Hollenkammer

Höhle und Naturdenkmal eines Aufschlusses nördlich von Lütersheim, Hessen
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Die Hollenkammer, auch Hollenhöhle, ist ein Naturdenkmal am 251 m über NN hohen Tentenberg beim Volkmarsener Stadtteil Lütersheim. Die Höhle liegt im von dem Erpezufluss durchflossenen Wattenbach im Naturpark Habichtswald (Landkreis Kassel).

Geologie

Die Hollenkammer ist eine in einem weiß-rotem zerklüfteten Sandsteinmassiv natürlich entstandene Höhle in einem Kiefernwald nördlich von Lütersheim an dem am Sportplatz beginnenden Wanderweg 8. Die Höhle befindet sich an einem unzugänglichen Sandsteinportal im Wattertal (Hessen). Mineralogisch handelt es sich bei den verwitterten und zerklüfteten von gewaltigen parallel laufenden Eisenquadern durchsetzten Blöcke um Oxydationsstufen im Sandstein. Speläologisch gehört die Höhle dem Typ Halbhöhle an. Südlich der Hollerhöhle liegt die Ruine der Burg Fürstenstein.

Geschichte

Die Hollenkammer war ein Kultstätte. Ihr Name geht auf die heidnische Holba, die gütige Gemahlin Wotans zurück. An deren Namen erinnert noch heute eine in der Nähe befindliche Quelle. In der Zeit der Christanisierung hauste in der Hollenkammer ein Einsiedler, der zur Verbreitung des Christentums Bonifatius unterstützt haben soll.

Sage

Allgemein

Der Sage nach sollen Hollen (=Wichtel) in der Höhle gelebt haben. Den Bewohnern der Umgebung zeigten sich diese Phantasiegeschöpfe nicht. Man bemerkte die Wichtel nur durch ihre guten Taten oder Streiche an den Menschen der Umgegend. Die Hollen waren hilfreiche kleine Hausgeister, aber auch zu Schabernack geneigt.

Sage vom Knecht und den Hollen

Als einst ein Knecht aus Lütersheim in der Nähe der Hollenkammer auf einem Feld arbeitete, hörte er ein Klopfen. Da dachte er, die Hollen backten Kuchen und rief: "Holle, back mir auch einen Kuchen!"

Beim nächsten Wenden des Pfluges kam er wieder an die gleiche Stelle und sah ganz erstaunt auf einem Tuch einen Kuchen liegen. Zuerst wollte er ihn nicht annehmen. Da rief eine Holle: "Wenn du den Kuchen nicht nimmst, dann kratze ich dir die Augen aus!" Da hat er ihn genommen.


Die Hollerhöhle ist Lebensraum einer Fledermauskolonie.

Heute befindet sich eine Ruhebank an dem Sandsteinportal der Hollenhöhle.

Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 78
  • A. Hüneberg: Kasseler Neueste Nachrichten. 1926 (Sonderseite Heimatland)

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