Utah-Präriehund

Art der Gattung Präriehunde (Cynomys)
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Der Utah-Präriehund (Cynomys parvidens), ist ein Säugetier aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Es gehört zur Familie der Hörnchen (Sciuridae). In der Gattung der Präriehunde ist es die kleinste Art. Seit 1973 ist es auf der Roten Liste gefährdeter Arten.[1]

Utah-Präriehund
Utah-Präriehund
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Nagetiere (Rodentia)
Vorlage:Subordo: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Vorlage:Familia: Hörnchen (Sciuridae)
Vorlage:Subfamilia: Erdhörnchen (Xerinae)
Vorlage:Tribus: Echte Erdhörnchen (Marmotini)
Vorlage:Genus: Präriehunde (Cynomys)
Vorlage:Species: Utah-Präriehund
Wissenschaftlicher Name
Cynomys parvidens
Allen 1905

Merkmale

Die Gesamtlänge ausgewachsener Utah-Präriehunde reicht von 30 bis 36 Zentimeter, der Schwanz ist 3 bis 6 Zentimeter, die Hinterfüße sind 5,5 bis 6,5 Zentimeter und die Ohren 1,2 bis 1,6 Zentimeter lang. Das Fell des Utah-Präriehunds ist zimt- bis lehmfarbend gefärbt, mit verschiedenen dunkelbraunen Markierungen ober- und unterhalb der Augen. Der Schwanz ist wie bei den Weißschwanz- und Gunnison-Präriehunden mit weißer Spitze.

Der Utah-Präriehund ist am nahesten mit dem Weißschwanz-Präriehund verwandt. Es wird vermutet, dass diese einst eine Art bildeten und durch geographische Barrieren getrennt wurden. Die genetische Varianz ist bei den Utah-Präriehunden nur halb so groß wie bei den Schwarzschwanz-Präriehunden, was vermutlich von einem genetischen Flaschenhals herführt.[1]

Lebensraum

Geographisch

 
Verbreitungsgebiet des Utah-Präriehundes

Utah-Präriehunde leben in der Steppe des westlichen Bundesstaat der USA Utah. Die im südwestlichen Viertel Utahs lebenden Präriehunde sind damit die am westlichsten lebende Art.

Dort leben sie momentan in drei großen Gebieten: im Awapa Plateau, in der Pau Fork und der Umgebung des Sevier River und in den östlichen Iron und Beaver Counties. Durch klimatische Veränderungen werden weiter westliche Gebiete nicht mehr bewohnt, da diese durch höhere Temperaturen zu trocken wurden. Geologische Grenzen wie Wüsten und Berge verhindern eine Verbreitung in östliche, westliche und südliche Richtung. Im nördlichen Teil und in der Mitte Utahs stellen um Lebensraum konkurrierenden Uinta-Ziesel eine biologische Grenze. Die Lebensräume der verschiedenen Arten der Präriehunde überlappen sich nicht; der des Utah-Präriehundes ist am kleinsten.[1]

Anforderungen

Utah-Präriehunde bevorzugen Bodensenkungen, in denen auch in Dürreperioden feuchte Weideflächen vorhanden sind. Für einen trockenen Bau sollte der Boden mindestens bis zu einer Tiefe von einem Meter nicht feucht sein. Die umgebene Vegetation muss niedrig genug sein, um den Utah-Präriehunde die Umgebung überblicken lassen zu können.

Bevölkerungsentwicklung

Vor der Besiedlung des Westens durch europäische Einwanderer, bevölkerten die Präriehunde weit ausgedehnte Gebiete, vornehmlich innerhalb der Great Plains. In dieser Zeit gab es zwischen den Präriehunden und Bisons eine Symbiose. Die ständig weiter ziehenden Bisons hinterließen selten überweidetet Wiesen und ließen somit zwar große aber stabile Präriehundepopulation zu. Mit der Ausrottung des Bisons und extensiver Viehwirtschaft entstanden durch Überweidung große Lebensräume mit kurzem Gras, die eine Zunahme auf über 400.000 Utah-Präriehund zuließen.

Viehzüchter begannen um 1880 mit Unterstützung der Bundesregierung Präriehunde mit Pestiziden zu bekämpfen. Am Anfang des 20. Jahrhundert wurden Programme zur Kontrolle der Populationszahlen gestartet. In den 1920er Jahren wurde die Utah-Präriehunde Population vauf 95.000 Individuen geschätzt. Bis zu den 1960er Jahren reduzierte sich die Population zum Großteil durch Krankheit, Dürre, Vergiftungen und anderer anthropogener Eingriffe dramatisch. Besonders in den Jahren 1933, 1950 und 1960 wurden Präriehunde intensiv mit Pestiziden bekämpft.

Collier und Spillett kamen in Studien 1972 auf nur noch 3.300 Utah-Präriehunde die in 37 verschiedenen Kolonien lebten. Collier und Spillett prognostizierten ein Aussterben der Utah-Präriehund bis zum Jahr 2000.

Nach Aufnahme in die Rote Liste gefährdeter Arten, wird seit 1975 jährlich eine Zählung im Frühling der den Winter überlebenden Tiere durchgeführt. Es wird geschätzt, dass nur 40% bis 60% der Population in diesen Zählung einfließen, da während meistens die Hälfte der Tiere im Bau bleibt. Die Populationen zeigen von 1975 bis 1989 einen Aufwärtstrend von 2.975 Tieren 1975 bis 7.377 Tieren 1989 und bleiben seit dem einiger Maßen konstant. 2005 wurden 5.381 in 63 Kolonien gezählt. Die Utah-Präriehunde stellen damit die mit Abstand kleinste Population der insgesamt über 2,5 Millionen Präriehundindividuen.

In den Sommermonaten verdreifachen sich die Populationen und fallen im Herbst und Winter wegen der hohen Sterblichkeit wieder zurück.[1]

Umsiedlung

Von 1972 bis 1989 wurden insgesamt um 14.000 Utah-Präriehunde mit anfänglich geringem Erfolg von privaten Grundstücken auf ehemalige Territorien in öffentlichen Gebieten umgesiedelt. Landwirten entstand jährlich ein Schaden von geschätzten 1,5 Millionen Dollar (1984). Lebten 1980 noch über 80 Prozent auf privatem Gelände, waren es 1989 nur noch knapp über 50 Prozent. Die Umsiedlungs- und Populationskontrollprogramme werden von der U.S. Fish and Wildlife Service als Erfolg angesehen, da sich die Population stabilisiert hat und illegale Abschüsse und Verfolgung durch Landbesitzer abgenommen habe.[1]

Lebensweise

 
Utah-Präriehund im Bryce Canyon National Park

Ungefähr zwei Drittel der adulten Population ist wegen der höheren Sterblichkeit der männlichen Individuen weiblich. Der Östrus, der Abschnitt in dem das weibliche Tier begattungsbereit ist, dauert nur wenige Stunden an einem einzigen Tag Ende März bis Anfang April. Folglich werden nur zwei Drittel der Weibchen trächtig und werfen nach einer Tragezeit von 34 bis 35 Tagen ein bis sieben Jungtiere (im Schnitt 3,8 bis 4,8). Die Jungtiere sind um Oktober ausgewachsen und erreichen im Alter von zwölf Monaten Geschlechtsreife. Die männlichen Präriehunde töten bis zu 20 Prozent der Jungtiere bevor diese sechs Wochen nach ihrer Geburt zum ersten Mal den Untergrund verlassen haben. Weniger als 50 Prozent erreichen das Erwachsenenalter. 20 Prozent der weiblichen und 10 Prozent der männlichen Tiere erreichen ein Alter von vier Jahren und werden selten älter als fünf Jahre.

Utah-Präriehunde leben in einer Gemeinschaft von wenigen Tieren, die aus einem erwachsenen Männchen, mehren Weibchen und ihren Nachwuchs bestehen. Während der weibliche Nachwuchs in der Gemeinschaft bleibt, verlassen die männlichen Jungtiere den Bau nach ihrer Geschlechtsreife.

Die Gemeinschaft lebt in einem festen Territorium, dessen Grenzen nur von den jungen Tieren regelmäßig überschritten werden. lan of their birth. Males become sexually mature at one or two years of age, and usually disperse from the clan in which they were born

Nahrung

Utah-Präriehunde sind überwiegend Pflanzenfresser und bevorzugen Luzerne und Gräser. Sie wurden auch beim Verzehr der blühenden Teile von Sträuchern beobachtet. Auch abgestorbene Vegetation und Kuhdung werden von den Utah-Präriehunde nicht verschmäht und von den Jungen gegenüber Blättern und Stämmen von Sträuchern sogar bevorzugt. Als tieresche Nahrung dienen hautsächlich Singzikaden.

Feinde

Zu den natürlichen Feinden zählen die Kojoten, Silberdachse, Langschwanzwiesel verschiedene Greifvögel und Graslandklapperschlangen. Diese Fleischfresser können etablierte Kolonien allerdings nicht gefährden. Eher führen menschliche Einflüsse, Dürren, Krankheit und die Konkurrenz um Lebensraum mit dem Uinta-Ziesel zu abnehmenden Populationen.

Referenzen

  1. a b c d e Utah Prairie Dog Recovery Plan (1991) (PDF)