Zabrze [Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens – rund 150 km südöstlich von Breslau und etwa 90 km nordwestlich von Krakau gelegen. Bis 1945 gehörte die Stadt zum Deutschen Reich und trug von 1915 bis 1946 nach Paul von Hindenburg den Namen Hindenburg O.S.. Sie ist heute bedeutendes Industriezentrum (Bergbau, Maschinen- und Eisenindustrie).
] (dt. Hindenburg O.S) ist eineZabrze (Hindenburg O.S) | |
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Basisdaten | |
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Schlesien |
Powiat: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 80,473 km² |
Geographische Lage: | |
Einwohner: | |
Postleitzahl: | 41-800 - 41-820 |
Telefonvorwahl: | (+48) 32 |
Kfz-Kennzeichen: | SZ |
Verwaltung (Stand: 2007) | |
Stadtpräsident: | Małgorzata Mańka-Szulik |
Adresse: | ul. Powstańców 5/7 41-800 Zabrze |
Webpräsenz: | www.um.zabrze.pl |
Geographie
Stadtgliederung
Die Stadt Zabrze umfasst eine Fläche von 80,5 km² mit 15 Stadtteilen:[1]
- Biskupice (Biskupitz)
- Grzybowice (Pilzendorf)
- Helenka (Helenenhof)
- Kończyce (Kunzendorf)
- Maciejów (Mathesdorf)
- Makoszowy (Makoschau)
- Mikulczyce (Mikultschütz; 1936–45: Klausberg O.S.)
- Osiedle Janek
- Osiedle Kopernika
- Osiedle Marii Curie-Skłodowskiej
- Osiedle Młodego Górnika
- Pawłów (Paulsdorf)
- Rokitnica (Rokittnitz; 1936–45: Martinau)
- Śródmieście/Innenstadt
- Zaborze
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Zabrze im Jahre 1242 und befand sich danach unter böhmischer, habsburgischer und preußischer Verwaltung.
Im Jahre 1873 wurde in der Landgemeinde Zabrze das Landratsamt für den gleichnamigen neuen Kreis eingerichtet. Dieser war im Süden des bisherigen Kreises Beuthen im Regierungsbezirk Oppeln der preußischen Provinz Schlesien entstanden. Nach der Auflösung der Provinz im November 1919 ging aus dem Regierungsbezirk Oppeln die eigenständige Provinz Oberschlesien hervor. Die nun zu Oberschlesien gehörende Landgemeinde Zabrze wurde zwischenzeitlich – am 21. Februar 1915 – mitsamt dem Landkreis zu Ehren des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg in Hindenburg O.S. (O.S. = Oberschlesien) umbenannt.
Zum 1. Oktober 1922 wurde der bisherigen Landgemeinde Hindenburg O.S. das Recht der Städte-Ordnung für die sechs östlichen Provinzen der preußischen Monarchie vom 30. Mai 1853 verliehen. Am 1. Januar 1927 wurde der Kreis Hindenburg O.S. aufgelöst und die Stadtgemeinde Hindenburg O.S. bildete fortan mit dem gesamten restlichen Kreisgebiet – ohne die Landgemeinde Sosnitza und den Gutsbezirk Sosnitza – den neuen Stadtkreis Hindenburg O.S..
Am 1. April 1938 wurden die bisherigen preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien wieder zur Provinz Schlesien zusammengefasst, um am 18. Januar 1941 als Gaue wieder in Ober- und Niederschlesien aufgeteilt zu werden. Hindenburg O.S., inzwischen nicht mehr dem Regierungsbezirk Oppeln, sondern dem von Kattowitz unterstellt, war administrativ wieder oberschlesisch.
Im Frühjahr 1945 wurde die Stadt durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung. 1951 erfolgte die Eingemeindung von Makoszowy (Makoschau).
Politik
Bürgermeister
Städtepartnerschaften
Zabrze unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[2]
- Essen, Nordrhein-Westfalen seit 1953 Patenschaft mit den deutschen Vertriebenen aus Zabrze
- Sangerhausen, Sachsen-Anhalt seit 1983
- Seclin, Frankreich seit 1987
- Lund, Schweden seit 1992
- Sønderborg, Dänemark seit 1993
- Trnava, Slowakei seit 1995
- Kaliningrad, Russland seit 1998
- Opava, Tschechien seit 1998
- Riwne, Ukraine seit 2001
Wirtschaft
Heute ist Zabrze ein bedeutendes wissenschaftliches, kulturelles und industrielles Zentrum im Oberschlesischen Industrierevier. Unter anderem befinden sich hier Institute der Polnischen Akademie der Wissenschaften, die Oberschlesische Philharmonie sowie Betriebe der Elektronik-, Glas- oder Lebensmittelindustrie. Seit 1841 wird in der Region Bergbau betrieben.
Naherholung
Der woiwodschaftliche Kultur- und Erholungspark sowie der Maciejów-Park dienen als Erholungsgebiete für die Einwohner Zabrzes.
Sport
Die Bedeutung von Sport lässt sich in Zabrze vor allem am Fußballverein Górnik Zabrze ablesen, der polnischer Rekordmeister ist.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Godulla (im Stadtteil Makoschau) (1781–1848), preußischer „Zinkkönig“.
- Wilhelm Tkaczyk (1907–1982), Schriftsteller
- Kurt Prokscha (1919–1998), Dirigent
- Fritz Laband (1925–1982), deutscher Fußballnationalspieler, Fußballweltmeister 1954
- Friedrich Nowottny (*1929), deutscher Fernsehjournalist
- Janosch (eigentlich: Horst Eckert, *1931), deutscher Kinderbuchautor
- Friedrich Kramer (*1938), deutscher Politiker
- Henryk Kasperczak (*1946), polnischer Fußballspieler und -trainer
- Jerzy Gorgoń (*1949), polnischer Fußballspieler
- Krystian Zimerman (*1956), Pianist
- Adrian Spyrka (*1967), deutscher Fußballspieler
- Tomasz Bandrowski (*1984), polnischer Fußballspieler von Energie Cottbus
Fußnoten
Literatur
- Josef Knossalla: Geschichte der Stadt Hindenburg O/S. (Zabrze) aus Anlaß der Stadtwerdung in Einzelbildern dargestellt, Kattowitz 1929 (Digitalisat)
- Einwohner-Adressbuch Hindenburg OS 1938. (Digitalisat)