Diskussion:Günter Eich
Günter-Eich-Preis
- Was genau ist eigentlich der Günter-Eich-Preis, den u.a. Walter Kolbenhoff und Ilse Aichinger mal bekommen haben? --Mkrefft 23:08, 30. Okt 2005 (CET)
hab inzwischen ein paar zeilen dazu geschrieben. Viel ist es nicht. -mkrefft
Verstrickungen in der NS-Zeit?
- Es fehlt die Diskussion um Eichs Verstrickungen in der NS-Zeit. Ich notiere mal. Wer es besser weiß, trage nach. -- Delabarquera. --172.176.87.184 17:56, 24. Aug 2006 (CEST)
„Zu kritischen Diskussionen kam es, als Eichs Rundfunk-Produktionen während der NS-Zeit bekannt wurden. In einer Sonnenwend-Hymne hatte er beispielsweise 1937 gedichtet: Du schönes Land, in dem die Deutschen wohnen, mach wieder deine blauen Augen auf.“
- Diese von 172.176.87.184 ergänzten Sätze stellen unbelegte Behauptungen auf, die im Widerspruch zum Werk und Aussagen stehn. Es gab keine „Verstrickungen mit dem NS-Regime.“ - Bitte hier auf der Diskuseite gründlich diskutieren, nicht den Artikel mißbrauchen. --Albrecht1 19:21, 24. Aug 2006 (CEST)
- Dieser kleine Nachtrag, den ich eingefügt habe, geht inhaltlich, einschließlich des Zitierten, auf den SPIEGEL-Bericht über Günter Grass zurück (die SPIEGEL-Nummer mit dem "Stahlhelm"-Trommler auf dem Titelbild). Nun muß man dem SPIEGEL überhaupt nicht folgen. Auf eine Gefahr möchte ich allerdings doch hinweisen: Es ist naheliegend, daß WP-Artikel über Dichter und Schriftsteller von denen verfaßt werden, die die jeweiligen Dichter und Schriftsteller für groß und wichtig und damit irgendwie für integer halten. Naheliegend auch, daß diese Artikel-Verfasser sich bemühen, das jeweilige "Andenken rein zu halten". Ob das immer zu guten, objektiven Artikeln in Wikipedia führt, stelle ich mal zur Diskussion. Im vorliegenden Fall wäre es zumindest gut, wenn Feststellung "die im im Widerspruch zum Werk und Aussagen" stehen vom Kenner etwas genauer gefaßt würde. Hat Eich das Zitierte nicht geschrieben? Ist das anders zu interpretieren oder zu gewichten? Was hat E. überhaupt in der Zeit zwischen 1933 und 1945 so gemacht? In Summa: Der Artikel würde ohne Zweifel glaubwürdiger, wenn da keine Leerstelle wäre. -- Delabarquera. -- --172.208.123.179 12:51, 26. Aug 2006 (CEST)
- Nachtrag / Fund: "Ähnliche Zustimmungen erfuhr Eich, wie aufgefundene Kritiken der Jahre nach 1933 belegen, damals mehrfach. Anläßlich der Erstsendung von "Fährten in der Prärie" bestätigte z.B. der "Völkische Beobachter" am 18.7.1936:
- Günther Eich ist ein guter Dichter, der zugleich mit den Voraussetzungen eines funkgerechten Hörspiels vertraut ist. Seine Sendungen sind kleine Funkereignisse, die sich aus dem üblichen Tagesprogramm herausheben.
- Es geht mir dabei keinesfalls darum, Eich zum Mitläufer zu stempeln. [Vgl. das ZEIT- Dossier "Wir werden weiterdichten ..." (Nr. 42, 12.10.1979, S. 34): Wenn Günter Eich Mitglied der NSDAP war und nach seinem Austritt freiwillig Beiträge an die SS entrichtete ...]. Ob Eich und in welchem Maße eine Mitläuferrolle gespielt hat, mag an anderer Stelle diskutiert werden zusammen mit der Tatsache, daß von Eich - im Gegensatz zu anderen Autoren - auch in den Jahren nach 1933 noch eine erstaunliche Anzahl von Rundfunkarbeiten gesendet wurde. Ob Mitläufertum oder nur Erfahrung mit einem staatlich kontrollierten, angepaßten Rundfunk, einer gelenkten Sprache und der politischen Fehlinterpretierbarkeit - beides könnte die psychologische Wurzel für den Sprachskeptizismus des späten Eich bilden, für seine bitterbösen Ausfälle gegen jegliche Sprachregelung, wie er sie 1959 in seiner "Rede zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises" machte, für sein verzweifeltes Bemühen, in das Nichts der gelenkten Sprache ein Wort zu setzen. Dann wäre die Radikalität des späten Eich auch die Radikalität eines gebrannten Kindes."
- Vielleicht sollten wir uns erst mal auf die Formel einigen: Die Dinge sind komplex. Und dann sollten wir die Frage stellen, wie wir die komplexen Daten zu interpretieren haben. Wer mag, kann ja dann diese Überlegungen noch lesen.--Delabarquera 23:44, 29. Aug 2006 (CEST)
- Stimme Dir zu. Ich hatte nur vermutet (und das ist nun bestätigt), dass die Qualitätsquelle eher "Bild am Montag" war, als eine seriös recherchierte Arbeit. Du hast auch recht mit Deinem Hinweis, Eich nicht als unfehlbaren Heiligen, Unantastbaren zu betrachten! - Habe etwas recherchiert und lese gerade einen gescheiten Essay von Vieregg (in Literaturliste bereits eingefügt), dem Hrsg. der Eich-Werke, zum Thema. Lg., --Albrecht1 11:45, 25. Sep 2006 (CEST)
Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, was Re Post-Adams im KLG (Kritisches Lexikon der Gegenwartslit.; Loseblattsammlg. von Heinz Ludwig Arnold) schreibt: Der Artikel setzt - wie auch das Verz. der Sekundärlit. - seltsamerweise erst nach 1945 ein, kommt aber auf S. 3 doch auf die NS-Zeit zu sprechen. Tenor: Schwer zu beurteilen (Nuancierungen dort). --Hilsen 12:41, 25. Sep 2006 (CEST)-
- Ja, das seh ich auch so. Aber Vieregg hat wirklich umfassende Hinweise und klare Zitate; ist eine Fundgrube. Lg., --Albrecht1 12:50, 25. Sep 2006 (CEST)
Anfrage an den Sender Jerewan: War Günter Eich auch ein bedeutender Lyriker?
Antwort: Im Prinzip (... schnell mal bei Wikipedia nachgeschaut ...) NEIN. -
(Und der “Häher warf seine blaue / Feder in den Sand. / Sie liegt wie eine schlaue / Antwort in meiner Hand.”)
Hier in der Diskussion sind doch eigentlich eine Menge konkrete Fakten zum Thema Eich und Nazizeit zu finden. Wieso steht davon nichts im Artikel? Dass Eich ein bedeutender Schriftsteller war, steht außer Frage, aber er wäre nicht der einzige, der sich zumindest eine Weile ganz gut mit dem Regime arrangiert hat. Besonders interessant finde ich die obige Bemerkung, nach dem Krieg habe Eich womöglich aus der Perspektive des gebrannten Kindes geschrieben. Zu der Bemerkung, 1933-1940 sei seine produktivste Zeit als Hörspielautor gewesen, würde mich interessieren, was das für Hörspiele waren und ob sie heute noch Bestand haben. Übrigens: Da steht, Eich sei in Kriegsgefangenschaft gewesen. Da müsste er doch vorher Soldat gewesen sein? --Bernardoni 23:45, 1. Feb. 2007 (CET)
Was heißt eigentlich, Eich hätte sich nach 1945 geläutert? NACH 1945 vergleicht er die ganze Welt (!) mit einem KZ und ist gegen dieses KZ - ich kenne jedoch keine Formulierung von ihm, in der er FÜR die Demokratie gewesen wäre, nur solche in denen er nach 1945 mit denselben Argumenten gegen "das System" ist, mit dem er vor 1945 gegen den amerikanischen Kapitalismus war. Das war vor 1945 NS-kompatibel und karrierefördernd - und brachte ihm nach 1945 Sympathien bei der Opposition gegen den neuen Staat ein. Er war natürlich kaum je überzeugter Nazi, aber im Verhalten (bis 1945) opportunistisch. Weltanschaulich ist er irgendwo im Bereich der "konservatien Revolution" anzusiedeln (vergleichbar etwa Ernst Jünger). Ich sehe keine fundamentalen Unterschiede zwischen dem Eich vor und dem Eich nach 1945. Dass er bei all dem als Hörspielautor phänomenal gut war (und als Lyriker mittelmäßig mit gelegentlich guten Einzelversen), hat damit natürlich nur wenig zu tun. (rosmer, 6.5.2007)
Literaturliste
Die heutige Korrektur halte ich für eine Verschlimmbesserung: Warum nur die CHRONOLOGISCHE Reihenfolge in eine ALPHABETISCHE umwandeln?
--Venlige 18:04, 4. Mai 2007 (CEST)
Recht ausführliche Biographie
Verfügbar als pdf.datei bei der website des suhrkamp verlags .. als Fliesstext hier gut einzuarbeiten; würde etliche Lücke füllen. --Lysandros 14:18, 16. Jun. 2007 (CEST)