Gian Lorenzo Bernini, (* 7. Dezember 1598 in Neapel, † 28. November 1680 in Rom) war einer der bedeutendsten italienischen Bildhauer und Architekten. Er hatte maßgeblichen Einfluß auf die Entwicklung der barocken Skulptur und Architektur in Rom. Ausgebildet wurde Bernini in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters Pietro Bernini (1562 -1629).
Zunächst wird er mit Skulpturen wie David (Bernini), die Gruppen Pluto und Proserpina oder Apollo und Daphne bekannt. Sie sind in der Villa Borghese in Rom zu sehen und fallen durch ihre außergewöhnliche Dynamik, Bewegungsrichtung, dramatische Licht-Schatten-Effekte, und erregende Gebärden auf. Sein wichtigster Förderer, Papst Urban VIII., betraut den jungen Bernini mit dem Bau des Baldachins für den Papstaltar im Petersdom, den Bernini aus Bronze anfertigt (1624-1633).
Erwähnenswert an seinen architektonischen Arbeiten, die hier ihren Anfang nehmen, ist die Mischung aus Plastik und Architektur, die auch in der "Verzückung der Heiligen Theresa" (1646-1652 ), in der "Cathedra Petri" (1656-1666) oder auch in der von ihm errichteten Kirche San Andrea al Quirinale (1658-1670) zu beobachten ist. Bernini vollendetete 1629 den Palazzo Barberini, schuf die Kolonnaden am Petersplatz (1656-1667 unter Alexander VII.) und errichtete den Vier-Ströme-Brunnen auf der Piazza Navona (1647- 1651 unter Innozenz X.) u.a. Seine Entwürfe für den Neubau des Louvre (1664-1667) in Paris haben - wenngleich sie letztlich nicht ausgeführt wurden - nachhaltigen Einfluss auf die europäische Profanbaukunst ausgeübt. Sein großzügiger und dem barocken Klassizismus zuzurechnender Stil blieb allerdings nicht ohne Kritik. So warf ihm Borromini vor, in unorigineller Weise die stilistischen Errungenschaften Michelangelos zu kopieren.