Quecksilber(I)-chlorid

farbloser Feststoff
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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Quecksilber(I)-chlorid
Andere Namen

Kalomel, Diquecksilberdichlorid

Summenformel Hg2Cl2
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10112-91-1[1]
Wikidata Q172949
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,15 g·cm–3 [2]

Schmelzpunkt

Sublimation bei 400 °C [2]

Siedepunkt

nicht anwendbar

Dampfdruck

3 · 10-4 Pa[1]

Löslichkeit

schlecht in Wasser (0,0023 g/l)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

0,1 mg/m3 [2]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Quecksilber(I)-chlorid (Kalomel, "schönes Schwarz" von altgriechisch kalos="schön" und melas="schwarz", früher auch süßes Quecksilber oder Quecksilberchlorür) ist ein weißes, in Wasser nur sehr wenig lösliches, schweres Salz, das bei ca. 380 °C sublimiert.

Im Licht verfärbt es sich allmählich dunkel bis schwarz (daher der Name Kalomel), weil es unter Disproportionierung zu elementarem Quecksilber und Quecksilber(II)-chlorid zerfällt.

Vorkommen

Quecksilber(I)-chlorid kommt in der Natur als seltenes Quecksilberhornerz vor, ein dunkelgraues Mineral, dass bei höheren Quecksilber(I)-chlorid-Anteilen auch graugelb bis hellgelb sein kann. Noch seltener findet man sehr kleine reine Quecksilber(I)-chlorid-Kristalle in Drusen.

Verwendung

Quecksilber(I)-chlorid wird in Kalomelelektroden zur Potentiometrie, zur Schädlingsbekämpfung, in der Pyrotechnik für grünleuchtende Fackeln, in der Porzellanmalerei zum Auftrag von Gold und als Katalysator verwendet.

Medizin

Da es wegen seiner äußerst geringen Wasserlöslichkeit vom Körper kaum resorbiert wird, fand es vielfältige Anwendung in der Medizin: gegen Entzündungen in Nase und Rachen, als Abführmittel, zur Anregung der Gallenfunktion, gegen Brechdurchfall, bei Wassersucht, Milz-, Leber-, Lungenleiden und gegen Syphilis, sowie äußerlich gegen Hornhautflecken, Geschwüre und Feigwarzen.

Außerdem wurde es bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts als Spermizid in chemischen Verhütungsmitteln eingesetzt.

Quellen

  1. a b c Sicerheitsdatenblatt (Merck)
  2. a b c d Sicherheitsdatenblatt (alfa-aesar)

Literatur