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Eidgenössische Technische Hochschule Zürich | |
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Präsident: | Konrad Osterwalder (interimistisch) Ralph Eichler (ab 01.09.2007) |
Rektor: | Konrad Osterwalder |
Gründungsdatum: | 1855 |
Ort: | Zürich |
Trägerschaft: | Bundesverwaltung (Schweiz) |
Studiengebühr: | 580 SFr. |
Departemente: | 16 |
Bachelor-Studiengänge: | 23 |
Master-Studiengänge: | 30 |
Anzahl Studierende: | 13'412 (2006) - weibl. Studierende: 29.7% (2006) |
Mitarbeitende: | 8902 (2006) - davon Professoren: 359 (2006) |
Budget pro Jahr: | 1.18 Mrd. SFr. (2006) davon Drittmittel: 200 Mio. SFr. (2006) |
Universitätsbibliothek: | ETH-Bibliothek Zürich
- Dokumentbestand: 6.8 Mio. (2006) |
Anschrift der Hochschule: | ETH Zürich Rämistrasse 101 8092 Zürich Schweiz Telefon: +41 44 632 11 11 Telefax: +41 44 632 10 77 |
Offizielle Website: | www.ethz.ch |
Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich, ist eine Schweizer Hochschule in Zürich. Sie wurde 1855 als "Eidgenössisches Polytechnikum" gegründet und wird deshalb auch oft nur Poly genannt. Die Hochschule besitzt zwei Standorte in Zürich, das Zentrum inmitten der Stadt Zürich sowie den Standort Hönggerberg, der etwas ausserhalb von Zürich liegt.
Die ETH besitzt 16 Departemente und bietet 23 Bachelor-, 30 Master-Studiengänge und sowie zahlreiche Stellen für ein Doktorat im technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich an. Derzeit sind über 13'000 Studenten und Doktoranden (Dezember 2006) eingeschrieben und die Hochschule beschäftigt über 8'500 Personen (Stand 2005) . Die ETH stellt 359 Professuren (50 davon sind Assistenzprofessuren), wobei 28 (7.8 %) der Professuren von Frauen besetzt sind. [1] Mit der ETH assoziiert sind 21 Nobelpreisträger. ETH-Präsident ist derzeit der Rektor Konrad Osterwalder und ab 01.09.2007 der Physiker Ralph Eichler.
Die ETH Zürich ist eingebunden in den ETH-Bereich, der die Technischen Hochschulen in Zürich und diejenige in Lausanne sowie vier weitere Forschungsanstalten (PSI, WSL, EMPA und EAWAG) umfasst.
Geschichte
Anfangsphase
Nach einer langen Debatte in dem noch jungen Bundesstaat Schweiz, ob neben den kantonalen Universitäten auch noch eine nationale, „eidgenössische“ Hochschule zu gründen sei, wurde am am 7. Februar 1854 das Gesetz über die "eidgenössische polytechnische Schule in Verbindung mit einer Schule für das höhere Studium der exakten, politischen und humanistischen Wissenschaften" erlassen und die ETH nahm als Eidgenössische polytechnische Schule im Herbst 1855 in Zürich ihren Betrieb auf. Jedoch wurde das Angebot auf rein technische Fächer beschränkt, da die katholischen, ländlichen Kantone (die eigene Universitäten unterhielten) ein intellektuelles Monopol der protestantischen, städtischen Kantone verhindern wollten. [2]
Die neue Bildungsstätte sollte ein eigenes Gebäude erhalten und so schrieben die Stadt und der Kanton Zürich einen Architekturwettbewerb aus, an dem sich unter anderem die beiden Professoren Ferdinand Stadler und Gottfried Semper sowie der Badener Architekt Joseph Caspar Jeuch beteiligten. Semper gewann den Wettbewerb und durfte das Gebäude bauen, in welches anfangs auch die bereits bestehende Zürcher Universität einzog. Die charakteristische Kuppel wurde erst anlässlich einer späteren Renovation gebaut.
In den so genannten Aussonderungsverträgen 1905 und 1908 wurden die Gebäude von der Zürcher Universität und der ETH getrennt und 1911 schliesslich wurde das Polytechnikum in "Eidgenössische Technische Hochschule" umbenannt. Dies geschah nach einer längeren Reformdebatte, nach der auch die Studienpläne etwas gelockert und den Studenten mehr Freiheiten gewährt wurden. Auch erwarb sich die ETH 1908 das Recht, Doktortitel auszustellen.
Das Polytechnikum wuchs rasch, und jedes Jahrzehnt kam ein neues Gebäude dazu: Chemie, Physik, Forstwirtschaft, Maschinen-Labor. Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden aus Platzmangel auf dem Hönggerberg zusätzliche Gebäude erstellt und seit Beginn des 21. Jahrhunderts läuft das Ausbauprojekt "Science City" in dessen Rahmen unter anderem auch Studentenwohnungen auf dem Campus am Hönggerberg erstellen will. Der ETH-Hönggerberg-Campus beherbergt heute die Departemente der Materialwissenschaften, Architektur, Bau-, Umwelt- und Geomatikingenieure, Chemie, Physik und Biologie. [3]
Standort Hönggerberg
Bereits in den 1950er Jahren wurde jedoch klar, dass die ETH Zentrum zu wenig Raum zur Verfügung und bereits mussten zahlreiche Gebäude in der Nachbarschaft dazugekauft werden und Wohnungen wurden für Institute umgenutzt (teilweise werden diese auch heute noch von der ETH genutzt). Jedoch konnte diese Strategie die Bedürfnisse der Hochschule nicht befriedigen und 1957 beschloss die ETH, einen zweiten Standort in Zürich zu suchen. Zur Diskussion standen Areale auf der Allmend Fluntern, am Irchel und auf dem Adlisberg. Da sich jedoch keines dieser Gelände als geeignet herausstellte, wurde schlussendlich beschlossen, den Standort Hönggerberg für die ETH zu erschliessen. Für das Projekt wurde der renommierte Architekt Albert Heinrich Steiner gewonnen und die Planung begann 1959. Die Umsetzung erfolgt rasch und Ende der 70er wurde die erste Etappe mit den Bauten für Physik (HPH und HPP), Molekularbiologie (HPM, HPK...) und der Infrastruktur abgeschlossen. Nicht mehr unter der Leitung von Steiner und teilweise sogar gegen seinen Willen erfolgte in einer zweiten Ausbaueteppe (1972-1976) der Bau des Gebäudes für Architektur und Bauwissenschaften (HIL) unter den Architekten Max Ziegler und Erik Lanter. Nachdem die Architekten Mario Campi und Franco Pesina 1990 die Ausschreibung für die dritte Etappe (1996-2004) gewonnen hatte, wurde das Projekt von Steiner sogar vor Bundesgericht bekämpft, jedoch wurde seine Klage 1994 abgewiesen. Damit stand der Weg frei für das Gebäude der Abteilungen Chemie und Werkstoffe sowie Pharmazie und Mikrobiologie (HCI).
Heute
Heute erstreckt sich der Campus der ETH über die zwei Standorte Zentrum (unmittelbar neben der Universität Zürich) und Hönggerberg. Sie werden durch den öffentlichen Verkehr und eine Shuttle-Linie verbunden.
Derzeit wird der Standort Hönggerberg im Rahmen des Projektes "Science City"[4] weiter ausgebaut. Die Idee ist, einen Hochschul-Campus nach amerikanischem Muster zu bilden, bei dem Forschen und Wohnen auf demselben Areal stattfindet. Bis 2010 sollen erste Wohnungen für Studenten auf dem Campus erstellt sein, bereits im Bau ist das Information Science Lab (geplante Fertigstellung: 2007) sowie das Sport Center (geplante Fertigstellung: 2008) gebaut. Geplant sind noch der Bau des Life Science Lab sowie der Bau von Wohnungen. Das Projekt "Science City" wird jedoch auch mit dem Argument kritisiert, dass die Hochschule einen Teil ihrer Unabhängigkeit verliere, wenn sie sich die Bauten mit Geld aus der Privatwirtschaft teilweise finanzieren lasse (das Information Science Lab wurde mit 23 Millionen Franken von dem Unternehmer Branco Weiss unterstützt wird und die Zürcher Kantonalbank steuerte 12 Millionen Franken zum Sport Center bei). Im Dezember 2006 stimmte der Zürcher Gemeinderat dem Masterplan für die weiteren baulichen Entwicklungsschritte von Science City fast einstimmig zu.
Energiepolitisch hat sich Science City das Ziel gesteckt, ihren CO2-Ausstoss gemäss den Richtlinien des Kyoto-Protokolls zu reduzieren, um in Science City die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft zu realisieren.
Der Standort Hönggerberg beheimatet die heute die Departemente der Materialwissenschaften, Architektur, Chemie, Physik, Biologie und Bau-, Umwelt- und Geomatikingenieure. Er kann mit den Buslinien 80 und 69 erreicht werden und ist derzeit Teil des Ausbauprojektes "Science City".
Organisation und Schulleitung
An der ETH entstehen jährlich mehr als 500 Dissertationen und über 1250 Diplome.
Begonnen hat die ETH mit 68 Studenten im Jahr 1855, seither hat sich ihre Zahl stetig vermehrt. Seit 1968 hat die Zahl der weiblichen Studenten stark zugenommen bis er den heutigen Anteil von beinahe 30% erreichte. Derzeit existieren 23 Bachelorstudiengänge mit 6'320 Studierenden, 30 Masterstudiengänge mit 3'903 Studierenden (Master und Diplom) sowie sind 2'794 Doktorierende eingeschrieben[5].
Departemente
Departement | Kürzel (ETH-Link) | Studiengang | Studenten | Doktoranden | Professoren |
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Architektur und Bauwissenschaften | |||||
Architektur | D-ARCH | Architektur | 1225 | 94 | 29 |
Bau, Umwelt und Geomatik | D-BAUG | Bauingenieure <br\> Umweltingenieure <br\> Geomatik und Planung | 441 <br\> 208 <br\> 115 | 103 <br\> 32 <br\> 47 | 28 |
Ingenieurwissenschaften | |||||
Informatik | D-INFK | Informatik | 849 | 168 | 26 |
Informationstechnologie und Elektrotechnik | D-ITET | Elektrotechnik und Informationstechnologie | 917 | 306 | 23 |
Materialwissenschaft | D-MATL | Materialwissenschaft | 181 | 115 | 10 |
Maschinenbau und Verfahrenstechnik | D-MAVT | Maschineningenieure | 1191 | 276 | 29 |
Biosysteme | D-BSSE | Biomedizinische Technik | 0 | 39 | 0 |
Naturwissenschaften und Mathematik | |||||
Biologie | D-BIOL | Biologie <br\> Bewegunswissenschaften | 681 <br\> 541 | 334 <br\> 8 | 36 <br\> 1 |
Chemie und Angewandte Biowissenschaften | D-CHAB | Chemie <br\> Chemieingenieure <br\> Interdisziplinäre <br\> Pharmazie | 224 <br\> 57 <br\> 81 <br\> 347 | 261 <br\> 54 <br\>13 <br\> 82 | 36 <br\> <br\> <br\>9 |
Mathematik | D-MATH | Mathematik <br\> Rechnergestützte Wissenschaften | 448 <br\> 39 | 79 <br\> 20 | 27 <br\> |
Physik | D-PHYS | Physik | 622 | 197 | 25 |
Systemorientierte Naturwissenschaften | |||||
Agrar- und Lebensmittelwissenschaften | D-AGRL | Agrarwissenschaften <br\> Lebensmittelwissenschaften | 170 <br\> 260 | 112 <br\> 46 | 14 |
Erdwissenschaften | D-ERDW | Erdwissenschaften | 274 | 103 | 14 |
Umweltnaturwissenschaften | D-UWIS | Umweltnaturwissenschaften <br\> Forstwissenschaften | 668 <br\> 51 | 222 <br\> 16 | 28 |
Management- und Sozialwissenschaften | |||||
Management, Technologie und Ökonomie | D-MTEC | Management, Technologie und Ökonomie | 132 | 74 | 12 |
Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (GESS) und übrige | D-GESS | GESS <br\> Berufsoffizier <br\> Turn- und Sportlehrer | 0 <br\> 60 <br\> 138 | 32 <br\> 0 <br\> 0 | 16 <br\> <br\> |
ETH Total | ETH Zürich | 10223 | 2794 | 359 |
Tabelle: Stand 2006
Schulleitung
Die Schulleitung organisiert Leitung, Aufbau und Organisatorisches der ETH Zürich.
- Präsident: Konrad Osterwalder
- Präsident: Ralph Eichler (ab 01.09.2007)
- Rektor: Konrad Osterwalder
- Vizepräsident für Forschung: Dimos Poulikakos
- Vizepräsident für Planung und Logistik: Gerhard Schmitt
Studienbedingungen
Die Zulassung an die ETH erfolgt mit einer Schweizerischen Maturität ohne weitere Bedingungen. An der ETH Zürich werden für 580 CHF/Semester Studiengebühren sowie 57 CHF/Semester Semesterbeiträge erhoben, dazu diverse einmalige Gebühren. Für finanziell benachteiligte Studenten stehen Stipendien zur Verfügung.
Studienangebot
Gelehrt werden hauptsächlich naturwissenschaftliche und technische Fächer angeboten (für eine Liste der Departemente, siehe oben). Die ETH kennt keine Nebenfächer, in allen Studiengängen sind jedoch Lehrveranstaltungen im Bereich der Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften obligatorisch zu absolvieren.
Der akademische Sportverband Zürich (ASVZ) bietet ein breites Hochschulsportangebot an.
Besondere Einrichtungen
Zur ETH gehören unter anderem die ETH-Bibliothek Zürich, die mit ihren ca. 6 Millionen Objekten zugleich die grösste Bibliothek der Schweiz ist. Das Collegium Helveticum ist eine gemeinsame Einrichtung der von Universität Zürich und der ETH Zürich und umfasst das Ludwik-Fleck-Zentrum, welches den wissenschaftlichen Nachlass des polnischen Wissenschafters. Ausserdem existiert eine Graphische Sammlung der ETH, welche mehrmals jährlich Ausstellungen zu verschiedenen Themen durchführt. Auch an der ETH angesiedelt ist das CSCS (Swiss National Supercomputing Centre)[6], welches ein breiteres Spektrum an Anwendungsgebieten unterstützt und auch Aufträge vom CERN erhält.
Hochschulzusammenschlüsse
Die ETH gehört zwei internationalen Hochschulverbünden an, der IDEA League und der International Alliance of Research Universities.
Rankings
Im Shanghai Ranking 2006 belegte die ETH weltweit den 27. Platz (den ersten in der Schweiz und den fünften innerhalb Europas). [7] Im Times Higher Education Supplement World University Rankings belegte die ETH 2006 24. Platz weltweit (21. Platz 2005) und den 6. Platz unter den europäischen Universitäten (den zweiten Platz in Kontinentaleuropa). Im Ranking von Newsweek The Top Global Universities platzierte sie sich an Stelle 21. [8]
Berühmte Persönlichkeiten
Berühmte Köpfe haben am Polytechnikum, bzw. ab 1908 an der ETH gelehrt oder studiert.
Nobelpreisträger
22 Nobelpreisträger stehen mit der ETH Zürich in Verbindung:
- Werner Arber, Nobelpreis für Medizin 1978, studierte 1949–1953 an der ETH
- Georg Bednorz, Nobelpreis für Physik 1987, promovierte an der ETH
- Felix Bloch, Nobelpreis für Physik 1952, studierte 1924–1927 an der ETH
- Gustaf Dalén, Nobelpreis für Physik 1912, studierte 1896 ein Jahr lang Maschinenbau an der ETH
- Peter Debye, Nobelpreis für Chemie 1936, war 1920–1927 Ordinarius für Physik
- Albert Einstein, Nobelpreis für Physik 1921, studierte 1896–1900 an der ETH, war 1912–1914 Ordinarius für theoretische Physik
- Richard Ernst, Nobelpreis für Chemie 1991, war 1976–1998 Ordinarius für physikalische Chemie
- Charles Édouard Guillaume, Nobelpreis für Physik 1920, promovierte an der ETH
- Fritz Haber, Nobelpreis für Chemie 1918, war Assistent bei ETH-Professor Georg Lunge
- Richard Kuhn, Nobelpreis für Chemie 1938, war 1926–1929 Ordinarius für allgemeine und analytische Chemie
- Karl Alex Müller, Nobelpreis für Physik 1987, studierte und promovierte 1946–1958 an der ETH
- Wolfgang Pauli, Nobelpreis für Physik 1945, war 1928–1958 Ordinarius für theoretische Physik
- Vladimir Prelog, Nobelpreis für Chemie 1975, war 1950–1976 Ordinarius für organische Chemie
- Tadeus Reichstein, Nobelpreis für Medizin 1950, war 1937–1938 Extraordinarius für spezielle organische und physiologische Chemie
- Heinrich Rohrer, Nobelpreis für Physik 1986, studierte 1951–1955 an der ETH
- Wilhelm Conrad Röntgen, Nobelpreis für Physik 1901, studierte an der ETH
- Lavoslav Růžička, Nobelpreis für Chemie 1939, war 1929–1957 Ordinarius für allgemeine Chemie
- Hermann Staudinger, Nobelpreis für Chemie 1953, war 1912–1926 Ordinarius für allgemeine Chemie
- Otto Stern, Nobelpreis für Physik 1943, war 1913–1915 Privatdozent für physikalische Chemie
- Alfred Werner, Nobelpreis für Chemie 1913, war 1892–1893 Privatdozent für Chemie
- Richard Willstätter, Nobelpreis für Chemie 1915, war 1905–1912 Ordinarius für allgemeine Chemie
- Kurt Wüthrich, Nobelpreis für Chemie 2002, war 1981–2003 Ordinarius für Biophysik
Weitere berühmte Professoren und Absolventen
- Jakob Ackeret (1898–1981), 1931–1967 Professor für Aerodynamik. Führte die Mach’sche Zahl für Überschallgeschwindigkeiten ein, Schöpfer der relativistischen Raketentheorie und Erfinder des Verstellpropellers.
- Othmar H. Ammann (1879–1965), Bauingenieurabsolvent der ETH 1902, arbeitete in den USA an zahlreichen Stahlfachwerkbrücken mit. U.a. Expertentätigkeit beim Bau der Golden Gate Brücke, Bau der Verrazano-Narrows-Hängebrücke in New York.
- Hendrik Petrus Berlage (1856–1934) bedeutender niederländischer Architekt
- Hans Boesch (1926–2003), 1970 ETH-Adjunkt für Verkehrsplanung, HTL-Tiefbautechniker und Schriftsteller. Beschäftigte sich in zahlreichen Romanen (z.B. „Das Gerüst“, 1960) mit der technischen Zivilisation und ihren Kosten.
- Hermann Burger (1942–1989), 1974–1989 Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller, analysierte in „Die künstliche Mutter“ (1982) unter anderem auch die ETH.
- Santiago Calatrava (*1951) Architekt und Bauingenieur.
- Rudolf Clausius (1822–1888), 1855–1867 Professor für Physik. Formulierte den ersten und den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (1850 bzw. 1857) und prägte den Begriff der „Entropie“.
- Karl Culmann (1821–1881), 1855–1881 Professor für Ingenieurwissenschaften. Pionier der Eisenkonstruktion und der Wildbachverbauung. Revolutionierte mit seinem Hauptwerk "Die Graphische Statik" (1866) das Bauingenieurwesen.
- Pierre De Meuron (*1950), Architekt (Diplom 1975), Mitbegründer des international bekannten Architekturbüros Herzog & de Meuron, Basel.
- Ernst Dübi (1884–1947), Dr. sc. tech. ETH 1912, Generaldirektor der Von Roll Gerlafingen. Schloss mit Gewerkschaftsführer Konrad Ilg das Friedensabkommen von 1937, das der Schweiz weitgehenden Arbeitsfrieden brachte.
- Beno Eckmann (*1917), 1948–1984 Professor für Mathematik. Verfasste bahnbrechende Arbeiten in der algebraischen Topologie, der Kategorientheorie und der Gruppentheorie.
- Paul Feyerabend (1924–1994), 1979–1991 Professor für Philosophie der Wissenschaften. Stellte mit „Against Method“ (1974) das Selbstverständnis des zunehmenden Wissensfortschritts aus postmoderner Perspektive fundamental in Frage.
- Fritz Fischer (1898–1947), 1933–1947 Professor für technische Physik. Erfand an der Abteilung für industrielle Forschung (AfiF) u.a. ein Fernseh-Projektionsverfahren (EIDOPHOR), Gründer der Firma Contraves.
- Max Frisch (1911–1991), studierte 1936 bis 1940 Architektur an der ETH. Schriftsteller, kritisierte in „Homo Faber“ (1957) die technokratische Selbstverständlichkeit des empfindungsarmen Macher-Ingenieurs.
- Albert Heim (1849–1937), 1873–1911 Professor für Geologie. Theoretiker der Gebirgsbildung und sehr populärer Erforscher der Alpenwelt. Setzte sich u.a. für Tier- und Landschaftsschutz, Feuerbestattung und die Gleichberechtigung der Frauen ein.
- Jacques Herzog (*1950), Architekt (Diplom 1975), Mitbegründer des international bekannten Architekturbüros Herzog & de Meuron, Basel.
- Eduard Imhof (1895–1986), 1925–1965 Professor für Topographie und Kartographie. Stellte die Kartographische Geländedarstellung international auf ein zuvor unerreichtes Niveau und prägte mit seinen Schulatlanten das Weltbild der Schweizerinnen und Schweizer.
- Otto Jaag (1900–1978), 1945–1970 Professor für Hydrologie, Abwasserreinigung und Gewässerschutz. Direktor der EAWAG, Gewässerschutzpionier. Der Aufbau von Kläranlagen in der Schweiz geht weitgehend auf seine öffentliche Wirksamkeit zurück.
- Carl Gustav Jung (1875–1961), 1933–1941 Privatdozent für Psychologie, 1935 Titularprofessor. Begründer der „Analytischen Psychologie“ als Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse und Schöpfer des Konzepts der „Archetypen“.
- Gustav Adolf Kenngott (1818–1897) war 1856–1893 Ordinarius für Mineralogie. Direktor des Poly 1875–1881.
- Ernst Laur (1871–1964), 1908–1935 Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre. Gründer und Direktor des Bauernverbandes (1897), Agrarpolitiker, der durch gezielte Modernisierung die Schweizer Landwirtschaft zu erhalten versuchte.
- Robert Maillart (1872–1940), Bauingenieurabsolvent der ETH 1894. Stahlbeton-Konstrukteur, virtuoser Brückenbauer. Pioniercharakter hatten auch die von ihm eingeführten „Pilzdecken“ für Industriebauten.
- Christian Menn (*1927), 1971–1992 Professor für Baustatik und Konstruktion. Gilt als der bedeutendste Schweizer Brückenbauer der Gegenwart.
- Adolf Muschg (*1934), seit 1970 Professor für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller.
- Gustave Naville (1848–1929), studierte 1867–1870 Maschinenbau. Pionier der schweizerischen Maschinen- und Metallindustrie, Gründer der Alusuisse und Promotor der wichtigsten Industrieverbände, Mitglied des Schweizerischen Schulrates.
- John von Neumann (1903–1957) studierte Chemie an der ETH, Computer-Pionier.
- Franz Reuleaux (1829–1905), 1856–1864 Professor für Maschinenlehre. Systematisierte mit „Der Construkteur“ (1861) und "Theoretische Kinematik" (1875) den Maschinenbau. War massgeblich an der Entwicklung des Otto-Motors beteiligt.
- Roland Ris (*1939) 1976–2004 Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur
- Walter Ritz (1878–1909), Mathematiker und Physiker, studierte an der ETH (zusammen mit Einstein), von ihm stammt unter anderem das Ritz-Verfahren (technische Mechanik) und das Ritzsche Kombinationsprinzip (Physik).
- Heinz Rutishauser (1918–1970), Mathematiker, 1962–1970 Ordinarius für Computer-Wissenschaft. Computer-Pionier.
- Jean Rudolf von Salis (1901–1996), 1935–1968 Professor für Geschichte in französischer Sprache. Verfasste vielbeachtete Radioberichte zur Weltlage während des Zweiten Weltkriegs und Analysen des Zeitgeschehens, z.B. „Schwierige Schweiz“ (1968).
- Karl Schmid (1907–1974), 1944–1974 Professor für deutsche Sprache und Literatur, Experte für militärische Landesverteidigung, führender Wissenschaftspolitiker, war als liberal-konservativer Intellektueller eine wichtige Stimme, z.B. mit „Unbehagen im Kleinstaat“ (1963).
- Gerold Schwarzenbach (1904–1978), 1955–1973 Professor für anorganische Chemie, leistete mit seinen Arbeiten über EDTA Pionierarbeit.
- Peter Sehr (*1951), deutscher Autorenfilmer
- Gottfried Semper (1803–1879), 1855–1871 Professor für Architektur. Erbaute das Opernhaus von Dresden und entwarf das ETH-Hauptgebäude.
- Volker Staab, Architekt
- Eduard Stiefel (1909–1978), 1942 Privatdozent für höhere Mathematik, 1943 Ordinarius für das gleiche Lehrgebiet, ab 1953 für angewandte Mathematik, Computerpionier, reaktivierte Konrad Zuses Z4 und baute die ERMETH, die elektronische Rechenmaschine der ETH, einen der ersten Computer Europas.
- Aurel Stodola (1859–1942), 1892–1929 Professor für Maschinenbau. Weltweit anerkannter Fachmann für Dampf- und Gasturbinen, prägte Generationen von Maschinenbauern und formulierte eine „Weltanschauung vom Standpunkte des Ingenieurs“ (1931).
- Friedrich Traugott Wahlen (1899–1985), 1943–1951 Professor für Pflanzenbau. Experte für Landesversorgung im Zweiten Weltkrieg („Plan Wahlen“), 1949–1958 Direktor der UNO-Ernährungsorganisation FAO, 1959–1965 Bundesrat (BGB).
- Hermann Weyl (1885–1955), 1913–1930 Professor für höhere Mathematik. Hervorragender Mathematiker auf den Gebieten der Funktionentheorie, der Algebra, der Differentialgeometrie, der Analysis und der Zahlentheorie
- Niklaus Wirth (*1934), 1968–1999 Professor für Computer-Wissenschaften bzw. Informatik. Weltweit anerkannter Pionier des Computerzeitalters, erfand die Programmiersprachen Pascal (1970), Modula-2 und Oberon und einen der ersten Personal Computer „Lilith“ (1979/80).
Siehe auch
Quellennachweis
Literatur
- Monika Burri und Andrea Westermann: ETHistory 1855-2005 (Sightseeing durch 150 Jahre). hier + jetzt (2005), ISBN 3-03919-016-4
- David Gugerli, Patrick Kupper und Daniel Speich: Die Zukunftsmaschine. Konjunkturen der ETH Zürich 1855-2005. Chronos Verlag (2005), ISBN 3-0340-0732-9
- Guggenbühl, Gottfried: Geschichte der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (1955)
- Oechsli, Wilhelm: Geschichte der Gründung des Eidg. Polytechnikums mit einer Uebersicht seiner Entwicklung 1855-1905 (1905)
- Oechslin, Werner: Hochschulstadt Zürich. Bauten der ETH 1855-2005. GTA Verlag (2005), ISBN 3856761543
- Wolf, Johann Rudolf: Das Schweizerische Polytechnikum (1880)
- Moore, Thomas: School for Genius: The Story of ETH - The Swiss Federal Institute of Technology, from 1855 to the Present. Front Street Press (2005), ISBN 0-9725572-2-9
Weblinks
- ETH Zürich
- ETHistory 1855-2005 - Zeitreisen durch 150 Jahre Hochschulgeschichte. Eine Web-Ausstellung des Instituts für Geschichte der ETH Zürich.
- Verband der Studierenden an der ETH Zürich (VSETH)
- Student Research Opportunties Program (SiROP)
- Verband der ehemaligen Studierenden (Alumni) der ETH Zürich
- Akademischer Sportverband
- ETH juniors - Die studentische Unternehmung der ETH Zürich