Franz Kreuzer (Maler)

deutscher Xylograph und Landschaftsmaler
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Franz Kreuzer (Maler) (* 12. November 1819 in Galgen bei Mindelheim; † 25. Januar 1872 in München) war ein deutscher Xylograph und Landschaftsmaler.

Seine Ausbildung erhielt er an der Münchener Akademie der Künste unter Professor Clemens von Zimmermann, trat aber bereits im Alter von 20 Jahren die von Caspar Braun und Dr. von Dessauer begründete Xylographische Anstalt in München ein, dem späteren Verlag Braun & Schneider. Bis auf kurze Unterbrechungen blieb er als „gewandter, geschickter und vielseitiger Künstler“(Hyazinth Holland) dem Verlag treu, freilich aber auch nur, weil seine Auswanderung gescheitert ist. Zusammen mit dem Magnetiseur Schechner und dem Thiermaler Robert Eberle verschiffte er sich, wohl wie viele seiner Zeit sicher auch enttäuscht vom Ausgang der 48er Revolution, im Jahre 1849 nach Amerika, wo er sich zunächst an landwirtschaftlichen Projekten versuchte, um später doch wieder künstlerisch als Portraitmaler und Lithograf tätig zu werden. Geholfen hat es ihm nicht. Seine Erwartungen in Amerika wurden so enttäuscht, dass Kreuzer 1852 gerne wieder nach München und auch zu seinem alten Arbeitgeber, dem Verlag zurückkehrte.

Mit „musterhaftem Verständnis“, so Holland, hat er die Holzstöcke für die Abbildungen zahlreicher Illustrierter Bücher wie z. B. die bei Cotta erschiene Bilderbibel mit Ilustrationen von Julius Schnorr und Eugen Neureuther oder die Prachtausgabe des Nibelungen-Liedes 1840-43 (Cotta) oder auch W. v. KaulbachsReinecke Fuchs

Vor allem arbeitete Kreuzer jedoch für die „Fliegenden Blätter“ und die weltbekannten „Münchner Bilderbogen“. Mit Friederich v. Exter, Dettendorfer und Johann Herburger zählte Franz Kreuzer zu den besten Künstlern der Holzschneidekunst im Verlag Braun & Schneider.

Daneben pflegte er auch die Landschaftsmalerei. Kreuzer begab sich regelmäßig während der Sommerfrische in die Alpen zu Studien, nach welchen er nach dem Vorbild von Fritz Bamberger kleine, feinfarbige Ölbilder anfertigte.

Weiter zeichnete er auch einen Zyklus von Ansichten für den Kunstverlag Ravizza in München, welche dort im Kupferstich erschienen sind.

Kreuzer war gleich Fritz Bamberger und eine Reihe anderer geselliger Maler auch „Meister im Gesang“, dessen „köstliche Bassstimme wird allen Hörern unvergesslich bleiben“ schrieb H. Holland in seinem Nekrolog.

Werke

Werke (Malerei)

  • Parthie bei Oberaudorf (1863)
  • Berchtesgaden (1865)
  • Aus der Schönau (1866)
  • Der Hechtsee (1868) Abbildung
  • Der Hintersee (1871)


Literatur

Romberg, J. A.: Conversations-Lexicon der bildende Kunst. Leipzig: Renger´sche Buchhandlung 1846, Band 3, S. 599

Thieme/Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Leipzig : Seemann, 1907-1950.

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB) Band 17

Kosch, Wilhelm: Das katholische Deutschland, biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg, Haas & Grabherr, 1933-1938.

Allgemeine Zeitung. München, Beilage Nr. 35 vom 11. Februar 1872

Rechenschafts-Bericht [..] des Kunstvereins München. Jahrgang 1872, S. 72


Wikisource: Kreuzer, Franz in den ADB – Quellen und Volltexte