Haci Bektas Veli († 1270) war ein islamischer Mystiker (siehe auch Sufismus) und ist Gründer der Bektaschi-Tariqa (Bektaschi-Derwisch-Orden).
Herkunft
Über seine Herkunft ist nicht viel bekannt; offenbar findet seine Erziehung in Khorasan (Persien) statt, wobei nicht sicher ist, ob seine Eltern Araber oder Türken sind. Einge Quellen geben auskunft darüber das der Gebrauch "er kommt aus Khorasan", lediglich eine Redewendung für eine östliche Herkunft ist. Weiters könnte er demnach auch Afghane oder Perse gewesen sein, was zu jenem Zeitpunkt unrelevant war. Seine Auswanderung aus Persien ist wahrscheinlich auf den Einfall der Mongolen zurückzuführen, schließlich erreicht er als vierzigjähriger Anatolien. Man vermutet, daß er zum damaligen Zeitpunkt ein Derwisch der Yesevi-Tariqa ist.
Geschichte
Haci Bektas Veli läßt sich in Sulucakaraöyük nieder, einem Ort in der Nähe von Kırşehir. Dieser ist ein entlegener Ort, weit entfernt von den Zentren Anatoliens, in denen das politische Geschehen und ein reger Handel stattfinden. Möglicherweise wählt er Sulucakaraöyük auch aus dem Grund, weil es dort zur damaligen Zeit wenig Tekkes gibt.
Ideologie
Schon bald nach seiner Ankunft verbreitet sich sein Ruf als spiritueller Führer, und er hat eine rasch wachsende Anhängerschaft, hauptsächlich unter den Turkmanen. Einer der bekanntesten Derwische der Bektaschi-Tariqa ist der Poet Yunus Emre (gest. 1321), der die Lehren Haci Bektas's in unzähligen Gedichten festhält.
Einfluss
Er war in Anatolien besonders für die Vereinigung der osmanischen Aleviten zuständig. Auch heute noch nennen sich die zumeist türkischen Aleviten (die eine schiitisch beeinflusste Glaubensrichtung darstellen und neben anderen Imamen besonders Ali, den Vetter und Schwiegersohn Mohammeds verehren) "Aleviten - Bektaschiten".