Lebach

Gemeinde in Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Lebach Deutschlandkarte, Position von Lebach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarlouis
Fläche: 64,15 km²
Einwohner: 21.540 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 336 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 66811 - 66822
Vorwahl: 06881
Geografische Lage: 49° 23' n. Br.
06° 55' ö.. L.
Höhe: 280-450 m ü. NN
Kfz-Kennzeichen: SLS
Gemeindeschlüssel: 10 0 44 112
Stadtgliederung: 11 Stadtteile
Stadtverwaltung: Am Markt 1
66822 Lebach
Offizielle Website: www.lebach.de
E-Mail-Adresse: info@lebach.de
Politik
Bürgermeister: Nikolaus Jung (CDU)
Stadtrat:
(Wahl v. 13. Juni 2004)
CDU 52,5% (+0,3) - 22 Sitze (=)
SPD 30,5% (-7,3) - 12 Sitze (-3)
FDP 12,8% (+6,3) - 5 Sitze (+3)
Andere 4,2% (+0,7) - 0 Sitze (=)

Lebach ist eine Stadt im Landkreis Saarlouis, Bundesland Saarland.

Geografische Lage

Lebach liegt mitten im Saarland im flachwelligen Saar-Nahe-Bergland, auf 6° 55' 0" Länge und 49° 23' 60" Breite. Der offizielle Mittelpunkt des Saarlandes wurde im Ortsteil Falscheid festgestellt.

Nachbargemeinden

im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Tholey, Eppelborn, Heusweiler, Saarwellingen, Nalbach, Schmelz.

Geschichte

Siedlungsspuren lassen sich bereits aus dem 3. vorchristl. Jahrhundert nachweisen. Später erfolgte auch eine dichte Besiedlung des Gebietes durch Römer und Germanen.

 
Wallfahrtsregister des Erzbischofes Theoderich von Trier, 1222

Die erste urkundliche Erwähnung Lebachs (als Leibach) findet sich in einer Aufzählung von Pfarreien im Wallfahrtsregister des Klosters Mettlach aus dem Jahre 950. Aufgrund reichhaltiger Eisenerzvorkommen erlebte Lebach im 17. und 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung, Lebach entwickelte sich zum Verkehrsknotenpunkt. Am 1. Juni 1977 erhielt die Gemeinde Lebach die Stadtrechte.

Eingemeindungen

  • 1974: Aschbach, Dörsdorf, Eidenborn, Falscheid, Gresaubach, Knorscheid, Landsweiler, Niedersaubach, Steinbach, Thalexweiler.

Ortsname

Der Name Lebach geht vermutlich auf keltisches Sprachgut zurück. Die Endung -bach, -ach geht vermutlich auf die galloromanische Wurzel -iacum zurück, was einen frühen Namen ähnlich Leviacum (vgl. Léojac in Frankreich) nahelegt. Hans Bahlow (Deutschlands geographische Namenwelt) erwähnt ähnlich Laubach (bei Wittlich) und Leberbach (bei Heppenheim) sowie einen Fluss Leber in den Vogesen. Alle genannten Namen führt er auf Wasser oder Sumpf, sumpfiges Gelände zurück. Bahlow ist umstritten, da es ihm in diesem Werk gelingt, nahezu alle Ortsnamen letztendlich auf Wasser oder Sumpf zurückzuführen.

Politik

Wappen

Das Wappen der Stadt Lebach besteht aus vier Feldern, die für die so genannte Vierherrschaft durch die Herren von Siersburg (roter Zickzackbalken), das Kloster Fraulautern (roter Krummstab), das Erzbistum Trier (rotes Balkenkreuz) und die Herren von Hagen zur Motten (roter Balken) stehen.

Bürgermeister

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lebach ist über die Bundesstraße B 10 (nach Augsburg) an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Die Saarbahn, die bisher von Saarbrücken nach Riegelsberg verkehrt soll bis 2006 nach Lebach verlängert werden.

Behörden

In Lebach befindet ich die Landesaufnahmesiedlung für Asylbewerber.

Gerichte

Lebach verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Saarbrücken gehört.

Militär

In Lebach sitzt das Fallschirmjägerbataillon 261 der Luftlandebrigade 26. 1961 wurde die Graf-Haeseler-Kaserne erbaut, die Garnison umfasst heute ca. 800 Soldaten.

Krankenversorgung

  • Krankenhaus der Regelversorgung

Bildungseinrichtungen

8 Kindergärten, 2 Kinderhorte, 8 Grundschulen, 2 Hauptschulen, 1 Erweiterte Realschule, 1 Kreissonderschule, 1 Schule für Blinde und Sehbehinderte, 1 Schule für Gehörlose, 2 Gymnasien, 1 Berufsbildungszentrum, 1 Volkshochschule

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Gräberfeld aus der La-Tène-Zeit (Mediomatriker)
  • Kaltenstein (bei Lebach/Zollstock)
  • Mittelpunkt des Saarlandes (bei Lebach/Falscheid)

Besonderheiten

Bundesweites Medieninteresse erlangte Lebach im Jahre 1969 durch den sogenannten Soldatenmord von Lebach. Am 20. Januar drangen zwei bewaffnete Männer in das Munitionsdepot der Bundeswehr ein, töteten vier der fünf diensthabenden Wachsoldaten und verletzten den fünften schwer. Dieses offensichtlich gewordene Defizit in der Sicherung einer Militäreinrichtung schockierte Bundeswehr und Öffentlichkeit schwer. Konservative Kreise sahen darin einen Anschlag aus den Reihen der Außerparlamentarischen Opposition.

Eine der größten Fahndungsaktionen deutscher Nachkriegsgeschichte brachte eine viel simplere Geschichte ans Tageslicht: Drei junge Männer wollten durch Erpressung Geld beschaffen, um sich damit abzusetzen. Das Urteil vom 7. August 1970 nach einer Gerichtsverhandlung, die zuweilen als Schauprozess bezeichnet wurde und den öffentlichen Ruf nach der Todesstrafe laut werden liess, lautete auf zwei Mal lebenslänglich sowie sechs Jahre Haft für den dritten Beteiligten wegen Beihilfe zum Mord.

Nachträgliche politische Bedeutung wurde dem Fall Lebach dadurch zuteil, daß ein 1972 vom ZDF produziertes Dokumentarspiel zum Thema durch das Bundesverfassungsgericht ein Sendeverbot erhielt. Diese Produktion, ebenso wie eine 1996 von Sat 1 hergestellte Sendung wurden bis zum heutigen Tage nicht ausgestrahlt.

Weitere Informationen dazu unter diesem oder diesemexternen Link.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt