Baustahl

Stähle für den Stahl- und den Maschinenbau
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Baustähle sind "Standard"-Stähle für den Stahl- und den Maschinenbau. Die am häufigsten verwendeten Sorten gehören in die Kategorie der Grundstähle. Sie sind meist niedrig legiert und nur teilweise wärmebehandelt (wenn wärmebehandelt dann normalisiert, auch normalglühen genannt). Daraus ergeben sich mäßige Eigenschaften (die aber für viele Anwendungen ausreichend sind) bei einem günstigen Preis.

Die klassische Unterscheidung zwischen Bau- und Qualitätsstählen ist aufgrund des technischen Fortschritts heute nicht mehr angebracht, da zwischen der Einteilung nach Zusammensetzung und technischen Parametern einerseits und nach Verwendungszweck andererseits unterschieden wird. Auch legierte Edelstähle finden beispielsweise als Baustähle Verwendung. zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz Im Allgemeinen zählen so gut wie alle kohlenstoffarmen Stähle zu den Baustählen. Bei den kohlenstoffreicheren Sorten sind die Grenzen fließend und nicht anhand dieser Faustformel zu bestimmen. Baustähle haben in der Regel eine Mindestzugfestigkeit von weniger als 500 N/mm². Nach den neuen DIN EN-Normen sind Baustähle alle Stähle, die nicht unmittelbar als Werkzeugstahl verwendet werden.

Betonstahl, der als Bewehrung in Stahlbeton eingesetzt wird bzw. Spannstahl im Spannbeton, zählen nach der neuen Systematik nicht zu den Baustählen.

In der Gliederung der Stähle nach DIN EN 10027 bekommen sie das Vorsatzzeichen S für "Structural Steel". Die nachfolgende Zahl gibt die Streckgrenze in N/mm² an.

Übliche Bezeichnungen sind z. B.

  • S235JR+AR (neue Ausgabe DIN EN 10025, 10.2004, früher S235JRG2, noch früher St 37-2)
  • S355J2+N (neue Ausgabe DIN EN 10025, 10.2004, früher S355J2G3, noch früher St 52-3 N)

Die Baustahlsorten sind in DIN EN 10025 genormt. Die DIN 17100 mit den Vorsatzbuchstaben St (Klammerwerte oben St 37...) ist ungültig und sollte nicht mehr verwendet werden, ist jedoch im Sprachgebrauch noch weit verbreitet.

Eigenschaften

Allgemeine Kennwerte

Rohdichte 7850 kg/m³
E-Modul 210 kN/mm²
Wärmeleitfähigkeit 40 - 60 W/mK
Spez. Wärmekapazität 0,46 - 0,48 kJ/kgK
Wärmespeicherzahl 3611 kJ/m³K
Wärmeausdehnungskoeffizient 12·10-6/K
Dampfdiffusionswiderstandszahl 0
Brennbarkeitsklasse A1

Stoffrelevante Kennwerte

Streckobergrenze 185 - 355 N/mm²
Zugfestigkeit 310 - 630 N/mm²
Bruchdehnung 18 - 26 %
Schubmodul 85.000 N/mm²
Querdehnzahl 0,28

Siehe auch