Wachau (Markkleeberg)

Ortsteil von Markkleeberg
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Wachau ist seit 1994 ein Stadtteil von Markkleeberg südlich von Leipzig in Sachsen. Zuvor war es eine eigenständige Gemeinde im Osten der Großen Kreisstadt Markkleeberg.

Geschichte

Das Dorf ist ursprünglich slawischen Ursprungs. Das Herrenhaus des Rittergutes, welches im 14. Jahrhundert erstmalig erwähnt wurde, musste nach schwersten Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg abgerissen werden. Im zugehörigen Park, der nach englischen Muster angelegt wurde, gibt es noch heute das von J.G. von Quandt (bis 1820 Rittergutsbesitzer) für seine Mutter errichtetes Denkmal. 1813 fanden in der Nähe des Ortes schwere Gefechte der Völkerschlacht statt, die das Dorf stark in Mittleidenschaft zogen. Dadurch wurde auch eine, sich im Garten des Rittergutes befindliche alte und große Linde berühmt, welche mit einer Galerie versehen war. Diese wurde zunächst von Napoleon und später von den Verbündeten gegen Napoleon als Möglichkeit genutzt, das Schlachtfeld zu überblicken. Später wurde deshalb diese Linde auch als Murat- oder Napoleonlinde bezeichnet. Die Linde fiel später einem Blitzeinschlag zum Opfer, gilt aber bis heute als Wahrzeichen des Ortes. An selbiger Stelle im Park des Rittergutes wurde später wieder eine Linde gepflanzt.\\ Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Wachau die alte Dorfkirche abgerissen und durch eine neogotische Kirche ersetzt. Diese Kirche galt als eine der schönsten Kirchen im Landkreis Leipzig, bis das Kirchenschiff durch Luftminen im Zweiten Weltkrieg einstürtzte. Der übermäßig große Turm der Kirche musste 1978 zurückgebaut werden. Nach der Wende wurden die Reste der Kirche instandgesetzt. Heute finden in der Kirchruine gelegentlich klassische Konzerte statt.\\ Im Laufe der Zeit entwickelte sich Wachau von einem Bauerndorf zu einem Arbeiterwohnort. Seit 1922 gehört die für Kriegsversehrten des Ersten Weltkrieges errichtete Siedlung Auenhain zu Wachau. Die Siedlung Wiesengrund in Wachau entstand in der Zeit des Faschismuses und trägt heute den Namen August Bebels. Dem Braunkohletagebau Espenhain fielen in den 1970er Jahren das Vorwerk Auenhain und einige landwirtschaftliche Flächen zum Opfer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kirchenruine Wachau mit der Ausstellung „Verlorene Orte“ über durch den Braunkohleabbau zerstörte Orte südlich von Leipzig
  • „Südliches Schlachtfeld“ der Völkerschlacht mit jährlichen Nachstellungen des Kampfgeschehens
  • Markkleeberger See und Störmthaler See, welche durch Flutung zweier Tagebaurestlöcher entstanden sind und von Wachau über Radwege zu erreichen sind

Vereine und Verbände

  • SV „Eiche Wachau“ e. V. (Sektionen Fußball, Kegeln, Gymnastik)
  • Freiwillige Feuerwehr Markkleeberg-Wachau
  • Karnevalsverein Wachau
  • Männerchor „Lyra“
  • Siedlerverein Wachau

Verkehr

Die Stadt liegt an der B 186 und ist an das Busnetz der Stadt Leipzig und des Umlandes angebunden.

Über die Anschlussstelle Leipzig-Süd ist Wachau seit 2006 von der A 38 aus zu erreichen.

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