Strukturformel | |||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Thorium(IV)-oxid | ||||||
Andere Namen |
Thorium(IV)-oxid | ||||||
Summenformel | ThO2 | ||||||
Kurzbeschreibung |
schweres weißes kristallines Pulver | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | ? | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
9,86 g·cm−3 | ||||||
Schmelzpunkt |
3.220 °C | ||||||
Siedepunkt |
4.400 °C | ||||||
Löslichkeit |
In Wasser unlöslich | ||||||
Gefahren- und Sicherheitshinweise | |||||||
![]() Radioaktiv | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Thoriumdioxid ist das einzig stabile Oxid des radioaktiven Elements und Actinoids Thorium. In der Natur kommt die Verbindung als Mineral Thorianit vor.
Herstellung
Thoriumodixid kann durch Oxidation von Thorium und nachfolgender Reinigung (Befreiung von Thoriumresten) hergestellt werden.
Eigenschaften
Thoriumdioxid ist ein geruchloses, weißes Pulver. Das Mineral Thorianit kristallisiert Kubisch und besitzt ein Fluoritgitter. Das ThO2 hat den höchsten Schmelzpunkt unter allen Oxiden und weist eine hohe Lichtbrechung auf. Auffällig ist weiterhin auch die hohe Dichte von 9,86 g·cm−3. Die Wasserlöslichkeit von Thoriumdioxid ist extrem gering. Erst im stark sauren pH-Bereich von 4 und darunter steigt die Löslichkeit leicht an.
Anwendungen
Thoriumdioxid wird als Zuatz in optischen Gläsern genutzt, um die Lichtbrechung zu erhöhen. Früher war es ein Bestandteil von Glühstrümpfen. Weiterhin setzt man es den Wolframelektroden beim Elektroschweißen zu, um den elektrischen Funken zu stabilisieren. In der Regel sind bei solch einer Nutzung 2 bis 3 % Thoriumdioxid enthalten. Aufgrund der Radioaktivität des Thoriums sieht man aber mehr und mehr von zivilen Anwendungen ab. Thoriumdioxid wird auch als Brutmaterial in Kernreaktoren genutzt.
Gefahren
Thoriumdioxid wirkt reizend auf Haut und Augen; bei Verletzungen kann es in den Körper gelangen und toxisch wirken. Beim Einatmen und Verschlucken ist es sehr giftig. Der extrem langlebige Stoff erhöht das Krebsrisiko.[2] Das Röntgenkontrastmittel Thorotrast, welches zum Hervorheben von bestimmten Details in Röntgenbildern bis Ende der 1940er Jahre diente, wurde aufgrund des Krebsrisikos nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr eingesetzt.
Quellen
- ↑ Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
- ↑ a b BOC Edwards Sicherheitsdatenblatt