Das Wort Stigma stammt aus dem Griechischen (στíγμα) und bedeutet "Stich", "Punkt" oder "Brandmal". Heute steht der Begriff
- im Katholizismus für Wundmale, die in Anlehnung an die Verletzungen Jesu Christi während der Passion, am Körper eines lebenden Menschen erscheinen, siehe Stigmatisation.
- in der Soziologie und Psychologie für ein Auffälligkeitsmerkmal als Ausdruck der Abwertung Einzelner oder Gruppen, die Ursache und Folge sozialer Randständigkeit sein können, siehe Stigmatisierung, Soziales Stigma.
- in der Psychoanalyse für ein psychosomatisches Symptom, das während der bzw. durch die Behandlung auftreten kann.
- in der Psychiatrie ein Phänomen, das bestimmte Störungen anzeigen kann, z.B. eine Lähmung als hysterisches Stigma.
- als Kennzeichnung von Sklaven; aber auch von Dieben, Fälschern, Prostituierten mit einem Brandmal, bzw. den Juden in der NS-Zeit mit dem Judenstern, siehe Schandmal.
- in der Zoologie eine von vielen Öffnungen des Tracheensystems, durch die die Atemluft eintritt, siehe Stigma (Zoologie).
- in der Botanik für einen Teil des weiblichen Fortpflanzungsorgans, des Stempels einer Blüte, siehe Narbe (Botanik).
- in der Medizin der gefäßlose Fleck am Graafschen Follikel, der sich kurz vor dem Follikelsprung zeigt.
- die Ligatur aus Sigma und Tau die als Griechisches Zahlzeichen für 6 benutzt.