Nordische Kriege

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Es gab insgesamt drei Nordische Kriege:

1. Nordischer Krieg 1563-1570

2. Nordischer Krieg 1655-1660

3. Nordischer Krieg 1700-1721:

Im Jahr 1699 kam es zu einer Allianz zwischen Dänemark, Sachsen-Polen und Russland, die sich gegen Karl XII. von Schweden richtete. Karl XII., damals ein flegelhaft kindlicher König, sollte um seine Ostseeprovinzen gebracht werden. Aber der Schwede reagierte unerwartet schnell und zwang Dänemark schon kurz nach Kriegsbeginn 1700 zum Frieden. Im gleichen Jahr verlor die erst neuorganisierte russische Armee (Peter I.) die Schlacht von Narwa, womit auch Russland für einige Jahre aus dem Krieg ausschied. August der Starke stand nun allein gegen Schweden und der polnische Reichstag verweigerte ihm seine Unterstützung. Lediglich einige poln. Magnaten schlugen sich anfangs auf seine Seite.

August der Starke verlor 1702 Warschau und anschließend die Schlacht von Klissow 1702 bei Krakau. Aber die meisten Polen waren in den folgenden Jahren über das Verhalten der Schweden in ihrem Land so ungehalten, dass sie Karl XII. einen pausenlosen Kleinkrieg aufzwangen, der die Kräfte der Schweden band. Karl XII. versuchte 1704, den Polen in Stanislaus Leszczynski einen neuen König aufzudrängen. Aber dessen Anhänger blieben in der Unterzahl. Im gleichen Jahr erschienen die Russen wieder auf dem poln. Kriegsschauplatz und wurden 1705 bei Grodno zum Rückzug gezwungen. Aber dann erlitt August der Starke bei Fraustadt 1706 eine vernichtende Niederlage, die auch durch den anschließenden Sieg bei Kalisch 1706 nicht relativiert werden konnte. Die Schweden marschierten 1706 (diszipliniert) in Sachsen ein und zwangen August zum Frieden von Altranstädt (1706-09).

August musste als polnischer König zugunsten Stanislaus Leszczynskis abdanken und eine hohe Kriegsentschädigung zahlen. Die Polen erkannten die Abdankung nicht an, schwankten aber. Der Zar Peter I. stand nun allein gegen den Schweden und erschien 1708 mit seiner Armee in Polen. Zu Karl XII. Unglück war der Winter 1708/09 außergewöhnlich hart und den Russen gelang es, seinen Troß zu erbeuten. Erwartete Verstärkungen durch die Kosaken Mazeppas blieben aus. Zu Beginn des Frühjahrs 1709 war nur noch ein Drittel der schwedischen Armee mit zu wenigen Kanonen einsatzbereit. Karl XII. griff Peter I. trotzdem in der entscheidenden Schlacht von Poltawa in der Ukraine 1709 an, und verlor. Er floh in die Türkei.

Nun traten Sachsen-Polen und Dänemark 1709 einem zweiten Bündnis gegen Schweden bei und August der Starke holte sich die polnische Krone zurück. Ein Versuch der Schweden, das Blatt noch einmal zu wenden, wurde trotz ihres Sieges bei Gadebusch 1713 vereitelt. Auch Karl XII., der 1714/15 eilig aus der Türkei zurückkehrte, konnte gegen die Übermacht nichts mehr ausrichten, der nun auch Preußen beitrat. Im Jahr 1718 fiel er vor einer kleinen Festung in (dän.-)Norwegen durch eine (nicht zufällig?) verirrte Kugel. Ein großer Teil der Schuld an der schwed. Niederlage fällt auf ihn, da dieser 'Helden'-König unfähig zur Diplomatie war. Er schlug zahlreiche günstige Friedensangebote seiner Gegner aus.

Im Jahr 1721 kam es zum Frieden von Nystadt zwischen Eleonore, der Schwester Karl XII. und Peter I., bei dem letzterer den größten Teil der schwed. Ostseeprovinzen bekam. Russland war damit zur vierten europäischen Großmacht aufgestiegen.