Skylla (auch Scylla oder Szylla; altgriechisch: Σκύλλα) war ein Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie mit dem Oberkörper einer jungen Frau und einem Unterleib, der aus sechs Hunden bestand. Eine berühmte hellenistische Statuengruppe aus Sperlonga, die sog. Skylla-Gruppe, zeigt das Ungeheuer beim Angriff auf Odysseus und seine Männer.

Über Hylla gibt es verschiedene Sagen. Nach einer Sage soll sie einst ein schönes Mädchen gewesen sein, die Tochter des Flusses Krataiis. Glaukos liebte sie, doch die Zauberin Kirke war eifersüchtig, da sie selbst Glaukos liebte. Und so vergiftete Kirke das Meer, in dem Skylla gerne badete. Als diese wieder aus dem Wasser stieg, war sie entstellt, denn es wuchsen ihr aus dem Unterleib sechs Hundeköpfe und zwölf Hundefüße. Fortan war Skylla bestrebt, das ihr angetane Unrecht zu rächen und wurde zum wilden Tier.
Die Skylla lebte einem anderen Ungeheuer namens Charybdis gegenüber auf einem Felsen an einer Meeresenge von Messina. Zusammen sind sie zwei unvermeidlich gleich große Übel. Sie fraß alles, was lebte und in ihre Reichweite kam und ergriff mit ihren Fangarmen vor allem unvorsichtige Seefahrer, die sich ihr näherten, um Charybdis zu entgehen. Als Odysseus und die Argonauten durch die Enge fuhren, fraß sie sechs seiner Gefährten. Eine Theorie besagt, dass Skylla und Charybdis an der heutigen Straße von Messina ihr Unwesen trieben.
Nach einer anderen Sage soll Skylla die Tochter des Königs Nisos von Megara sein. Aus Liebe zu Minos, der Megara belagerte, schnitt Skylla ihrem Vater die purpurne Locke ab, an der sein Leben hing. Später ließ Minos die Verräterin an das Schiff binden und durchs Meer schleifen, oder Skylla stürzte ins Meer und wurde in den Vogel (oder Fisch) Kirris (lat.Ciris) verwandelt.
Nach dem Stammbaum der griechischen Götter stammte Skylla von Phorkys und Hekate ab.
Die Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ steht für eine Situation, in der man sich zwischen zwei Gefahren befindet. Weicht man der einen Gefahr aus, begibt man sich in die andere. Es gilt also, die richtige Mitte zwischen zwei Möglichkeiten zu finden.
Nach der Skylla ist auch der Ort Scilla an der Straße von Messina benannt, wo Skylla der Sage nach gehaust haben soll.