Geographische Lage
Bad Vöslau liegt am Abhang des Wienerwaldes zum Wiener Becken, rund 35 km südlich von Wien, knapp 5 km südlich von Baden bei Wien. Durch die Bruchlinie an der Thermenlinie gibt es hier einige Thermalquellen. Verkehrsmäßig ist es durch die Südautobahn A2 und die Südbahn erschlossen.
Geschichte
Seit der späten Jungsteinzeit finden sich Besiedelungsspuren in Bad Vöslau, im Römischen Reich fanden auch die Thermalquellen bereits Verwendung.
Erstmals erwähnt wurde Vöslau 1136 im sogenannten Salbuch des Augustinerklosters in Klosterneuburg, welches einen Adoldus de Veselove erwähnt. Vöslau bestand zu dieser Zeit lediglich aus einer Burg mit Wassergraben, die erst im 18. Jahrhundert erweitert und ausgebaut wurde. Die Wasserburg wurde zwar von Matthias Corvinus im Jahr 1483 zerstört und geplündert, hatte aber nach dem Wiederaufbau große Bedeutung während der Reformation.
In der Zeit der Gegenreformation wurde es mit der Pfarre Gainfarn zusammengelegt.
Als 1773 Vöslau in den Besitz der Familie Fries kam, die zur damaligen Zeit zu den einflussreichsten Familien am Wiener Hof gehörte, nahm es einen großen Aufschwung. Dabei wurde das Schloss Bad Vöslau möglicherweise von dem Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, der auch in Wien die Gloriette und das Palais Pallavicini baute, errichtet.
Nach dem Konkurs der Familie Fries erwarb nur für ein Jahr Georg Simon von Sina die Herrschaft. Von ihm erwarb sie weiters 1827 Freiherr Johann von Geymüller, der auch die bekannte, heute aber nicht mehr in Betrieb stehende Vöslauer Kammgarnspinnerei aufbaute. Im 19. Jahrhundert lebte die Stadt im wesentlichen von der Textilindustrie und ab der Hälfte des Jahrhunderts ebenso vom Fremdenverkehr. Daneben ist der Weinanbau bis heute von Bedeutung. Seit 1924 darf sich Vöslau per Landtagsbeschluss Bad Vöslau nennen. Die erste Badeanlage wurde ab 1822 betrieben und 1837 ausgebaut. Das heute bestehende Thermalbad wurde 1926 im Beisein des Bundespräsidenten Michael Hainisch feierlich eröffnet. 1954 wurde Bad Vöslau zur Stadt erhoben. Das ehemalige Schloss wird, seit einem Umbau 1974 als Rathaus verwendet.
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus den 3 Katastralgemeinden:
- Bad Vöslau
- Gainfarn
- Großau (die Katastralgemeinde selbst schreibt sich eigentlich Grossau, während der Ort Großau geschrieben wird
Nachbargemeinden
Einwohnerentwicklung
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 |
---|---|---|---|---|
Einwohner | 10.204 | 10.524 | 11.055 | 10.998 |
Bad Vöslau "bedeutet"
Der Name kommt von "fesit au"das bedeutet "fruchtbare Au"Die Gründer von Vöslau waren die Edelherren von Veslove.Der Ort wurde 1136 erstmals Urkundlich erwähnt
Wirtschaft
Die Stadt ist hauptsächlich eine Tourismusgemeinde. Der Weinbau zählt zur Weinbauregion Thermenregion. Im Stadtgebiet wird außerdem aus 600 Meter Tiefe das Vöslauer Mineralwasser gewonnen und nach ganz Europa exportiert.
Am 11. Februar 2006 wurde das neue Kurzentrum Bad Vöslau eröffnet.
Am östlichen Rand der Gemeinde (zum Teil in Kottingbrunn) befindet sich der Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn.
Schulen
Außer den üblichen Volks- und Hauptschulen war in Gainfarn die Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft bis Juni 2005 in Betrieb. Ab September 2005 hat das Badener Gymnasium Frauengasse eine Expositur in den Gebäuden der ehemaligen Höheren Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft.
Sehenswürdigkeiten
Neben dem Thermalbad und dem heute als Rathaus genutzten Schloss mit Schlosspark sind der Harzbergturm, die Ruine Merkenstein und das Schneckenreservat sehenswert.
Kontroverse um den Bau eines Minarettes
In der Gemeinde gab es eine Kontroverse um den Bau eines Minarettes: das Gebetshaus sollte von zwei 15 Meter hohen Minaretten flankiert werden. [1] Die Kontroverse wurde zum national bekannten Politikum. Das Minarett wurde schon von der FPÖ auf Wahlplakaten zur bevorstehenden Gemeinderatswahl 2006 in Innsbruck als Symbol verwendet.[2] Der Minarettstreit belastet das Zusammenleben mit Muslimen im Land und stellt Grundwerte wie die Religionsfreiheit in Frage. Siehe auch: Minarettstreit.
Partnerstädte
Literatur
- Bad Vöslau 1136 - 1986 von Michael Dippelreiter
- Historische Bilder Vöslau, Gainfarn, Großau von Haininger/Foschum/Staudinger
- Bad Vöslau und seine Bürger von Oliver Kühschelm
- Die Grafen von Fries von Christian Steeb
- Gäste-große Welt in Bad Vöslau von Otmar Rychlik
- Die großen Architekten auf dem Lande von Otmar Rychlik
- Gedenkstätten, Denkmäler und Marterl von Robert Haininger u. Harry Otto
- auf den Spuren der Kultur von Franz R. Vorderwinkler
- Gelber Lauch und Zypergras von Prof. Rupert Stingl
Weblinks
- 30603 – Bad Vöslau. Gemeindedaten der Statistik Austria
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