5 4
4   Schottland 2:6 1
10. Juni 1998 in Saint-Denis
  Brasilien   Schottland 2:1 (1:1)
10. Juni 1998 in Montpellier
  Marokko   Norwegen 2:2 (1:1)
16. Juni 1998 in Bordeaux
  Schottland   Norwegen 1:1 (0:0)
16. Juni 1998 in Nantes
  Brasilien   Marokko 3:0 (2:0)
23. Juni 1998 in Marseille
  Brasilien   Norwegen 1:2 (0:0)
23. Juni 1998 in Saint-Étienne
  Schottland   Marokko 0:3 (0:1)

Brasilien startete mühsam ins Turnier. Wie die vorherigen Weltmeister hatten auch sie große Probleme im Eröffnungsspiel gegen Schottland, gewannen letztlich nur durch ein Eigentor 17 Minuten vor Schluss mit 2:1. Im zweiten Gruppenspiel deklassierte der Titelverteidiger die Marokkaner mit 3:0, so dass es im letzten Spiel gegen Norwegen für ihn um nichts mehr ging, selbst den Gruppensieg hatte er schon sicher. Norwegen galt vielen als Geheimtipp und Favorit aufs Weiterkommen neben Brasilien, aber in den ersten beiden Spielen enttäuschten die Nordeuropäer. Erst im letzten Gruppenspiel mit einem überraschenden 2:1 über Brasilien machten sie den 2. Platz klar. Ein Elfmeter in der 89.Minute brachte dabei die Entscheidung. Marokko schlug Schottland im Parallelspiel deutlich mit 3:0, hatte es aber im ersten Spiel gegen Norwegen versäumt, trotz zweimaliger Führung als Sieger vom Platz zu gehen. So schied Marokko schon in der Vorrunde aus. Die Schotten hatten sich in den ersten beiden Spielen viel Respekt verschafft, enttäuschten dann aber maßlos im Spiel gegen Marokko, obwohl ein Einzug ins Achtelfinale noch möglich gewesen wäre.

Gruppe B

Rang Land Tore Punkte
1   Italien 7:3 7
2   Chile 4:4 3
3   Österreich 3:4 2
4   Kamerun 2:5 2
11. Juni 1998 in Bordeaux
  Italien   Chile 2:2 (1:1)
11. Juni 1998 in Toulouse
  Kamerun   Österreich 1:1 (0:0)
17. Juni 1998 in Saint-Étienne
  Chile   Österreich 1:1 (0:0)
17. Juni 1998 in Montpellier
  Italien   Kamerun 3:0 (1:0)
23. Juni 1998 in Saint-Denis
  Italien   Österreich 2:1 (1:0)
23. Juni 1998 in Nantes
  Chile   Kamerun 1:9 (1:0)

Auch Italien hatte bei seinem Start ins Turnier Probleme. Im ersten Gruppenspiel gegen Chile verhinderte ein Elfmetertor von Roberto Baggio zwei Minuten vor dem Ende den Überraschungssieg der Südamerikaner. Die Italiener kamen anschließend besser ins Turnier und wurden doch noch mit deutlichem Vorsprung Gruppensieger. Für Chile reichten drei Unentschieden, um ebenfalls ins Achtelfinale einzuziehen. Österreich gelang es gegen Kamerun und Chile jeweils in der Nachspielzeit auszugleichen. Durch die Niederlage gegen Italien schieden sie trotzdem aus. Kamerun musste sich wie schon vier Jahre zuvor sieglos aus dem Turnier verabschieden.

Gruppe C

Rang Land Tore Punkte
1   Frankreich 9:1 9
2   Dänemark 3:3 4
3   Südafrika 3:6 2
4   Saudi-Arabien 2:7 1
12. Juni 1998 in Lens
  Saudi-Arabien   Dänemark 0:1 (0:0)
12. Juni 1998 in Marseille
  Frankreich   Südafrika 3:0 (1:0)
18. Juni 1998 in Toulouse
  Südafrika   Dänemark 1:1 (0:1)
18. Juni 1998 in Saint-Denis
  Frankreich   Saudi-Arabien 4:0 (1:0)
24. Juni 1998 in Lyon
  Frankreich   Dänemark 2:1 (1:1)
24. Juni 1998 in Bordeaux
  Südafrika   Saudi-Arabien 2:2 (1:1)

Die Gruppe C zeichnete sich durch die souveräne Form des Gastgebers aus. Auch das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark gewannen die Franzosen, obwohl Trainer Jacquet fast alle Stammspieler fürs Achtelfinale schonte. Dänemark konnte in dieser Vorrunde noch nicht überzeugen, war durch die Niederlage gegen Frankreich am letzten Gruppenspieltag sogar auf Schützenhilfe Saudi-Arabiens angewiesen, die sie auch erhielten. WM-Debütant Südafrika konnte die teilweise recht hohen Erwartungen nicht halten. Der Geheimfavorit aufs Achtelfinale kam nur zu zwei Unentschieden. Die "Wüstenfüchse" aus Saudi-Arabien konnten die Überraschung der letzten WM nicht wiederholen, konnten aber mit Dänemark und Südafrika mithalten.

Gruppe D

Rang Land Tore Punkte
1   Nigeria 5:5 6
2   Paraguay 3:1 5
3   Spanien 8:4 4
4   Bulgarien 1:7 1
12. Juni 1998 in Montpellier
  Paraguay   Bulgarien 0:0
13. Juni 1998 in Nantes
  Spanien   Nigeria 2:3 (1:1)
19. Juni 1998 in Paris
  Nigeria   Bulgarien 1:0 (1:0)
19. Juni 1998 in Saint-Étienne
  Spanien   Paraguay 0:0
24. Juni 1998 in Lens
  Spanien   Bulgarien 6:1 (2:0)
24. Juni 1998 in Toulouse
  Nigeria   Paraguay 1:3 (1:1)

In der "Todesgruppe" D setzte sich für die, vor dem Turnier wieder einmal favorisierten, Spanier mit dem frühen Ausscheiden eine grausame Tradition fort. Nachdem sie gegen Nigeria stark begonnen hatten, kippte das Spiel u.a. durch einen Torwartfehler von Zubizarreta und ein Weitschusstor von Sunday Oliseh. Auch Nigeria galt als möglicher Titelkandidat und hatte mit dem 1:0 über Bulgarien den Gruppensieg vorzeitig gesichert. Das spielerisch enttäuschende 0:0 der Spanier gegen defensivstarke Paraguayer sollte letztlich die Vorentscheidung im Kampf ums Weiterkommen sein, denn Paraguay hatte damit die besten Karten auf den 2.Platz. Obwohl die Spanier in ihrem dritten Gruppenspiel eine überragende Leistung boten und den Deutschlandbezwinger von 1994 mit 6:1 schlugen, schieden sie schließlich doch aus, da Paraguay überraschend gegen die Nigerianer siegte. Für Bulgarien läutete diese WM das Ende der "Goldenen Generation" um Stoitschkow, Balakov oder Kostadinov ein. Sie enttäuschten auf ganzer Linie.

Gruppe E

Rang Land Tore Punkte
1   Niederlande 7:2 5
2   Mexiko 7:5 5
3   Belgien 3:3 3
4   Südkorea 2:9 1
13. Juni 1998 in Lyon
  Südkorea   Mexiko 1:3 (1:0)
13. Juni 1998 in Saint-Denis
  Niederlande   Belgien 0:0
20. Juni 1998 in Bordeaux
  Belgien   Mexiko 2:2 (1:0)
20. Juni 1998 in Marseille
  Niederlande   Südkorea 5:0 (2:0)
25. Juni 1998 in Paris
  Belgien   Südkorea 1:1 (1:0)
25. Juni 1998 in Saint-Étienne
  Niederlande   Mexiko 2:2 (2:0)

Belgien hatte zuvor bei vier WM-Endrunden in Folge stets die Vorrunde überstanden, diesmal aber reichte es nicht, da die Belgier nur dreimal Unentschieden spielten. Mexiko gelang es sowohl gegen Belgien als auch gegen die Niederlande aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen. Die Niederländer starteten mäßig ins Turnier mit einem 0:0 gegen Nachbar Belgien, gegen die es in der Qualifikation noch zwei klare Siege gegeben hatte. Einzig das überragende 5:0 über Südkorea brachte Holland den Gruppensieg. Südkorea musste weiterhin auf seinen ersten WM-Sieg warten, holte aber ein Unentschieden gegen Belgien, was denen endgültig die Achtelfinal-Teilnahme verbaute.

Gruppe F

Rang Land Tore Punkte
1   Deutschland 6:2 7
2   Jugoslawien 4:2 7
3   Iran 2:4 3
4   USA 1:5 0
14. Juni 1998 in Saint-Étienne
  Jugoslawien   Iran 1:0 (0:0)
15. Juni 1998 in Paris
  Deutschland   USA 2:0 (1:0)
21. Juni 1998 in Lens
  Deutschland   Jugoslawien 2:2 (0:1)
21. Juni 1998 in Lyon
  USA   Iran 1:2 (0:2)
25. Juni 1998 in Montpellier
  Deutschland   Iran 2:0 (0:0)
25. Juni 1998 in Nantes
  USA   Jugoslawien 0:1 (0:1)

Die Gruppe F stellt die deutsche Elf unter Berti Vogts vor durchaus lösbare Aufgaben, und so gelang auch der für deutsche Mannschaften meist schwierige Auftakt. Die USA wurden 2:0 geschlagen, auch dank gut ausgenutzter Standardsituationen. Mit Jugoslawien traf der Europameister auf einen alten Bekannten. In einem engen Spiel gelang es den Deutschen, eine 2:0 Führung der starken Jugoslawen durch ein Eigentor und einen Treffer von Oliver Bierhoff aufzuholen. Im letzten Spiel gegen den Iran musste noch mindestens ein Unentschieden her. Dank des Sieges und des damit besseren Torverhältnisses umging Deutschland den späteren Halbfinalisten Niederlande. Der Iran, der sich in der Relegation gegen Australien als letzte Mannschaft überhaupt für dieses Turnier qualifiziert hatte, galt als Außenseiter der Gruppe, überraschte aber durch einen Sieg gegen die USA.Durch faire Gesten vor dem Spiel zeigten die Mannschaften aus den beiden verfeindeten Staaten, dass Fußball und Politik zwei verschiedene Sachen sind. Auch Jugoslawien und Deutschland bereiteten die Iraner Probleme, es reichte aber nicht ganz fürs Achtelfinale. Den USA hatte man vor dem Turnier eher eine Überraschung zugetraut, diese Erwartungen konnten die US-Amerikaner jedoch nie halten.

Gruppe G

Rang Land Tore Punkte
1   Rumänien 4:2 7
2   England 5:2 6
3   Kolumbien 1:3 3
4   Tunesien 1:4 1
15. Juni 1998 in Marseille
  England   Tunesien 2:0 (1:0)
15. Juni 1998 in Lyon
  Rumänien   Kolumbien 1:0 (1:0)
22. Juni 1998 in Montpellier
  Kolumbien   Tunesien 1:0 (0:0)
22. Juni 1998 in Toulouse
  Rumänien   England 2:1 (0:0)
26. Juni 1998 in Saint-Denis
  Rumänien   Tunesien 1:1 (0:1)
26. Juni 1998 in Lens
  Kolumbien   England 0:2 (0:2)

Mit großen Hoffnungen, die Misserfolge der 1990er zu beenden, ging das junge englische Team um David Beckham in die WM 1998 und dem Weltmeister von 1966 gelang ein Auftaktsieg gegen Tunesien. Im zweiten Spiel sollte jedoch Rumänien seine Leistung von vor 4 Jahren bestätigen. In einem äußerst spannenden Spiel sorgte Petrescus Treffer für einen Sieg in letzter Minute gegen die englische Mannschaft. Trotz des folgenden müden 1:1 gegen Tunesien sicherte sich Rumänien damit vor England den ersten Platz. Kolumbien um Altstar Valderrama beendete das Turnier mit 3 Punkten auf Platz 3. Wie schon vier Jahre zuvor unterlag Kolumbien den Rumänen im ersten Gruppenspiel. Nach einem Sieg über Tunesien war das letzte Spiel gegen England nochmal ein Endspiel um Platz 2, was die Engländer aber für sich entschieden.

Gruppe H

Rang Land Tore Punkte
1   Argentinien 7:0 9
2   Kroatien 4:2 6
3   Jamaika 3:9 3
4   Japan 1:4 0
14. Juni 1998 in Toulouse
  Argentinien   Japan 1:0 (1:0)
14. Juni 1998 in Lens
  Jamaika   Kroatien 1:3 (1:1)
20. Juni 1998 in Nantes
  Japan   Kroatien 0:1 (0:0)
21. Juni 1998 in Paris
  Argentinien   Jamaika 5:0 (1:0)
26. Juni 1998 in Bordeaux
  Argentinien   Kroatien 1:0 (1:0)
26. Juni 1998 in Lyon
  Japan   Jamaika 1:2 (0:1)

In Gruppe H bot sich ein sehr deutliches Bild. Argentinien und Kroatien waren die klaren Favoriten für die ersten beiden Plätze. Den beiden WM-Neulingen Japan und Jamaika wurde dagegen kaum eine Chance gegeben. So überraschte es auch niemanden, dass nach 6 Spielen Argentinien und Kroatien im Achtelfinale standen, nachdem unter anderem Argentiniens Stürmerstar Gabriel Batistuta die jamaikanische Hintermannschaft deklassiert hatte, indem er innerhalb von 10 Minuten einen lupenreinen Hattrick erzielte. Dennoch brachte die jamaikanische Mannschaft mit ihren Fans, die jedes Spiel wie ein Reggae-Konzert zelebrierten, reichlich Farbe in die WM. Der dritte WM-Neuling Kroatien war noch nicht richtig ins Turnier gekommen, es reichte in dieser Gruppe aber zum Weiterkommen. Japan bereitete den beiden Favoriten große Probleme, landete am Ende aber trotzdem punktlos auf dem letzten Platz.

Achtelfinale

Im Achtelfinale wurde ein neuer Superstar geboren, als Michael Owen in der 16. Minute zu einem Solo über den halben Platz ansetzte und zum 2:1 einnetzte. Am Ende nutzte es nichts: Argentinien gewann im Elfmeterschießen nach einem turbulenten Spiel, in dem David Beckham des Platzes verwiesen wurde.

Italien setzte sich glanzlos gegen Norwegen durch. Ebenso glanzlos gewann Frankreich, das auch noch die Verlängerung benötigte, um Paraguay zu bezwingen.

Deutschland kam glücklich gegen die eigentlich stärkeren Mexikaner weiter. Oliver Bierhoff erzielte kurz vor Ende der Partie das 2:1.

Größte Enttäuschung des Achtelfinales waren die hoch eingeschätzen Nigerianer, die gegen Dänemark eine herbe Niederlage einstecken und die Heimreise antreten mussten.

Die Brasilianer besiegten mühelos Chile.

Kroatien gewann in einem äußerst schwachen Spiel gegen Rumänien durch ein Tor von Davor Šuker.

Die Niederlande kamen glücklich gegen Jugoslawien weiter. Das Siegtor fiel erst in der 90. Minute; zuvor hatten die Jugoslawen beim Stande von 1:1 einen Elfmeter verschossen.

27. Juni 1998 Marseille   Italien   Norwegen 1:0 (1:0)
27. Juni 1998 Paris   Brasilien   Chile 4:1 (3:0)
28. Juni 1998 Lens   Frankreich   Paraguay 1:0 n.GG. (0:0, 0:0)
28. Juni 1998 Saint-Denis   Nigeria   Dänemark 1:4 (0:3)
29. Juni 1998 Montpellier   Deutschland Datei:Mexico flag 300.png Mexiko 2:1 (0:0)
29. Juni 1998 Toulouse   Niederlande   Jugoslawien 2:1 (1:0)
30. Juni 1998 Bordeaux   Rumänien   Kroatien 0:1 (0:1)
30. Juni 1998 Saint-Étienne   Argentinien   England 6:5 n.E. (2:2, 2:2, 2:2)

Viertelfinale

Im Viertelfinale kam es zu vier dramatischen Partien.

Bei Italien gegen Frankreich blieb es 120 Minuten lang torlos. Im Elfmeterschießen hatten die Franzosen jedoch die besseren Nerven. Pechvogel des Spiels war Luigi Di Biagio, der den letzten und entscheidenden Elfmeter an die Querlatte setzte.

Brasilien zitterte sich gegen den Underdog aus Dänemark ins Halbfinale. Nachdem Dänemark zunächst mit 1:0 in Führung gehen konnte, drehten die haushoch favorisierten Brasilianer das Spiel noch vor der Pause. Der Ausgleich zum 2:2 gelang Brian Laudrup, ehe Rivaldo nach einer Stunde die Südamerikaner erneut in Führung brachte. Kurz vor Schluss hatte Dänemark durch Marc Rieper noch zwei große Chancen, die allerdings kläglich vergeben wurden, so dass Brasilien im Halbfinale stand.

In einem hochklassigen Spiel zwischen den Niederlanden und Argentinien behielten die Oranjes mit 2:1 die Oberhand. Spieler des Tages war Dennis Bergkamp, der das 1:0 vorbereitete und in der Nachspielzeit das 2:1-Siegtor erzielte.

Deutschland schied trotz der wohl stärksten Leistung im Turnier gegen Kroatien aus. Jedoch zwang ein gravierender Fehlpass von Lothar Matthäus seinen Mitspieler Christian Wörns zu einer Notbremse. Der resultierende Platzverweis in der 40. Minute brachte Deutschland auf die Verliererstraße. Kroatien nutzte die Überzahl in der Folgezeit clever aus und kam so zu einem 3:0-Erfolg, einer erfolgreichen Revanche für das Aus im Viertelfinale bei der EM 1996.

3. Juli 1998 Saint-Denis   Italien   Frankreich 3:4 n.E. (0:0, 0:0, 0:0)
3. Juli 1998 Nantes   Brasilien   Dänemark 3:2 (2:1)
4. Juli 1998 Marseille   Niederlande   Argentinien 2:1 (1:1)
4. Juli 1998 Lyon   Deutschland   Kroatien 0:3 (0:1)

Halbfinale

Brasilien hatte im Halbfinale gegen die Niederlande die besseren Nerven und konnte sich im Elfmeterschießen durchsetzen. Während der regulären Spielzeit brachte Ronaldo die Seleção in Führung. Drei Minuten vor Schluss glich Patrick Kluivert aus und erzwang somit das Elfmeterschießen, nachdem die Verlängerung torlos geblieben war. Während bei Brasilien alle Schützen verwandelten, scheiterten Ronald de Boer und Phillip Cocu an Claudio Taffarel.

Frankreich konnte gegen Kroatien seinen Siegeszug fortsetzen. Nachdem es zur Halbzeit noch 0:0 gestanden hatte, begann die zweite Hälfte mit einem Paukenschlag. Davor Šuker brachte die Balkankicker durch seinen fünften Turniertreffer in Front. Die von 80.000 Zuschauern vorangepeitschte Équipe tricolore glich allerdings postwendend durch Lilian Thuram aus. In der 70. Minute war es dann erneut Lilian Thuram, der Frankreich durch seinen zweiten Treffer an diesem Abend erstmals in ein WM-Finale brachte. Es waren Thurams einzige Tore für die Nationalmannschaft.

7. Juli 1998 Marseille   Brasilien   Niederlande 5:3 n.E. (0:0, 1:1, 1:1)
8. Juli 1998 Saint-Denis   Frankreich   Kroatien 2:1 (0:0)

Spiel um Platz 3

Im kleinen Finale zwischen Kroatien und den Niederlanden setzte sich am Ende der WM-Debütant vom Balkan durch. Torschütze des 2:1-Siegtreffers war erneut Davor Šuker, der sich damit die alleinige Führung in der Torschützenliste sicherte und somit Torschützenkönig der WM 1998 wurde. Den Niederlanden merkte man die Enttäuschung nach der Halbfinalpleite an. Kroatien belegte am Ende verdient Platz 3.

11. Juli 1998 Paris   Niederlande   Kroatien 1:2 (1:2)

Finale

Das Finale der Fußball-WM 1998 fand am 12. Juli im Stade de France zwischen Rekordweltmeister Brasilien und Gastgeber Frankreich statt. Vor dem Spiel gab es reichlich Verwirrung um den brasilianischen Stürmerstar Ronaldo, der bis wenige Minuten vor dem Spiel auf dem Spielberichtsbogen fehlte. Letztendlich stand er dann doch beim Anpfiff auf dem Feld.

Auf dem Platz zeigte bei diesem Match aber ein anderer seine große Klasse. Spielmacher Zinédine Zidane ebnete seinem Team den Weg zum ersten großen Titel seit 1984. Zidane traf zweimal per Kopf nach Eckbällen. Die brasilianische Nationalmannschaft konnte den stark aufspielenden und von 74.000 Zuschauern unterstützten Franzosen nichts entgegensetzen. Selbst als Frankreich nach einem Platzverweis von Marcel Desailly die letzten 20 Minuten in Unterzahl spielen musste, gelang es den Südamerikanern nicht, die französische Abwehr um Torhüter Fabien Barthez zu überwinden. Den Schlusspunkt setzte Emmanuel Petit mit dem 3:0, durch einen Konter, in der Nachspielzeit.

Die brasilianische Mannschaft blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Insbesondere Ronaldo wirkte streckenweise lethargisch. Dies führte in Brasilien zu vielen Fragen, was das brasilianische Parlament sogar veranlasste, einen Untersuchungsausschuss einzurichten, der den Einfluss des Sponsors Nike auf die Nationalmannschaft untersuchen sollte.

12. Juli 1998 Saint Denis   Brasilien   Frankreich 0:3 (0:2)

Statistik

Beste Torschützen

Name Land Tore
Davor Šuker Kroatien 6
Gabriel Batistuta Argentinien 5
Christian Vieri Italien 5
Ronaldo Brasilien 4
Luis Hernández Mexiko 4
Marcelo Salas Chile 4

Ausschreitungen

Während der Fußballweltmeisterschaft kommt es zu Ausschreitungen deutscher Hooligans. Im nordfranzösischen Lens wird der Polizist Daniel Nivel zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Er überlebte den Vorfall, kann sich aber heute an nichts mehr erinnern.

Siehe auch

Rekorde bei der Fußball-Weltmeisterschaft

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