Das rhetorische Mittel der Klimax (grch. Treppe, Leiter) besteht in einer stufenweisen Steigerung von Ausdrücken, das heißt einem Übergang vom weniger Bedeutsamen zum höchst Bedeutsamen, wodurch die Gesamtaussage erheblich verstärkt wird:
- „Er sei mein Freund, mein Engel, mein Gott“ (Die Räuber – Friedrich von Schiller)
- „Er weint, er ist bezwungen, er ist unser!“ (Die Jungfrau von Orléans – Friedrich von Schiller)
- „das ist schlecht; die Welt wird schlecht, sehr schlecht!“ (Woyzeck – Georg Büchner)
- „heute back’ ich, morgen brau’ ich, übermorgen hol’ ich der Königin ihr Kind“ (Rumpelstilzchen – Gebrüder Grimm)
- „Mein Bruder, mein Hauptmann, mein König“ (Herr der Ringe – J.R.R. Tolkien)
- „Veni, vidi, vici.“ (Brief Caesars an Amintius)
Im Gegensatz dazu steht die Antiklimax, bei der ein Ausdruck stufenweise abgeschwächt wird:
- „Um den Papst zirkulieren die Kardinäle. Und um die Kardinäle zirkulieren die Bischöfe. Und um die Bischöfe zirkulieren die Sekretäre.“ (Leben des Galilei – Bertolt Brecht)
- „Urahne, Großmutter, Mutter und Kind“ (Das Gewitter – Gustav Schwab)
Mitunter werden beide Stilmittel unter dem Begriff Gradation zusammengefasst, der sowohl das Steigern als auch Abstufen von Ausdrücken bezeichnet.