Die World Series of Poker, oder kurz WSOP, ist eine Reihe von Pokerturnieren, die jedes Jahr in Las Vegas ausgetragen werden. Das Hauptturnier, ein No Limit Texas Hold'em-Turnier mit 10.000 $ Startgeld pro Spieler ist das prestigeträchtigste Pokerturnier überhaupt, so dass der Gewinner oft als Pokerweltmeister bezeichnet wird. Von 1970 bis 2005 war das Binion's Horseshoe Schauplatz der WSOP. Zu Ehren der 35 jährigen WSOP Geschichte fand der Finaltisch des Main Event 2005 im Horseshoe statt. Seit 2005 werden alle Turniere im Rio All-Suite Hotel and Casino veranstaltet. 2007 werden 55 Turniere zwischen dem 1. Juni und 17. Juli stattfinden.


Meilensteine
- Die Idee stammt aus dem Jahre 1949, als Benny Binion zwischen Nicholas „Nick the Greek“ Dandolos und Johnny Moss einen Poker-Marathon über 5 Monate veranstaltete.
- Großes Zuschauerinteresse brachte Benny Binion auf die Idee weitere Pokerturniere zu veranstalten.
- 1970 nahmen sieben Spieler an der ersten World Series of Poker teil. Der Sieger wurde damals noch von den Mitspielern zum Weltmeister gewählt.
- Ab 1971 wurden dann immer so gennante Freeze Out-Turniere gespielt, das heißt ein Spieler, der all seine Chips verloren hat, ist ausgeschieden.
- 2003 nahmen 839 Spieler am Main Event teil und mit Chris Moneymaker gewann zum ersten Mal ein Amateur das Turnier. Er hatte sich auf einer Online-Poker-Seite qualifiziert und löste damit einen wahren Pokerboom aus, der das Spiel zunehmend salonfähig machte
- 2004 bezahlten 2.576 Spieler die 10.000 US-Dollar Buy-In, um an dem Turnier teilzunehmen. Greg Raymer gewann und nahm 5.000.000 $ mit nach Hause
- Im Jahr 2005 gab es 45 verschiedene Turniere. Das Hauptturnier hatte 5.619 Teilnehmer und der Sieger Joe Hachem gewann 7.500.000 $
- 2006, drei Jahre nach dem Überraschungserfolg von Chris Moneymaker, war die Zahl der Teilnehmer mit 8.773 mehr als zehn Mal so hoch. Der Sieger, Jamie Gold, gewann mit 12.000.000 $ das meiste Geld, dass je bei einer Sportveranstaltung ausgelobt wurde
- Für das Jahr 2007 werden circa 10.000 Teilnehmer für das Main Event erwartet
Gewinner
- Phil Hellmuth ist der erste Spieler, der elf Tuniere und somit elf Bracelets gewinnen konnte.
- Doyle Brunson und Johnny Chan haben je zehn Turniere gewonnen
- Doyle Brunson gewann in den zwei aufeinanderfolgenden (back to back) Jahren 1976 und 1977 mit T2. Beide Male wurde diese Hand zu einem Full House, sie wird daher auch die „Doyle-Brunson-Hand“ genannt
- “A Chip and a Chair is all you need“ - Jack Straus gewann 1982 das Main Event, nachdem ihm zwischenzeitlich nur ein einziger 500 $-Chip blieb
- Das meiste Preisgeld insgesamt hat Jamie Gold mit 12 Millionen US-Dollar gewonnen, dabei gewann er bloß das Main Event 2006. Phil Hellmuth hingegen gewann bisher schon zehn Bracelets, darunter auch das Main Event 1989, seine dadurch erspielten Einnahmen belaufen sich jedoch „nur“ auf rund 5 Millionen $
- Erster deutschsprachiger Gewinner eines Turniers war Matthias Rohnacher aus Heidelberg in der Variante Pot Limit Omaha im Jahre 1997. Davor belegte er aber schon in der Variante Omaha High-Low Split jeweils den 2. Platz in den Jahren 1994 und 1996
- Der erfolgreichste deutsche Spieler, gemessen an Bracelets ist Eddy Scharf, er gewann 2001 und 2003 jeweils ein Bracelet
- Der gebürtige Frankfurter Henry Nowakowski erreichte mit dem 7. Platz 2001 die beste Platzierung die jemals ein Deutscher beim Main Event erreicht hat
- Chris Moneymaker gewann 2003 mit einem Buy-In von 40 $ seine Teilnahme an der WSOP, im Main Event siegte er und gewann 2,5 Millionen $. Dadurch wurde ein Pokerboom ausgelöst, bereits im Jahr 2004 steigerte sich das Preisgeld für den Sieger auf 5 Millionen $
Hauptturniere
Jahr | Sieger / Gewinnhand | Preis ($) | Teilnehmer | Zweiter / Verlusthand |
---|---|---|---|---|
1970 | Johnny Moss * | n/a | 7 | n/a |
1971 | Johnny Moss | 30.000 | 6 | Walter Pearson |
1972 | Thomas Preston | 80.000 | 8 | Walter Pearson |
1973 | Walter Pearson A♠ 7♠ | 130.000 | 13 | Johnny Moss K♥ J♠ |
1974 | Johnny Moss | 160.000 | 16 | Crandall Addington |
1975 | Brian Roberts 9♠ 9♥ | 210.000 | 21 | Bob Hooks A♣ K♦ |
1976 | Doyle Brunson 10♠ 2♠ | 220.000 | 22 | Jesse Alto A♠ J♦ |
1977 | Doyle Brunson 10♠ 2♥ | 340.000 | 34 | Gary Berland 8♥ 5♣ |
1978 | Bobby Baldwin Q♦ Q♣ | 210.000 | 42 | Crandall Addington 9♦ 9♣ |
1979 | Hal Fowler 7♠ 6♦ | 270.000 | 54 | Bobby Hoff A♣ A♥ |
1980 | Stu Ungar 5♠ 4♠ | 385.000 | 73 | Doyle Brunson A♥ 7♠ |
1981 | Stu Ungar A♥ Q♥ | 375.000 | 75 | Perry Green 10♠ 9♦ |
1982 | Jack Straus A♥ 10♠ | 520.000 | 104 | Dewey Tomko A♦ 4♦ |
1983 | Tom McEvoy Q♦ Q♠ | 540.000 | 108 | Rod Peate K♦ J♦ |
1984 | Jack Keller 10♥ 10♠ | 660.000 | 132 | Byron Wolford 6♥ 4♥ |
1985 | Bill Smith 3♠ 3♥ | 700.000 | 140 | T. J. Cloutier A♦ 3♣ |
1986 | Berry Johnston A♠ 10♥ | 570.000 | 141 | Mike Harthcock A♦ 8♦ |
1987 | Johnny Chan A♠ 9♣ | 625.000 | 152 | Frank Henderson 4♦ 4♣ |
1988 | Johnny Chan J♣ 9♣ | 700.000 | 167 | Erik Seidel Q♣ 7♥ |
1989 | Phil Hellmuth 9♠ 9♣ | 755.000 | 178 | Johnny Chan A♠ 7♠ |
1990 | Mansour Matloubi 6♥ 6♠ | 895.000 | 194 | Hans Lund 4♦ 4♣ |
1991 | Brad Daugherty K♠ J♠ | 1.000.000 | 215 | Don Holt 7♥ 3♥ |
1992 | Hamid Dastmalchi 8♥ 4♣ | 1.000.000 | 201 | Tom Jacobs J♦ 7♠ |
1993 | Jim Bechtel J♣ 6♥ | 1.000.000 | 220 | Glenn Cozen 7♠ 4♦ |
1994 | Russ Hamilton K♠ 8♥ | 1.000.000 | 268 | Hugh Vincent 8♣ 5♥ |
1995 | Dan Harrington 9♦ 8♦ | 1.000.000 | 273 | Howard Goldfarb A♥ 7♣ |
1996 | Huck Seed 9♦ 8♦ | 1.000.000 | 295 | Bruce Van Horn K♣ 8♣ |
1997 | Stu Ungar A♥ 4♣ | 1.000.000 | 312 | John Strzemp A♠ 8♣ |
1998 | Scotty Nguyen J♦ 9♣ | 1.000.000 | 350 | Kevin McBride Q♥ 10♥ |
1999 | Noel Furlong 5♣ 5♦ | 1.000.000 | 393 | Alan Goehring 6♥ 6♣ |
2000 | Chris Ferguson A♠ 9♣ | 1.500.000 | 512 | T. J. Cloutier A♦ Q♣ |
2001 | Carlos Mortensen K♣ Q♣ | 1.500.000 | 613 | Dewey Tomko A♠ A♥ |
2002 | Robert Varkonyi Q♦ 10♠ | 2.000.000 | 631 | Julian Gardner J♣ 8♣ |
2003 | Chris Moneymaker 5♦ 4♠ | 2.500.000 | 839 | Sam Farha J♥ 10♦ |
2004 | Greg Raymer 8♠ 8♦ | 5.000.000 | 2.576 | David Williams A♥ 4♠ |
2005 | Joe Hachem 7♣ 3♠ | 7.500.000 | 5.619 | Steve Dannenmann A♦ 3♣ |
2006 | Jamie Gold Q♠ 9♣ | 12.000.000 | 8.773 | Paul Wasicka 10♥ 10♠ |
* durch die Mitteilnehmer gewählt
WSOP-Bracelets
Jeder Spieler, der während der WSOP entweder das Hauptturnier (Main Event) einer der Spielvarianten oder eines der kleineren Turniere gewinnt, bekommt nicht nur die jeweilige Gewinnsumme ausgezahlt, sondern erhält auch ein wertvolles Armband aus Gold. Dieses Armband, das im Englischen Bracelet heißt, hat die Form einer Armbanduhr, trägt anstatt eines Ziffernblatts jedoch ein goldenes Emblem der World Series of Poker. Die Armbänder sind unter den Spielern sehr begehrt, da für viele an diesem Schmuckstück nicht der materielle, sondern der ideelle Wert zählt. Der ideelle Wert besteht unter anderem darin, dass ein solches Armband aussagt, dass sich der Spieler, der es trägt, unter mehreren Hundert oder sogar Tausend Teilnehmern eines Turniers durchsetzen konnte. Wie begehrt die Bracelets wirklich sind, zeigt die Rekordjagd, die seit Jahren zwischen einigen der bekanntesten Spielern stattfindet. Bei diesem Rekord geht es darum, welcher Spieler in seiner bisherigen Karriere die meisten Armbänder gewonnen hat. Aktuell steht dieser Rekord bei 10 Bracelets und wird gleichzeitig von Doyle Brunson, Phil Hellmuth und Johnny Chan gehalten (siehe dazu auch: Liste der mehrfachen Bracelet-Gewinner). Deutsche Träger des Armbands sind Eduard Scharf (mit zwei Siegen im Limit Omaha 2001 und 2003), Matthias Rohnacher (ein Sieg im PL Omaha 1997) und Michael Keiner (ein Sieg im Seven Card Stud 2007). Der einzige Gewinner aus Österreich ist Ivo Donev (mit einem Sieg im Limit Omaha 2000).
Seit 2005 werden von der WSOP auch so genannte Circuit Events veranstaltet. Bei diesen Turnieren können die Sieger statt eines Armbandes zusätzlich zu der Gewinnsumme einen Ring aus Gold gewinnen.
Spieler des Jahres
Seit 2004 wird von der Turnierleitung zusätzlich ein „Player of the Year Award“ an denjenigen Spieler vergeben, der über alle Turniere der jährlichen Veranstaltung hinweg die meisten Punkte gesammelt hat.
Jahr | Spieler des Jahres | Bracelets | Finaltische | Money Finishes |
---|---|---|---|---|
2004 | Daniel Negreanu | 1 | 5 | 6 |
2005 | Allen Cunningham | 1 | 4 | 5 |
2006 | Jeff Madsen | 2 | 4 | 4 |