Sachsen-Anhalt

Land der Bundesrepublik Deutschland
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Land Sachsen-Anhalt
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
(Wappen Sachsen-Anhalts)
Basisdaten
Hauptstadt: Magdeburg
Fläche: 20.446,31 km² (8.)
Einwohner: 2.444.000 (11.) (30. November 2006)
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km² (14.)
Schulden je Einwohner: 7.770 € (Ende 2005)
Schulden gesamt: 18 Mrd. € (2004)
ISO 3166-2: DE-ST
Website: www.sachsen-anhalt.de
Politik
Ministerpräsident: Wolfgang Böhmer (CDU)
(seit 16. Mai 2002)
Regierende Parteien: CDU u. SPD
(seit 24. April 2006)
Sitzverteilung im Landtag
(97 Sitze)
CDU 40
Die Linke.PDS 26
SPD 24
FDP 7
letzte Wahl: 26. März 2006
nächste Wahl: 2011
Stimmen im Bundesrat: 4
Karte
Vorlage:Deutschland Sachsen-Anhalt Imagemap

Sachsen-Anhalt ist ein Bundesland (offiziell: Land) in Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Magdeburg. Angrenzende Länder sind Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.

Geografie

Mittelgebirge und Berge

Das größte Mittelgebirge Sachsen-Anhalts ist der Harz, in dem auch die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt und ganz Norddeutschlands liegt. Dies ist mit 1141,1 m ü. NN der Brocken.

Für weitere Berge siehe: Liste der Berge und Erhebungen in Sachsen-Anhalt

Gewässer

Flüsse

Die nachfolgenden Flüsse und/oder Ströme durchfließen Sachsen-Anhalt ganz oder nur teilweise. Bekannte Fließgewässer (mit jeweiliger Gesamtlänge) sind:

Seen

Arendsee (511,5 ha), Süßer See (238 ha), Barleber See (100 ha)

Talsperren

Muldestausee, Rappbode-Talsperre, Talsperre Kelbra, Wippertalsperre

Landesstruktur

Die Gegend des heutigen Landes Sachsen-Anhalt war im frühen Mittelalter einer der kulturellen Schwerpunkte im deutschsprachigen Raum. Die heutige Landeshauptstadt Magdeburg war damals eines der politischen Zentren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Von der früheren Bedeutung der gesamten Region zeugen heute die für das Land typischen, gut erhaltenen Baudenkmäler aus der Zeit der Romanik und der Gotik (siehe auch: Straße der Romanik) wie die Dome von Magdeburg und Halberstadt, die Quedlinburger Altstadt und viele Burgen und Kirchen. Laut Landesmarketinggesellschaft ist Sachsen-Anhalt das Land mit der höchsten Dichte an UNESCO-Weltkulturerben in Deutschland. Hierzu zählen das Bauhaus in Dessau, die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben, die Altstadt von Quedlinburg und der Schlosspark von Wörlitz. Prägend für die hiesigen Ortschaften und Städte sind neben verwinkelten Fachwerkhausaltstädten und eng bebauten Dörfern, ebenfalls oft mit Fachwerkarchitektur und sehenswerten alten Dorfkirchen, auch Gebäude aus der Zeit der preußischen Provinz Sachsen, die als reichste Provinz des Landes galt.

Im Norden wird Sachsen-Anhalt von Flachland geprägt. Hier in der Altmark befinden sich alte Hansestädte wie Salzwedel, Gardelegen, Stendal und Tangermünde. Den Übergang von der Altmark zur Region Elbe-Börde-Heide mit der fruchtbaren, waldarmen Magdeburger Börde bilden die Colbitz-Letzlinger Heide und der Drömling. Wichtige Städte in der Magdeburger Börde sind Haldensleben, Oschersleben (Bode), Wanzleben, Schönebeck (Elbe) und Aschersleben sowie Magdeburg, von dem die Region ihren Namen ableitet. Im Südwesten liegt der Unterharz mit dem Harzvorland und dem Mansfelder Land sowie Städten wie Wernigerode, Quedlinburg, Halberstadt oder Eisleben. An der Grenze zu Sachsen befindet sich der Ballungsraum Halle (Saale) -Merseburg-Bitterfeld (auch „Chemiedreieck“ genannt), der bis ins sächsische Leipzig reicht. Halle (Saale) ist die größte Stadt in Sachsen-Anhalt. In der Vergangenheit war hier die Chemieindustrie mit ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt in Leuna ansässig.

An der Saale und der Unstrut im Süden des Landes, wo sich das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut-Region befindet, liegen Zeitz, Naumburg (Saale) und Freyburg (Unstrut). Schließlich gehört zu Sachsen-Anhalt noch die im Osten gelegene Region Anhalt-Wittenberg mit der drittgrößten Stadt des Landes, der alten anhaltischen Residenzstadt Dessau, der Lutherstadt Wittenberg und einem Teil des Flämings.

Bevölkerung

Die Bevölkerung setzte sich ursprünglich aus Niedersachsen (Ostfalen), Thüringern, vor allem östlich der Elbe aus Nachfahren der ursprünglich ansässigen germanisierten Westslawen und der in den vergangenen Jahrhunderten in diese Regionen eingewanderten Deutschen, Flamen, Hugenotten und anderen zusammen. Hinzu kommen jedoch viele Zugezogene aus den anderen Regionen Deutschlands und ihre Nachkommen. Vergleichsweise klein ist der Anteil an Immigranten, hier sind als dominierende Gruppe Aussiedler aus Russland, Kasachstan und der Ukraine zu nennen.

Neben der Bezeichnung Sachsen-Anhaltiner ist inzwischen auch Sachsen-Anhalter für die Einwohner gebräuchlich.[1]

Weltanschauungen, Religionen

Bedingt durch die atheistische Ausrichtung der DDR gehören nur 19,7% (rund 492.000) der Einwohner einer der beiden großen christlichen Konfessionen an (Stand 2004), davon sind rund 391.000 (15,7 %) evangelisch (uniert) (Kirchenprovinz Sachsen, Evangelische Landeskirche Anhalts) und 101.000 (4,1 %) römisch-katholisch (Bistum Magdeburg). [2] Die Tendenz ist weiter deutlich sinkend, obwohl Sachsen-Anhalt bereits heute die niedrigste Quote kirchlich gebundener Einwohner aufweist. 80.000 gehören anderen Kirchen an, davon ca. 11.000 der Neuapostolischen Kirche und 45.000 anderen Religionen (Judentum, Islam, Mandäismus). Die restlichen etwa 80% der Bürger sind konfessionslos. Im Vergleich zu vielen anderen deutschen Ländern ist der Anteil islamischer Bürger sehr gering.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Die Region um Halle (Saale) bildet zusammen mit dem in Sachsen liegenden Leipzig eine wirtschaftliche Schwerpunktregion. Hier laufen verschiedene Verkehrsströme zusammen. Traditionell befindet sich in der Gegend ein Schwerpunkt von Chemie- und Erdölindustrie („Chemiedreieck“, Leuna). In Leuna wurden in den letzten Jahren die größten Auslandsinvestitionen ganz Ostdeutschlands getätigt. Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die günstig zwischen Hannover und Berlin gelegene Landeshauptstadt Magdeburg.

Insgesamt hatte Sachsen-Anhalt große Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung der Industrie. So kam es zu vielen Firmenschließungen und enormen Arbeitsplatzverlusten. In den vergangenen Jahren ist es durch eine offensive Standortpolitik zunehmend geglückt, die Arbeitslosenquote zu senken und ein größere wirtschaftliche Dynamik zu erreichen. Sachsen-Anhalt meistert den enormen Strukturwandel mit Erfolg. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2006 um 2,8 Prozent. Bereits 2005 lag Sachsen-Anhalt beim Wachstum weit vorn. 2006 stieg die Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes um 12,2 Prozent. Das war der zweithöchste Zuwachs in den neuen Bundesländern.

In absoluten Zahlen wurden 2005 in Sachsen-Anhalt Waren und Dienstleistungen im Wert von 50 Milliarden Euro erwirtschaftet. Wichtigste Industriezweige sind vor allem die Chemieindustrie, der Maschinenbau und das Ernährungsgewerbe. Das Land hat sich in den letzten Jahren zu einem leistungsstarken und international konkurrenzfähigen Standort entwickelt. Mit der Ansiedlung nationaler und internationaler Unternehmen sowie mit der Modernisierung ansässiger Unternehmen sind neue Forschungs- und Fertigungskapazitäten ins Land gekommen. Durch die intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft verfügen die einzelnen Branchen über ein exzellentes Forschungs- und Entwicklungspotenzial.

Neben den traditionellen Branchen haben sich auch der Dienstleistungssektor und neue Industrien wie Automotive, Biotechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Medien, Holz, nachwachsende Rohstoffe, die Solarwirtschaft und der Tourismus etabliert und bestimmen heute die Wirtschaft.

Wasserstraßen

Durch Sachsen-Anhalt verlaufen mit der Elbe, der Saale, dem Mittellandkanal und dem Elbe-Havel-Kanal wichtige Wasserstraßen, die sich bei der Landeshauptstadt Magdeburg am Wasserstraßenkreuz treffen.

Schienenverkehr

In Ost-West-Richtung verläuft die wichtigste Fernbahnverbindung (Köln->) Hannover - Magdeburg - Berlin (->Warschau). Eine der ersten Bahnstrecken Deutschlands wurde 1840 zwischen Köthen und Dessau eröffnet. Nach dem abschnittsweisen Ausbau der sogenannten Anhalter Bahn über Wittenberg und Jüterbog endete diese Strecke im Berliner Anhalter Bahnhof. Köthen wurde zum ersten Eisenbahnknoten Deutschlands, da es bereits an der Magdeburg-Leipziger Bahnstrecke lag.

Heute ist die Anhalter Bahn Teil der Verbindung Erfurt-Berlin und Bestandteil des ehrgeizigen Verkehrsprojektes der Bundesrepublik Deutschland zum Ausbau der Schnellbahnstrecke Berlin - München.

Daneben bestehen noch Hauptstrecken, die Magdeburg mit Halle und Dessau verbinden. Hinzu kommt ein Netz von Nebenstrecken, u. a. das Netz der Harzer Schmalspurbahnen. In den Großräumen Magdeburg und Halle existieren S-Bahnen (S-Bahn Magdeburg, S-Bahn Leipzig-Halle).

Wichtigste Bahnknotenpunkte sind Magdeburg Hauptbahnhof, Halle (Saale) Hauptbahnhof, Stendal und Dessau Hauptbahnhof.

Flugverkehr

Im Unterschied zu anderen deutschen Ländern hat Sachsen-Anhalt keinen Verkehrsflughafen. Zwischen Halle und Leipzig befindet sich auf sächsischem Gebiet der Interkontinental-Flughafen Leipzig-Halle. Bei Magdeburg liegt der Flugplatz Magdeburg. In der Nähe der Stadt Aschersleben gibt es den Flughafen Cochstedt, der seit Jahren eher durch finanzielle Probleme im Gespräch und momentan nicht in Betrieb ist.

Straßennetz

In Ost-West-Richtung verläuft die A 2 Hannover - Berlin durch das Land. Am östlichen Rand des Bundeslandes verläuft die A 9 München - Berlin in Nord-Süd-Richtung.

Ergänzt wird das Fernstraßennetz durch die A 14 von Dresden über Halle nach Magdeburg. Geplant ist eine Verlängerung dieser Autobahn nach Norden über Stendal, Osterburg (Altmark) und Wittenberge (Brandenburg) zum Dreieck Schwerin (Altmark-Autobahn).

Im Süden verläuft, wie die A 2 im nördlichen Landesteil, in ostwestlicher Richtung die A 38 (Göttingen - Leipzig), die sich zur Zeit allerdings noch im Bau befindet. Verbunden wird diese Autobahn mit der A 14 durch die A 143, welche westlich um die Stadt Halle herumführt und sich derzeit ebenso im Bau befindet.

Für die Region des Harzes ist die B 6n von Bedeutung, welche sich noch teilweise im Bau befindet. An diese autobahnähnlich gebaute Kraftverkehrsstraße haben Städte wie Wernigerode, Blankenburg, Thale, Quedlinburg und Aschersleben Anschluss. Eine innerstädtische Entlastung dieser Orte aufgrund der Umlenkung des zunehmenden Durchgangsverkehrs wird durch dieses infrastrukturelle Großprojekt bewirkt.

Durch Sachsen-Anhalt verläuft die Ferienstraße der Romanik, die wegen des großen romanischen Erbes dieser Landschaft eingerichtet wurde, ebenso wie die Straße der Familie Bismarck.

Jahr Bundesautobahn in km Bundesstraßen in km Landesstraßen in km
1995 199 2.326 3.845
2000 320 2.403 3.834
2003 360 2.359 3.778

Geschichte

Zur Geschichte des Gebietes vor 1944 siehe unter Provinz Sachsen und Anhalt, Hauptartikel siehe unter Geschichte Sachsen-Anhalts

Im Juli 1944 wurde die vormalige preußische Provinz Sachsen, bestehend aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt, aufgeteilt. Es entstanden die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg. Der Regierungsbezirk Erfurt wurde dem Reichsstatthalter Thüringen unterstellt. 1945 wurden die beiden Provinzen, ferner der Freistaat Anhalt (um Dessau), die braunschweigische Enklave Calvörde und der östliche Teil des Landkreises Blankenburg im Harz, auch vorher dem Land Braunschweig zugehörig, sowie die thüringische Enklave Allstedt von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) zur neuen Provinz Sachsen vereinigt. Der Name wurde im gleichen Jahr noch in Provinz Sachsen-Anhalt geändert. 1947 erfolgte nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Sachsen-Anhalt. Landeshauptstadt wurde Halle, da Magdeburg zu dieser Zeit wegen der starken Kriegszerstörungen die Hauptstadtfunktion nicht wahrnehmen konnte. Das Land hatte eine Größe von 24.576 km².

1952 wurde im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land de facto aufgelöst (de jure bestand es noch einige Jahre weiter) und in die zwei Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Dabei geschahen Grenzbereinigungen, bei denen einzelne Städte und Gemeinden von den Nachbarkreisen eingegeliedert oder ausgegliedert wurden, wodurch sich die Bezirksgrenzen gegenüber den ehemaligen Landesgrenzen verschoben.

1990 erfolgte die Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt mit den ehemaligen Bezirksterritorien Halle (ohne den Kreis Artern) und Magdeburg sowie mit dem Kreis Jessen. Landeshauptstadt wurde Magdeburg. Der Anfang der 1990er Jahre war geprägt durch häufige Wechsel der Landesregierungen und politische Affären. Dies hatte zur Folge, dass die anfangs regierende CDU die zweiten Landtagswahlen nach der Wiedervereinigung verlor und es zu einer von der PDS tolerierten Landesregierung von SPD und Bündnis 90/Grüne kam (Magdeburger Modell). Ministerpräsident Reinhard Höppner regierte das Land über zwei Legislaturperioden in einer Zeit großer wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Umstrukturierungen, nach Ausscheiden der Grünen in einer von der PDS tolerierten SPD-Alleinregierung. Sachsen-Anhalt hatte die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer zu verkraften. In der dritten Wahlperiode seit der Wiedervereinigung gelang es der rechtsorientierten DVU, in den Landtag einzuziehen. Jedoch zerbrach diese Fraktion bald an internen Streitigkeiten und wurde 2002 nicht wieder in den Landtag gewählt. Die anhaltende wirtschaftliche Krise führte bei den Wahlen im Jahr 2002 zu einem erneuten Regierungswechsel. Seither wurde Sachsen-Anhalt anfangs von einer CDU-/FDP-Regierung, daraufhin von einer CDU/SPD-Regierung unter Prof. Dr. Wolfgang Böhmer regiert.

Wappen und Flagge

Das Wappen Sachsen-Anhalts symbolisiert im oberen Feld die ehemalige preußische Provinz Sachsen, im unteren Feld den ehemaligen Freistaat Anhalt. Die Landesfarben sind gelb-schwarz.

Genaueres siehe im Artikel Wappen Sachsen-Anhalts

Politik

 
Sitzverteilung im Landtag

Sachsen-Anhalt hatte in der ersten Zeit nach seiner (Wieder-)Gründung 1990 auf Grund von Korruptions- oder Stasivorwürfen unter häufigen Regierungswechseln zu leiden. Weitere Probleme entstanden durch die schlechte wirtschaftliche Lage des ehemaligen Schwerpunktgebietes chemischer Industrie und des Schwermaschinenbaus in der DDR. Von 1994 bis 2002 wurde das Land von Reinhard Höppner (SPD) regiert. Die FDP erreichte 1990 mit 13,5 % der Stimmen ihr bestes Ergebnis in Ostdeutschland. Bündnis 90/Die Grünen blieben hinter solchen Ergebnissen stets zurück. Erst mit der Landtagswahl 2002 fiel die vorher regierende SPD mit zweistelligen Verlusten hinter die CDU und PDS zurück und wurde nur drittstärkste Partei im Landtag. Bei der Landtagswahl 1998 errang die als rechtsextrem geltende DVU aus dem Stand 12,9 %, was von vielen Menschen mit Besorgnis aufgenommen wurde. Die DVU ist mittlerweile durch interne Streitigkeiten zerbrochen und nicht mehr im Landtag vertreten. Bei der Landtagswahl 2002 erreichte die FDP ein Ergebnis von 13,3 %, worauf sie 2006 wieder große Verluste (auf 6,7 %) hinnehmen musste. Diese großen Schwankungen zeigen ein ausgeprägtes Wechselwählerverhalten der Bevölkerung und eine im Vergleich zu anderen Bundesländern erheblich geringere parteipolitische Wählerbindung.

Am 23. Januar 2005 fand im Land ein Volksentscheid zur Kita-Betreuung statt. Dieser scheiterte u.a. an der niedrigen Wahlbeteiligung. Am 26. März 2006 fand die Wahl zum 5. Landtag Sachsen-Anhalts statt.

Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland

Landtagspräsidenten von Sachsen-Anhalt:

Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt:

Zwischen 1952 und 1990 war das Land Sachsen-Anhalt aufgelöst.

Bisherige Landesregierungen:

  • 1990 - 1994: Koalition CDU/FDP
  • 1994 - 1998: Koalition SPD/Grüne (Minderheitsregierung, toleriert durch PDS)
  • 1998 - 2002: SPD (Minderheitsregierung, toleriert durch PDS)
  • 2002 - 2006: Koalition CDU/FDP
  • seit dem 24. April 2006: Koalition CDU/SPD

Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):

  • 1990 - 2.890.474 *
  • 1995 - 2.738.928
  • 2000 - 2.615.375
  • 2001 - 2.580.626
  • 2002 - 2.548.911
  • 2003 - 2.522.941
  • 2004 - 2.494.437

* 3. Oktober

Der zahlenmäßige Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt setzt sich fort und ist in erster Linie auf die sehr geringe Anzahl Lebendgeborener zurückzuführen. Außerdem sind aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit viele Sachsen-Anhalter auf der Suche nach einem Arbeitsplatz nach West- und Süddeutschland abgewandert. Trotz eines seit 1994 zu verzeichnenden leichten Anstieges der Geburtenzahlen erreichte die Reproduktionsquote nur etwa 50 Prozent.

Die dritte regionalisierte Bevölkerungsprognose für Sachsen−Anhalt bis 2020 des Statistischen Landesamtes Sachsen−Anhalt enthält folgende Einwohnerzahlenentwicklung:

  • 2008 - 2.371.775
  • 2012 - 2.271.098
  • 2016 - 2.169.511
  • 2020 - 2.055.585

Sprache

In Sachsen-Anhalt wird heute ein stark vom Thüringisch-Obersächsischen geprägtes Hochdeutsch mit spezifischen Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen gesprochen. In der Altmark trifft man bei älteren Sprechern noch auf die Ostniederdeutsche Sprache. Besonders aber im Mansfelder Land ist die Mansfäller Mundart ein Dialekt, den Andersstämmige nur sehr schwer verstehen.

Siehe auch: Dialekte in Sachsen-Anhalt

Sport

Handball

Sachsen-Anhalt, speziell Magdeburg, ist eine Hochburg des Handballs. Der traditionsreiche SC Magdeburg spielt in der 1. Handball-Bundesliga und mit seiner zweiten Mannschaft in der 2. Handball-Bundesliga, wo außerdem noch der SV Anhalt Bernburg und der Dessau-Roßlauer HV spielen.

Basketball

Im südlichen Sachsen-Anhalt ist einer der erfolgreichsten Basketballclubs der neuen Bundesländer beheimatet. Der Mitteldeutsche Basketballclub (MBC) aus Weißenfels spielte fünf Jahre lang - von 1999 bis 2004 - in der 1. Basketballbundesliga BBL. 2004 gewann das Team den Europapokal des FIBA Europe Cup Men. Heute spielt der Verein in der 2. Bundesliga Pro A. Er erreichte 2006 und 2007 die Vizemeisterschaft.

Fußball

Sowohl der 1.FC Magdeburg (Männer) als auch der Magdeburger FFC (Frauen) spielen in der Regionalliga und haben jeweils gute Chancen, in die 2. Bundesliga aufzusteigen.

Verwaltungsgliederung

Ehemalige Regierungsbezirke

Sachsen-Anhalt bestand bis 2003 aus den drei Regierungsbezirken:

Zum 1. Januar 2004 wurden die Regierungsbezirke aufgelöst. Die Arbeit der Regierungspräsidien übernahm das für das gesamte Land eingerichtete Landesverwaltungsamt mit Sitz in Halle (Saale) und Nebenstellen in Dessau und Magdeburg.

Landkreise

Bei der ersten Kreisgebietsreform am 1. Juli 1994 wurden aus vormals 37 Landkreisen 21 neue Landkreise gebildet. Drei Städte haben den Status einer kreisfreien Stadt behalten.

Derzeit unterteilt Sachsen-Anhalt sich in 21 Landkreise

  1. Altmarkkreis Salzwedel (SAW)
  2. Anhalt-Zerbst (AZE)
  3. Aschersleben-Staßfurt (ASL)
  4. Bernburg (BBG)
  5. Bitterfeld (BTF)
  6. Bördekreis (BÖ)
  7. Burgenlandkreis (BLK)
  8. Halberstadt (HBS)
  9. Jerichower Land (JL)
  10. Köthen (KÖT)
  11. Mansfelder Land (ML)
  12. Merseburg-Querfurt (MQ)
  13. Ohrekreis (OK)
  14. Quedlinburg (QLB)
  15. Saalkreis (SK)
  16. Sangerhausen (SGH)
  17. Schönebeck (SBK)
  18. Stendal (SDL)
  19. Weißenfels (WSF)
  20. Wernigerode (WR)
  21. Wittenberg (WB)
 
Landkreiskarte: Sachsen-Anhalt

Kreisfreie Städte

und drei kreisfreie Städte:

Dessau (DE)
Halle (Saale) (HAL)
Magdeburg (MD)

Kreisgebietsreform 2007

Am 6. Oktober 2005 erfolgte die Verabschiedung eines Gesetzes durch den Landtag von Sachsen-Anhalt, wonach mit Wirkung vom 1. Juli 2007 eine erneute Kreisreform erfolgt, bei der aus den bisherigen 21 Landkreisen 11 neue Landkreise entstehen. Die neuen Kreisnamen und Sitze der Kreisverwaltungen wurden bereits durch Landtagsbeschluss festgelegt. Nach dem Regierungswechsel infolge der Landtagswahlen vom 26. März 2006 gab es leichte Veränderungen. Gegen die neuen Namen (z.B. Landkreis Burgenland statt Burgenlandkreis) gab es jedoch viele Bürgerproteste. Auch haben sich die Bürger der Stadt Zerbst/Anhalt und ihres Umlandes gegen den Landkreis Anhalt-Jerichow und für Anhalt-Bitterfeld (mit Köthen) entschieden. Siehe auch: Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007

Städte und Gemeinden

Siehe Liste der Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Größte Städte

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Stadt Landkreis Einwohner
31. Dezember 2000
Einwohner
31. Dezember 2005
1. Halle (Saale) kreisfrei 247.736 237.198
2. Magdeburg kreisfrei 231.450 229.126
3. Dessau kreisfrei 83.153 78.360
4. Lutherstadt Wittenberg Wittenberg 48.972 46.593
5. Halberstadt Halberstadt 41.417 39.749
6. Stendal Stendal 39.795 37.137
7. Merseburg Merseburg-Querfurt 37.127 34.581
8. Wernigerode Wernigerode 35.013 34.169
9. Schönebeck (Elbe) Schönebeck 36.397 33.823
10. Bernburg (Saale) Bernburg 33.825 31.833
11. Sangerhausen Sangerhausen 25.399 30.621
12. Köthen (Anhalt) Köthen 30.360 30.129
13. Weißenfels Weißenfels 31.946 29.866
14. Naumburg (Saale) Burgenlandkreis 30.399 29.627
15. Zeitz Burgenlandkreis 32.227 28.729
16. Aschersleben Aschersleben-Staßfurt 27.312 26.112
17. Wolfen Bitterfeld 30.652 24.908
18. Burg Jerichower Land 22.951 24.747
19. Lutherstadt Eisleben Mansfelder Land 21.062 24.243
20. Staßfurt Aschersleben-Staßfurt 20.681 23.318
21. Quedlinburg Quedlinburg 24.114 22.607
22. Salzwedel Altmarkkreis Salzwedel 20.349 21.316

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Regionen

Landschaften

Küche

Siehe Sachsen-Anhaltische Küche

Nicht-bundeseinheitliche Feiertage

Sonstiges

Literatur

  • Friedrich Ludwig Müller, Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Romanik in Sachsen-Anhalt. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2001, ISBN 3-935208-05-7 oder ISBN 3-935208-09-X
  • Gisela Stockmann, "Schritte aus dem Schatten. Frauen in Sachsen-Anhalt" (Mit Lebensbildern von Katharina von Bora, Caroline Neuber, Dorothea Erxleben, Anna Louisa Karsch, Caroline Bardua, Louise von Francois, Hedwig Courths-Mahler und Christa Wolf), Dingsda-Verlag, Querfurt 1993, ISBN 3-928498-12-6
Wiktionary: Sachsen-Anhalt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sachsen-Anhalt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Sachsen-Anhalt – in den Nachrichten

Fußnoten

  1. Duden 9 – Richtiges und gutes Deutsch. Mannheim 2007. ISBN 3411040963
  2. Statistik der EKD 2004