Bernd Freytag von Loringhoven

deutscher Offizier
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Bernd Freiherr Freytag von Loringhoven (* 6. Februar 1914 in Arensburg/Kuressaare, Oesel/Saaremaa, Estland; † 27. Februar 2007 in München) war ein ehemaliger General der Bundeswehr und ehemaliger stellvertretender Generalinspekteur.

Leben

Freytag von Loringhoven war 1944/45 Adjutant bei den Generalstabschefs des Heeres Heinz Guderian und Hans Krebs. 1943 war er mit einer der letzten Maschinen aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen worden. Er war Träger des Deutschen Kreuzes in Gold. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 geriet er in den Verdacht der Teilnahme. Ein Verwandter, Oberst i.G. Wessel Freytag von Loringhoven, hatte Sprengstoff für den Anschlag besorgt und sich kurz nach dessen Fehlschlag selbst das Leben genommen.

Von Juli 1944 bis zum 30. April 1945 bereitete er als Adjutant die tägliche militärische Lagebesprechung im Führerbunker in Berlin vor. Seine Fluchtpläne wurden von Adolf Hitler genehmigt. Von Loringhoven setzte sich mit Rittmeister Gerhard Boldt über die Havel nach Westen ab, ging in britische Kriegsgefangenschaft. Ermittlungen der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs stellten keine Verwicklung in Kriegsverbrechen fest. 1948 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.

1956 trat er in die Bundeswehr ein, wurde später Inspekteur des Heeres und stellvertretender Generalinspekteur, bis er 1973 im Range eines Generalleutnants aus dem Dienst ausschied.

Zeitzeuge

Von Loringhoven wurde immer wieder gebeten, von seinen Erfahrungen im Führerbunker zu berichten. In Kriegsgefangenschaft wurde er von dem Historiker Hugh Trevor-Roper befragt, der später ein Buch über Hitlers letzte Tage schrieb. Von Loringhoven beriet bei der Vorbereitung des Films Der Untergang. Seine Biographie Mit Hitler im Bunker erschien zunächst auf französisch, wurde später ins Deutsche und weitere Sprachen übersetzt.

Schriften

  • Dans le bunker de Hitler. 2005 ISBN 2262022852 (mit François d' Alançon)
  • Mit Hitler im Bunker – Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945. Berlin, April 2006, wjs-Verlag, ISBN 3-937989-14-5 (mit François d' Alançon)
  • In the Bunker with Hitler: The Last Witness Speaks. London 2006, ISBN 0-297-84555-1 (mit François d' Alançon)

Siehe auch