Giannis Ritsos

griechischer Schriftsteller, vornehmlich Lyriker
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Yannis Ritsos (*1. Mai 1909 in Monemvassia, gest. 12. November 1990 in Athen). Griechischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, vornehmlich Lyriker. Sein Werk steht auf der gleichen Stufe mit dem der beiden berühmten griechischen Lyriker Seferis und Elytis, die 1963 bzw. 1979 den Nobelpreis erhielten.


Leben

Ritsos wurde 1909 als jüngster Sohn einer Landbesitzer-Familie auf der griechischen Halbinsel Peloponnes geboren. Erste Gedichte sind von dem achtjährigen Schüler bekannt. Die Familie verarmte in seiner Jugendzeit. Den Tod der Mutter und des ältesten Bruders erlebt er als Zwölfjähriger. Der Vater erkrankt und galt als geistesgestört.

Als Sechzehnjähriger kommt Ritsos 1925 nach Athen und arbeitet dort u.a. als Schauspieler, Tänzer und Sekretär. In einem Sanatorium verbringt er die Jahre von 1927–1931, um eine Toberkulosererkrankung zu kurieren. Seit Anfang der 30er Jahre sympathisierte er mit der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE). Als deren Mitglied hat Ritsos während des II. Weltkriegs am Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht teilgenommen.

Sein politisches Engagement brachte ihm weitere Internierungen ein, zunächst in der Zeit des griechischen Bürgerkriegs von 1948 bis 1952 in den Lagern : Limnos, Ayios Efstratios, Macronissos. Wähernd der Junta-Zeit war Ritsos als Kommunist und Intellektueller nochmals in den Jahren 1967 bis 1970 auf den Inseln Yaros und Leros interniert.


Werk

Das veröffentlichte literarische Werk besteht überwiegend aus Gedichten und Prosastücken, insgesamt sind es über 100 Veröffentlichungen in Buchform. In deutscher Übersetzung liegen mehr als 20 Publikationen vor.

Seine ersten Werke Traktor (1934), Pyramiden (1935) und O Epitaphios (1936) wurden während des Metaxa-Regimes in den 30er Jahren symbolisch verbrannt. Weitere bekannte Werke sind (in Auswahl):

Lied meiner Schwester (1937) Frühlingssymphonie (1938) Marsch des Ozeans (1940) Alte Mazurka im Rhythmus des Regens (1942) Die Herrin der Weinberge (1945-1947) Schlaflosigkeit (1941-1953) Die Nachbarschaften der Welt (1949-1951) Der Zyklus Romiossini, erstmals 1954 veröffentlicht und 1966 von Theodorakis vertont Mondscheinsonate (1956). Hierfür erhielt Ritsos den Nationalpreis der Poesie. Wenn der Fremde kommt (1958) ''Die Greisinnen und das Meer (1958) Das tote Haus (1959-1962) Die Wand im Spiegel (1967-71) Steine Wiederholungen Gitter (1968-1969) Papiernes (1970-1974) Korridor und Treppe (1970) ''Achtzehn kleine Lieder der bitteren Heimat (1968-1970) Der Sondeur (1973) Das Werden (1970-1977) Türklopfer (1976) Siegeslieder (1977-1983) Erotika (1980-1981) Monochorde (1980) Spät, sehr spät in der Nacht (1987-1989)


Sekundärliteratur

  • Jannis Ritsos: Deformationen. Eine innere Biographie. Gedichte Texte Begegnungen 1930-1990. Ausgewählt und herausgegeben von Asteris Kutulas. Köln (Romiosini) 1996


Weblinks