Grimma

Große Kreisstadt im Landkreis Leipzig, Sachsen, Deutschland
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Grimma ist die Kreisstadt des Muldentalkreises in Sachsen.

Geografie und Verkehr

Die Stadt liegt Nordsächsischen Platten- und Hügelland 25 km südöstlich von Leipzig und ca. 16 km südlich von Wurzen im Muldental. Im Norden kreuzt die A 14 das Stadtgebiet und ist über den Anschluss Grimma zu erreichen. Durch die Stadt führen die B 107 und die Bahnstrecke (Leipzig–) Borsdorf–Döbeln–Meißen (–Dresden) mit dem Oberen Bahnhof, früher auch die 1967 stillgelegte Muldentalbahn mit dem Unteren Bahnhof. Durch den heutigen Ortsteil Kleinbardau führte 1936 bis 1947 mit einem Bahnhof die Querbahn (Borna–) Neukirchen-Wyhra–Bad LausickGroßbothen.

Ortsteile

  • Großbardau (am 1. Januar 2006 eingemeindet)
  • Döben
  • Hohnstädt
  • Höfgen
  • Beiersdorf
  • Kaditzsch
  • Schkortitz
  • Naundorf
  • Neunitz
  • Grechwitz
  • Dorna
  • Kleinbardau (am 1. Januar 2006 eingemeindet)
  • Bernbruch (am 1. Januar 2006 eingemeindet)
  • Waldbardau (am 1. Januar 2006 eingemeindet)

Geschichte

Grimma ist sorbischen Ursprungs und wurde 1065 erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem Schloss residierten oft meißnische Markgrafen und die sächsischen Kurfürsten. Geboren wurde daselbst der Stammvater des sächsischen Königshauses, Albrecht der Beherzte, der sich deshalb auf seiner Wallfahrt nach Palästina Junker von Grym nannte. Im Jahr 1344 erfolgte die Ersterwähnung der Bürgerwehr Die Geharnischten im Städtebund Torgau, Oschatz und Grimma, die in der Wurzener Fehde 1542 Berühmtheit erlangte.

In Grimma wurden seit 1440 mehrere Landtage gehalten, auf deren einem (1458) Kurfürst Friedrich der Sanftmütige die Leipziger Neujahrsmesse stiftete. Hier verhandelten 1511–1546 Abgeordnete der beiden sächsischen Linien; durch den „Grimmaischen Machtspruch“ wurden vierzigjährige Streitigkeiten über Münz- und Bergsachen beigelegt.

Bei der Jahrhundertflut um den 13. August 2002 wurden zahlreiche Häuser der Altstadt zerstört oder stark beschädigt, mittlerweile konnten jedoch fast alle wieder aufgebaut werden. Noch immer zerstört ist die alte Muldebrücke (2006). Ein von Friedhelm Steinhauer geschaffenes Denkmal aus Rochlitzer Porphyr erinnert an die Hochwasserkatastrophe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Muldebrücke, erbaut vom Barockbaumeister Daniel Pöppelmann 1716–1719, die im Jahr 2000 gerade restauriert worden war (noch nicht wiederhergestellt)
  • historische Altstadt mit Frauenkirche
  • Museen: Kreismuseum, Göschenhaus-Seumegedenkstätte
  • Kirche romanischen Ursprungs aus dem 12. Jahrhundert in Döben
  • Denkmalschmiede Höfgen
  • Höfgener Landschaftspark (inklusive Jutta-Park)
  • Schiffmühle Höfgen
  • Wehrkirche Höfgen
  • Klosterruine Nimbschen
  • Hängebrücke über die Mulde
  • Fährmann zwischen Höfgen und Nimbschen
  • Wehrkirche Großbardau
  • Taubenschlag/Parthenmühle Großbardau
  • Kirche Bernbruch
  • Kirche Kleinbardau
  • Naherholungsgebiet Klosterholz
  • Schloss mit Steinbaum

Vereine

  • Turn- und Sportverein (TSV) Einheit Grimma
  • SV 1919 Grimma
  • Freiwillige Feuerwehr der Stadt Grimma
  • THW-Jugend Grimma
  • Angelsportverein MAG Grimma
  • Badminton Grimma
  • Eissportverein Grimma
  • Fußballverband Muldental
  • Hohnstädter Sportverein
  • VC Muldental Grimma
  • Sommerbiathlon Grimma
  • SV Großbardau
  • 1. Grimmaer Karnevalsverein -MFC-
  • RV '99 Grimma
  • Ruderverein Grimma
  • RSG Grimma
  • Seesportverein „Albin Köbis“ Grimma
  • Muldental-Triathlon e. V.
  • Internationaler Johann Gottfried Seume Verein „Arethusa“ e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 24-Stunden-Basketballturnier (2007 gibt es 10. Turnier!!!)
  • CrossOver-Festival (Multikulturelles Jugendfestival)
  • Nachtfußball-Turnier
  • Stadtteilfest vom AWO-Kinder-und Jugendhaus "Südpol"
  • Winterkino für GROSS & klein
  • Deutschland-Pokal für Hobbyläufer Grimma (europaweiter Eiskunstlauf-Wettbewerb)
  • Grimmaer Liederflut
  • Grimmaer Citylauf
  • Muldental-Triathlon
  • Mountainbike Klostermarathon
  • Muldentaler Städtelauf (Wurzen–Grimma)
  • Mulderegatta (Grimma–Wurzen)
  • Musikantentreffen
  • Reggae-got-Soul-Festival (Ska- und Reggae-Festival über zwei Tage)
  • Schüler-Gala (Leichtathletik-Veranstaltung)
  • Stadtfest

Bildung

  • 5 Grundschulen
  • Mittelschule Grimma
  • Johann-Gottfried-Seume-Gymnasium, seit September 2006 mit Gymnasium St. Augustin fusioniert
  • Gymnasium St. Augustin
  • Berufliches Schulzentrum
  • Förderschule „Schule am Pulverturm“ (Lernbehindertenschule)
  • Förderschule (G)
  • Volkshochschule Muldental
  • Orchesterschule des Jugendblasorchesters Grimma
  • Musikschule Muldental „Theodor Uhlig“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1895 Fürst Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1870 Christian Gottlob Lorenz (1804–1873), Verfasser der Stadtchronik, Professor und Stellvertreter des Rektors an der Fürstenschule St. Augustin
  • 1997 Hans Pippig, Fotograf und Heimatkundler
  • 2000 Kurt Schwabe, ehemaliger Fürstenschüler und seit 1992 Archivar vom Gymnasium St. Augustin zu Grimma

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Adam Siber (1516–1584), Humanist und Pädagoge, war Gründungsrektor des Gymnasiums
  • Paul Gerhardt (1607–1676), bedeutender Kirchenlieddichter, war von 1622 bis 1627 Schüler der Grimmaer Fürstenschule St. Augustin
  • Andreas Kunad (1602–1662), Pädagoge und lutherischer Theologe, war Superintendent in Grimma
  • Samuel von Pufendorf (1632–1694), war von 1645 bis 1650 Schüler der Grimmaer Fürstenschule St. Augustin
  • Karl Ludwig Nitzsch (1751–1831), Theologe
  • Georg Joachim Göschen (1752–1828), Verlagsbuchhändler, in Grimma verstorben
  • Johann Gottfried Seume (1763–1810), Dichter; dieser trat 1801 von Grimma aus seinen Spaziergang nach Syrakus an

Literatur

  • Johann G. Th. Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. 3 Bde., Dingsda-Verlag, Querfurt 1999, ISBN 3-928498-56-8, 3-928498-62-2, 3-928498-73-8

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