Rudolf Mosse (* 9. Mai 1825 in Grätz; † 8. September 1920 in Schenkendorf) war ein deutscher Geschäftsmann und Verleger.
Nach einer Buchhandelslehre und der Mitarbeit bei verschiedenen Verlagen gründete er 1867 in Berlin die Annoncen-Expedition Rudolf Mosse. Als einer der Ersten pachtete er den gesamten Anzeigenteil mehrerer Zeitungen und wurde somit vom bloßen Vermittler zum Anbieter von Anzeigenraum, den er an Werbekunden verkaufte.
Mosse baute sein Unternehmen durch die Gründung eines Verlags und der Herausgabe des Berliner Tageblatts (1872) sowie der Berliner Morgenpost (1889) aus. Ausgeweitet wurde auch der Service für die Anzeigenkunden, etwa durch die grafische Gestaltung von Annoncen.
Der deutschen Großindustrie war die liberale Ausrichtung des Juden Mosse allerdings ein Dorn im Auge. Unter der Führung von Krupp-Direktor Alfred Hugenberg entstand 1916 die Allgemeine Anzeigen GmbH (Ala), die nun größte Annoncen-Expedition Deutschlands und Mosses stärkste Konkurrenz. Zu Hugenbergs Medienkonzern gehörte auch die Universum Film AG (Ufa).
Kurz nach der nazionalsozialistischen Machtergreifung wurde Mosses Unternehmen gleichgeschaltet. Allerdings war es kurz zuvor schon in finanzielle Schwierigkeiten geraten.