Juan Manuel Fangio

argentinischer Automobilrennfahrer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2007 um 10:01 Uhr durch Aconcagua (Diskussion | Beiträge) (POV wieder raus). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Juan Manuel Fangio (* 24. Juni 1911 in Balcarce, Argentinien; † 17. Juli 1995 in Buenos Aires) war ein argentinischer Rennfahrer. Er wurde fünfmal Formel-1-Weltmeister. Fangio gilt bis heute als einer der erfolgreichsten Rennfahrer der Welt. Bei 51 Grand-Prix-Starts gewann er 24 Mal, was als Erfolgsquote unerreicht ist. Seine fünf Formel-1-WM-Titel stellten lange Zeit einen Rekord dar, der erst 2003 von Michael Schumacher überboten wurde.

Juan Manuel Fangio
Juan Manuel Fangio 1986 beim Oldtimer-GP auf dem Nürburgring
Nation:
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis  1950
Konstrukteure
1950-1951 Alfa Romeo · 1953-1954 Maserati · 1954-1955 Mercedes-Benz · 1956 Ferrari · 1957 Maserati · 1958 Scuderia Sud Americana · 1958 Privatier
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
24 29
WM-Punkte: 243,5
Podestplätze: 33
Führungsrunden: 1347 über 9315,887 km

Leben

Kindheit und Jugendalter

Geboren wurde er am 24. Juni 1911 in Balcare als Sohn von Don Loreto und Herminia Fangio. Während seiner Schulzeit wollte er lieber Arzt werden, allerdings begeisterte er sich immer mehr für Autos und nahm bald an einem öffentlichen Rennen teil.

Seine Schulzeit begann, als er sechs Jahre alt war, und endete, als er mit elf Auszubildender in einem Metallgeschäft wurde. Schon bald bekam er einen Job in einer Autowerkstatt, bei dem er das erste Mal Kontakt zu diesen „höllischen Maschinen“ aufnahm. Mit dem Reinigen und Reparieren der Teile erwarb er eine lebenslange Faszination für Automechanik. Mit 13 bekam er einen Job als Schlosserlehrling. Zu seiner Freude bereitete diese Firma auch Rennwagen vor. Auf diese Weise erweiterte er seine mechanischen Kenntnisse um ein Vielfaches. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das Fahren auf Pick-Ups und das Abliefern in benachbarte Städte.

Karriere

Fangio startete vor dem Krieg bei Rallye-Veranstaltungen in Südamerika, wobei bei einem Unfall sein Beifahrer getötet wurde. Fortan fuhr er nur noch allein, auch bei Sportwagenrennen in Europa. 1949 kam Fangio nach Europa und gewann auf Anhieb den GP von San Remo 1949. Noch im selben Jahr bekam er einen Vertrag bei Maserati. Für dieses Team fuhr er mit seinem M-4CLT, seinem damaligem Auto, bereits nach kurzer Zeit Erfolge ein und wurde zur Formel-1-Saison 1950 zugelassen. Allerdings fuhr er jetzt im Team von Alfa Romeo.

In der Saison 1950 gewann er bereits drei Grand Prix und wurde hinter Giuseppe Farina Vizeweltmeister.

Schon bald stellte sich heraus, dass „El Chueco“, d. h. „Der Krummbeinige“, trotz seiner fast 40 Jahre der Konkurrenz an fahrerischem Können und taktischem Geschick überlegen war. So wurde er 1951 auf Alfa Romeo Typ 159 mit 37 Punkten zum ersten Mal Weltmeister, es folgte ein Jahr Zwangspause, da er wegen eines Unfalls zu Beginn der Saison ausfiel. Nach diesem Jahr wechselte er wieder zu Maserati, allerdings konnte er während dieser Zeit nur ein Rennen für sich entscheiden. Sein schärfster Konkurrent in diesem Jahr war Alberto Ascari, der mit einem deutlich überlegenen Ferrari unterwegs war. Fangio wurde hinter Ascari Vizeweltmeister 1953.

1954 wurde Fangio von Mercedes-Benz als Fahrer verpflichtet. Die neuen Rennwagen, mit denen die Rückkehr des Werks in den Grand-Prix-Sport erfolgen sollte, wurden jedoch erst zum GP von Frankreich fertig. Da Fangio seine Chancen auf die Weltmeisterschaft nicht riskieren wollte, startete er während der ersten Saisonrennen in Argentinien und Belgien für Maserati. Mit insgesamt sechs Saisonsiegen gewann Fangio überlegen zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft.

Auch 1955 pilotierte Fangio einen Mercedes W 196 und wurde mit 40 Punkten und vier Saisonsiegen ein drittes Mal Weltmeister. Zum Saisonende zog sich Mercedes aufgrund der Katastrophe beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans aus dem Rennsport zurück und Fangio wechselte zu Ferrari-Lancia. 1956 wurde er dann mit diesem Team zum vierten Mal Weltmeister.

1957 wechselte er erneut zum Maserati-Team, mit dem er zum fünften Mal Weltmeister wurde. Im gleichen Jahr zeigte er seine wohl begeisterndste Leistung am 4. August 1957 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, als er einen durch einen verpatzten Boxenstopp verursachten, scheinbar aussichtslosen Rückstand auf seine Konkurrenten Mike Hawthorn und Peter Collins dadurch aufholte, dass er in jeder folgenden Runde einen neuen Rundenrekord aufstellte. Fangio beendete das Rennen als Sieger und sicherte sich so seinen fünften WM-Titel.

1958 startete er erneut, fuhr aber lediglich zwei Grand Prix und gab seinen Rücktritt aus dem Motorsport bekannt. Er nahm aber weiterhin an Oldtimerrennen teil. Am 17. Juli 1995 starb er in Buenos Aires im Alter von 84 Jahren an einem Nierenleiden.

Weltmeistertitel

  • 1951 auf Alfa Romeo
  • 1954 auf Mercedes-Benz
  • 1955 auf Mercedes-Benz
  • 1956 auf Ferrari
  • 1957 auf Maserati

Zitate

  • "Eines der besten Mittel gegen das Altwerden ist das Dösen am Steuer eines fahrenden Autos."
Commons: Juan Manuel Fangio – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien