Jakob Koch (Ringer)

deutscher Ringer
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Jakob Koch (* 1876; † 18. Februar 1918) war ein deutscher Berufsringer und zweifacher Weltmeister im griech.-röm. Stil.

Werdegang

Jakob ("Köbes") Koch wuchs in seiner Heimatstadt Neuß auf und begann als Jugendlicher bei der Neußer Turnerschaft von 1892 mit Ringen, Gewichtheben und Turnen. Später spezialisierte er sich ganz auf das Ringen und erzielte in dem damals üblichen griech.-römischen Stil im Rheinland viele Erfolge. 1898 trat der 1,80 m große und ca. 100 kg schwere Sportler zu den Berufsringern über. Mit hartem Training kämpfte er sich in diesem Metier binnen weniger Jahre in die Weltspitze der griech.-römisch ringenden Athleten hinein.

1902 startete Jakob Koch bei der Weltmeisterschaft in London. Er hatte sich auf dieses Turnier zusammen mit seinem Freund, dem Weltmeister von 1901, Georg Hackenschmidt mehrere Monate lang in England vorbereitet. Er war deshalb in hervorragender Form und wurde mit einem Sieg im Endkampf über den Belgier Omer de Bouillon (Omer Garitte) Weltmeister.

Auch bei der Weltmeisterschaft 1903 in Lüttich spielte Jakob bei der Vergabe des Titels wieder ein gewichtiges Wort mit. Er musste sich aber diesesmal mit dem 3. Platz hinter Jeß Pedersen aus Dänemark und Omer de Bouillon begnügen.

1904 holte sich Jakob Koch bei der Weltmeisterschaft in Berlin in einem mitreißenden Kampf gegen den Freiburger Heinrich Eberle den WM-Titel im Schwergewicht zurück. 1907 unterlag er im Finale der Weltmeisterschaft in Paris dem französischen Altmeister Paul Pons und belegte den 2. Platz. Den gleichen Platz belegte Jakob auch bei der Weltmeisterschaft 1908 in Wien. Wieder scheiterte er im Finale. Der 2,13 m große und ca. 125 kg schwere Bosnier Antonitsch erwies sich als zu stark.

Schließlich belegte Jakob Koch bei der Weltmeisterschaft 1909 in St. Petersburg zum drittenmal hintereinander den zweiten Platz bei einer Weltmeisterschaft. Es siegte Hans Schwarz aus München, dritter Sieger wurde Iwan Schemjakin aus Russland vor Nikolai Wachturow, Russland und Halil Adil aus der Türkei.

In den Jahren von 1898 bis 1914 bestritt Jakob Koch daneben noch eine Unzahl von Turnieren und Herausforderungskämpfen. Er stand mit der gesamten damaligen Weltelite der Berufsringer im griech.-röm. Stil auf der Matte und konnte auch fast alle besiegen. Es seien hier nur folgende Athleten genannt: Iwan Poddubny, Iwan Schemjakin, Alexander Aberg u. Petrotwitsch aus Russland, John Pohl, Michael Hitzler, Karl Kornatz, Karl Saft und Georg Strenge aus Deutschland, Josef Steinbach, der ehemalige Olympiasieger und Weltmeister im Gewichtheben aus Österreich sowie Paul Pons, Laurent le Beaucairois, Emile Vervet und Aimable le Calmette aus Frankreich.

Internationale Erfolge

(WM = Weltmeisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, S = Schwergewicht)

  • 1902, 2. Platz, Turnier in Brüssel, Gr, S, hinter Georg Hackenschmidt;
  • 1902, 2. Platz, Turnier in Namur, GR, S, hinter Georg Hackenschmidt;
  • 1907, 1. Platz, Großer Preis von Schlesien in Breslau, GR, S, vor Dirk von den Berg;
  • 1907, 2. Platz, WM in Paris, GR, S, hinter Paul Pons u. vor Omer de Bouillon;
  • 1908, in einem Herausforderungskampf am 12. April besiegt Jakob Koch Iwan Poddubny aus Russland;
  • 1908, in der Revanche am 19. April kämpfen Koch und Poddubny im 1. Kampf "ohne Entscheidung", den zweiten Kampf gewinnt Poddubny;
  • 1909, 1. Platz, Großer Preis von Krefeld, GR, S;
  • 1909, 2. Platz, WM in St. Petersburg, GR, S, hinter Hans Schwarz, Deutschland u. vor Iwan Schemjakin u. Nikolai Wachturow, bde. Russland und Halil Adil, Türkei

Quellen

  • 1) Div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Athletik",
  • 2) "Der moderne Ringkampf" mit historischem Anhang von A. von Guretzki, Verlag von F.W. Gloeckner & Co., Leipzig, 1922

Bild von Jakob Koch in der website der TG Neuß in der Rubrik "Wir über uns/Geschichte/Fakten im Zeitraffer 1848 bis 1928"