Die Hesselbachs waren eine hessische Hörfunk- und Fernsehfamilie, produziert vom Hessischen Rundfunk. Entwickelt wurden die Hesselbachs vom Autor und Hauptdarsteller Wolf Schmidt (Karl Hesselbach, auch als "Babba" bekannt).
Die Hörspiele
Am 17. September 1949 strahlte der Hessische Rundfunk das erste von 77 Hörspielen über die Familie Hesselbach aus. Die einzelnen Folgen dauerten zwischen 25 und 50 Minuten. Dank eifriger Mitschnitte von Hörern sind die Hörspiele zum großen Teil erhalten geblieben. Der Hessische Rundfunk sendet gelegentlich einige davon. Insgesamt wurden bis 1956 drei Staffeln produziert.
In der ersten Folge sprach noch Anny Hannawald die "Mamma", ab der zweiten Folge dann Lia Wöhr.
Die Spielfilme
In den Jahren 1954 bis 1956 wurden mit niedrigstem Budget - und zum Teil unter Verwendung des Privatvermögens von Wolf Schmidt - parallel zu den Hörspielen vier Hesselbach-Spielfilme gedreht:
- Die Familie Hesselbach 1954
- Familie Hesselbach im Urlaub 1955
- Das Horoskop der Familie Hesselbach (1955/56)
- Herr Hesselbach und die Firma (1956)
In den Filmen spielte Else Knott die Mamma Hesselbach. Produziert wurde die Filme von Lia Wöhr, die in den Hörspielen die Mutter sprach. Bis auf der 2. Film, der regelmäßig im HessenFernsehen ausgestrahlt wird, sind die Filme leider verschollen.
Die Fernsehserie
1960-61 zeigte das Deutsche Fernsehen die Fernsehserie "Die Firma Hesselbach". Hier hatte auch die Frankfurter Volksschauspielerin Liesel Christ ihren ersten Auftritt als Mamma Hesselbach. Die Serie machte die südhessische Mundart in ganz Deutschland bekannt. Die niedrigste Sehbeteiligung der ersten Staffel lag bei 63, die höchste bei 94 Prozent. Allerdings gab es damals in Deutschland auch nur ein Fernsehprogramm.
Ab Ende 1961 ging unter dem Namen "Die Familie Hesselbach" die zweite Staffel auf Sendung. Die Sehbeteiligung lag diesmal zwischen 70 und 84 Prozent. Selbst der Sendestart des ZDF am 1. April 1963 konnte die Einschaltquoten kaum drücken. Zwei Folgen der Serie spielten im Ausland (in Cannes und in Tokyo).
Die letzte Staffel wurde 1966-67 ausgestrahlt. Hier machte sich schon die Konkurrenz durch das ZDF spürbar, die Sehbeteiligung lag zwischen 29 und 67 Prozent. Für die Serie bedeutete das zu der damaligen Zeit das Aus.
Literatur
- Harald Schäfer, Erinnerungen an eine erfolgreiche Familienserie aus den Anfangstagen des Fernsehens, 1996, R. G. Fischer Verlag, ISBN 3-89501-394-3