Erdbeben (Film)

Film von Mark Robson (1974)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2007 um 09:59 Uhr durch Kubrick (Diskussion | Beiträge) (überflüssig, steht schon weiter unten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Film
Titel Erdbeben
Originaltitel Earthquake
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1974
Länge 117 Minuten
Stab
Regie Mark Robson
Drehbuch George Fox, Mario Puzo
Produktion Jennings Lang, Mark Robson
Musik John Williams
Kamera Philip H. Lathrop
Schnitt Dorothy Spencer
Besetzung

Erdbeben (OT: Earthquake) ist ein Katastrophenfilm von 1974. Unter der Regie von Mark Robson spielten Charlton Heston, Ava Gardner, George Kennedy, Lorne Greene, Geneviève Bujold und Richard Roundtree die Hauptrollen. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Mario Puzo.

Der Film war der erste überhaupt, der im so genannten Sensurround-Tonsystem in die Kinos kam. Durch den Einsatz von mehreren Verstärkern und zehn speziell angepassten Subwoofern wurde ein Schalldruck erzeugt, der die Sitze und Wände im Kinosaal zum Vibrieren brachte. Es entstand so der Eindruck eines "echten" Erdbebens; das ging soweit, dass manche Kinobesucher fluchtartig den Saal verließen.

Handlung

Die Millionenmetropole Los Angeles wird von mehreren kleinen Erdstößen erschüttert. Niemand ahnt jedoch, dass dies lediglich die Vorboten für eine Katastrophe verheerenden Ausmaßes sein sollen, die binnen 24 Stunden über die Stadt hereinbricht. Der Tag wird aus der Sicht verschiedener Personen geschildert; die einzelnen Handlungsstränge sind mehrfach miteinander verflochten:

Die Ehe von Stewart Graff und seiner Frau Remy ist gescheitert. Remy ist dem Alkohol verfallen, während Stewart sein Glück in einer Romanze mit der jungen Schauspielerin Denise sucht. Remy versucht dies zu unterbinden, indem sie ihren Vater Sam Royce, Stewarts Boss, bittet, Stewart zu befördern, wenn er im Gegenzug dafür die Beziehung zu Denise beendet. Schließlich kulminiert die Situation bei einer Rettungsaktion in einem überfluteten Kanalschacht, wo sich Stewart entscheiden muss, ob er Remy rettet oder ein neues Leben mit Denise beginnt. Stewart entscheidet sich für ersteres, und beide ertrinken.

Polizist Lew wird vom Dienst suspendiert, weil er bei einem Einsatz durch seine Hitzköpfigkeit und seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn mal wieder die Beherrschung verloren hat. Im Angesicht der Katastrophe wächst er jedoch über sich hinaus und kann so unter anderem die junge Rosa vor einer Vergewaltigung retten. In der verwüsteten Stadt trifft er auf Stewart und hilft ihm bei der Rettung von mehreren in einer Tiefgarage verschütteten Menschen, unter denen sich auch Remy und Denise befinden.

Miles und Sal haben ihren großen Tag: Sie wollen einem Künstleragenten aus Las Vegas ihre Motorrad-Stuntshow vorführen und hoffen auf einen Vertrag. Weil sie etwas knapp bei Kasse sind, leihen sie Geld bei Lew, den sie mit Sals Schwester Rosa becircen. Gerade als sie mit der Vorführung begonnen haben, bricht das Beben über die Stadt herein und zerstört den Parcours.

Der schüchterne, etwas feminine Jody ist leitender Angestellter eines Supermarktes, in dem auch Rosa regelmäßig einkauft. Er ist sehr angetan von ihr, traut sich jedoch nicht, sich ihr zu offenbaren. Von einigen Typen aus seiner Nachbarschaft wird er wegen seines Äußeren ständig gehänselt und als Schwuchtel beschimpft. Als er im Einsatz für die Nationalgarde eben diese Typen als Plünderer erwischt, erschießt er sie kurzerhand. Rosa, die ebenfalls der Plünderei verdächtigt wird, nimmt er unter seine Fittiche und versucht, sie zu verführen. Sie wehrt sich und will fliehen; just zu diesem Zeitpunkt tauchen Stewart und Lew mit ihrem Jeep auf. Rosa fleht Lew um Hilfe an, dieser erschießt Jody in Notwehr.

Walter Russell, ein junger Mitarbeiter im Seismologischen Institut von Los Angeles, hat Berechnungen aufgestellt, nach denen in Kürze ein großes Erdbeben bevorstehen soll. Da es aber bislang keine bewiesenen Berechnungsmethoden gibt, glaubt man ihm nicht. Sein Vorgesetzter befürchtet, durch eine eventuelle Falschmeldung den Ruf des Institutes zu ruinieren und der Bürgermeister hat Angst, durch eine öffentliche Warnung eine womöglich unnötige Panik auszulösen.

An der Hollywood-Talsperre ist ein Mitarbeiter bei einem Kontrollgang ertrunken. Der Vorfall wird untersucht, aber es gibt zunächst keine Erklärung. Merkwürdigerweise steigt der Pegel des Stausees an. Schließlich werden Risse im Damm entdeckt; ein Nachbeben bringt ihn dann zum Einsturz und große Teile der Stadt werden überflutet.

Hier halten sich die einzelnen Personen während des großen Bebens auf:

  • Remy und Stewart kommen gerade streitend aus dem Bürogebäude; sie können sich unter einem geparkten Jeep in Sicherheit bringen.
  • Sam Royce ist in seinem Büro in einem Wolkenkratzer, vor dem Fenster reinigen gerade zwei Männer auf einem Fassadenlift die Glasfassade. Die Gondel gerät stark ins Wanken, er will den beiden Männern noch helfen, aber sie stürzen ab. (Später erleidet Sam einen Herzinfarkt und stirbt in einem Notlazarett.)
  • Denise macht einen Spaziergang und befindet sich gerade an einem Hang, unterhalb von auf Stelzen gebauten Wohnhäusern. Die Häuser brechen nacheinander in sich zusammen und stürzen den Hang hinab, Denise kann sich gerade noch retten.
  • Denises Sohn Corey ist mit seinem Fahrrad auf einer Brücke. Die Brücke stürzt ein, und zu allem Überfluss knickt auch noch ein Strommast um. Die spannungsführenden Drähte landen gefährlich nahe bei dem Jungen.
  • Rosa ist im Kino. Plötzlich beginnt es zu beben, Deckenteile fallen herunter, der Filmstreifen schmilzt und reisst entzwei. Rosa stürzt aus dem Kino.
  • Lew sitzt in einer Bar; neben ihm sitzt der sturzbetrunkene Walter Matthau, der die Geschehnisse kaum wahrnimmt.
  • Miles und Sal erleben das Beben während ihrer Stuntshow.
  • Walter Russell ist in seinem Büro. Die Stifte der Messgeräte schlagen heftigst aus; das Gebäude wird völlig demoliert.

Heimkino Erstauswertung

Erdbeben wurde 1978 erstmals für das Heimkino ausgewertet. Universal Eight, eine Tochterfirma von Universal Pictures veröffentlichte den Film in einer 18 Minuten Fassung auf Super8, wie auch auf 16mm. Die Kurzfassung enthält lediglich den Handlungsstrang Denise, Remy und Stewart. Trotz der Kürzung ist dieser Handlungstrang sehr gut nachzuvollziehen. Auch sind das Erdbeben, das Nachbeben, der Dammbruch und viele andere Actionszenen und Einzelschicksale wohlproportioniert enthalten. Die Kurzfassung erschien über den deutschen Vertrieb Piccolo Film auch in deutscher und französischer Sprache und war ein Bestseller, als es Video und DVD noch nicht gab.

Kritik

Lexikon des Internationalen Films: Katastrophenfilm mit verblüffend realistisch wirkenden Zerstörungsszenen und vergleichsweise differenzierter Handlung. Eine technisch perfekte Show.[1]

Auszeichnungen

Der Film wurde 1975 für die Spezialeffekte und den Ton mit einem Oscar ausgezeichnet, außerdem erhielt er drei weitere Oscar-Nominierungen. Im Jahr 1975 wurde er für den Ton für den BAFTA Award nominiert. Für das Drehbuch und als Bester Film wurde er 1975 für den Golden Globe Award nominiert.

Quellen

  1. http://www.filmevonabisz.de/filmsuche.cfm?wert=24294&sucheNach=titel