Benno Ohnesorg (* 15. Oktober 1940 in Hannover; † 2. Juni 1967 in Berlin) war Student der Romanistik und Germanistik in Berlin. Er war als Pazifist Mitglied einer evangelischen Studentengemeinde[1] und wollte Gymnasiallehrer werden.
Durch die Umstände seines Todes wurde Ohnesorg bundesweit bekannt: Am 2. Juni 1967 wurde der 26-jährige bei einer Demonstration in West-Berlin unter ungeklärten Umständen von dem Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras erschossen. Dies führte zu einer folgenreichen Politisierung der damaligen westdeutschen Studentenbewegung.
Ausbildung und Familie
Ohnesorg lernte nach der mittleren Reife Dekorateur, da seine Eltern den Besuch einer höheren Schule nicht bis zum Ende finanzieren konnten. 1959 wurde er als einer von vierzig aus vierhundert Bewerbern am Braunschweig Kolleg zugelassen und holte dort das Abitur nach. Ein psychologisches Gutachten des Kollegs bescheinigte ihm „Sensibilität, Intelligenz, musisches Talent, Eigensinn, große Aufnahmefähigkeit“. Er sei introvertiert und eher nachdenklich als tonangebend.[2] In dieser Zeit befreundete sich Ohnesorg mit dem späteren Autor Uwe Timm.
1965 arbeitete er zwei Jahre lang in Paris als Übungslehrer. Er war Mitglied im damaligen politischen Diskussionsclub Argument, ansonsten aber nicht politisch aktiv.
Um Romanistik zu studieren, zog Ohnesorg nach West-Berlin. Er wohnte mit seiner Frau Christa als Untermieter in der Prinzregentenstraße Wilmersdorf. Sie war 1967 schwanger und gebar den gemeinsamen Sohn Lukas am Jahresende. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie eine gute Freundin von Gretchen Dutschke-Klotz, auf deren Mann Rudi Dutschke am 11. April 1968 in West-Berlin ein Mordanschlag verübt worden war. Christa Ohnesorg starb 1999.
Der 2. Juni 1967
Vorgeschichte
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) organisierte seit dem 24. Mai 1967 an der Freien Universität Berlin (FU) Aktionen gegen den Staatsbesuch von Mohammad Reza Pahlavi, den Schah von Persien. Mit Plakaten, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen sollten Studenten und Berliner Bevölkerung über dessen diktatorische Politik in Persien aufgeklärt werden. Am 1. Juni 1967 beschrieb der Exil-Iraner Bahman Nirumand vor einer Studentenmenge die undemokratischen Zustände in seiner Heimat.
Am 2. Juni besuchte der Schah West-Berlin für einen Tag. Bereits bei seinem Eintreffen am Schöneberger Rathaus demonstrierten rund 400 Schahgegner vor Ort, riefen „Mörder, Mörder“ und forderten Amnestie für die politischen Gefangenen in Persien. Daraufhin wurden sie von einigen Dutzend Iranern - sogenannten Jubelpersern, die erst am Vortag in Berlin eingetroffen waren und wahrscheinlich vom persischen Geheimdienst bestellt und bezahlt wurden - mit Holzlatten, Schlagstöcken und Stahlrohren angegriffen. Die anwesende Polizei griff nicht ein. Dutzende wurden bei der etwa dreißigminütigen Prügelei verletzt. Daraufhin beschlossen viele Protestierer, unter ihnen Benno Ohnesorg, abends vor dem geplanten Opernbesuch des Schahehepaars erneut unangemeldet zu demonstrieren.
Demonstrationsverlauf
Am Abend des 2. Juni besuchte das Schahehepaar die Deutsche Oper Berlin. Vor ihrem Eintreffen hatten sich bereits einige Tausend Demonstranten vor dem Operngebäude in der Bismarckstraße versammelt. Die Polizei hatte Absperrgitter vor der Oper postiert, die einen schmalen Korridor frei ließen, um Passanten den Durchgang zu gewähren. Die Südseite der Bismarckstraße vor der Oper begrenzte ein Bauzaun. Zwischen Absperrgittern und Polizeigürtel waren erneut persische Schahanhänger postiert. Zwischen ihnen und dem Bauzaun drängten sich die Gegendemonstranten.
Nach unabhängigen Recherchen (Der Spiegel spezial, Juni 1988; Die Zeit, Magazin Nr. 25, 1992) beschrieben zahlreiche Augenzeugen den Ereignisverlauf wie folgt: Als der Schah sich in die Oper begab, empfingen sie ihn mit Sprechchören, Farbbeuteln, Mehltüten und Tomaten. Sie riefen z.B. „Schah, Schah, Scharlatan“, „Mo, Mo, Mossadegh“ (der vom Schah gestürzte ehemalige Regierungschef), „SA-SS-Schah“, um gegen die täglichen schweren Menschenrechtsverletzungen in Persien zu protestieren.
Die Staatsgäste und ihre Begleiter waren für die Wurfgeschosse aufgrund eines Abstand von über 200 m unerreichbar. Doch der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz erklärte einem Einsatzleiter der Polizei beim Eintritt in die Oper:
- Ich hoffe, dass sich bei der Abfahrt dieses Schauspiel nicht wiederholt.
Dies, so vermutete Albertz in seinen Erinnerungen, wurde als Wunsch nach gewaltsamer Auflösung der Demonstration und Räumung der Bismarckstarße aufgefasst, obwohl er nicht direkt weisungsbefugt gewesen sei.[3]
Nachdem das Schahehepaar die Oper betreten hatte, wollten die Demonstranten den Platz verlassen. Nun begannen die Schahanhänger, mit Dachlatten, Holzknüppeln, Schlagringen und Eisenstangen auf sie einzuschlagen. Da Flucht nicht möglich war, brach Panik aus. Viele Teilnehmer wurden verletzt, einige schwer. Die Polizei sah minutenlang dabei zu und griff nicht ein. Sie ließ nach einer Weile aber die Schläger durch eine nahegelegene U-Bahnstation abziehen, ohne jemanden festzunehmen. Danach blockierte die Polizei diesen Ausgang für die Demonstranten und begann nun ihrerseits, auf diese einzuschlagen.
Keiner der Anwesenden konnte bestätigen, dass es vorher eine Aufforderung zum Verlassen des Platzes gegeben habe, wie die Polizei später behauptete. Dies war auch nicht möglich, weil die Polizei die Menge eingekesselt hatte und nun vom Zentrum her auseinandertrieb, um die Fliehenden außen mit Wasserwerfern und Prügeln in Empfang zu nehmen. Erst 22 Minuten nach Beginn der Übergriffe durch die Polizei wurde befohlen, den Platz zu räumen. Die Demonstranten, die aus dem Kessel entkamen, wurden von Polizeigruppen bis in Nebenstraßen und Häusereingänge hinein verfolgt. Dort fanden weitere gewalttätige Übergriffe durch Polizisten statt.
Während des Knüppeleinsatzes an der Oper behauptete ein Polizeisprecher über einen Lautsprecherwagen, Demonstranten hätten Polizeibeamte mit Messern attackiert. Es hieß, ein Polizist sei erstochen worden. Ein Polizist wurde gegen 20:15 durch einen Steinwurf verletzt. Der angeblicher Steinewerfer, Fritz Teufel, wurde bereits 20:10 verhaftet.
Todesschuss in der Krummen Straße
Ohnesorg beobachtete mit weiteren Demonstranten, wie mehrere Polizisten einen Mann - Hartmut R. - in einen Häuserinnenhof in der Krummen Straße Nr. 66/67 (heute Schillerstraße 29) – 300 Meter von der Oper entfernt – zerrten. Er und weitere Demonstranten folgten dem Mann nach Augenzeugenaussagen, um ihm zu helfen bzw. vor den sie verfolgenden Polizisten zu fliehen. Dabei wurden etwa zehn Personen im Hinterhof von mindestens zehn Polizisten, einige davon in Zivilkleidung, gestellt. Vor dem Eingang standen um die 30 weitere Demonstranten. Die Polizisten begannen nun, auf die bereits im Innenhof gestellten Personen einzuschlagen und auf zu Boden Gegangene einzutreten.
Ein Demonstrant warf einen Taschenschirm auf einen Beamten, um ihn vom Prügeln auf einen am Boden Liegenden abzulenken. Als der Beamte den Schirm nahm und damit drohte, löste sich Ohnesorg eventuell etwas aus der Gruppe. In diesem Moment - etwa 20:30 - fiel ein Schuss, der ihn aus etwa eineinhalb Metern Entfernung in den Hinterkopf traf. Ein Augenzeuge, der Musikstudent Frank Krüger, sagte später aus:[4]
- Und dann habe ich das Mündungsfeuer der Pistole gesehen. Das Mündungsfeuer war ungefähr in Kopfhöhe. Im nächsten Moment lag der Student am Boden und rührte sich nicht.
Andere hörten einen weiteren Polizisten brüllen:
- Bist du denn wahnsinnig, hier zu schießen?
- Die ist mir losgegangen,
soll der Schütze Kurras geantwortet haben. Er gehörte zur Abteilung I der Politischen Polizei und war an diesem Abend in Zivil unter die Demonstranten gemischt gewesen.[5]
Augenzeugen bestätigten übereinstimmend einen anderen Ablauf als die Polizeiberichte:
- Ein einzelner Beamter aus den Greiftrupps stürzte sich plötzlich in der Krummen Straße auf einen in einem Hauseingang stehenden jungen Mann. Er riss ihn um und schleifte ihn auf einen halboffenen Garagenhof. Im gleichen Moment hatte ein anderer Greiftrupp einen zweiten Mann aus der Menge herausgegriffen und in den Hof gebracht. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es Benno Ohnesorg. Zwei Zivilbeamte und ein uniformierter Polizist warfen die Studenten zu Boden und wollten sie verprügeln. Andere hinzukommende Demonstranten wollten die Polizisten daran hindern.
- Doch noch ehe es zu ernsthaften Aktionen kam, stürmten weitere Zivilbeamte und eine Kette von uniformierten Schutzpolizisten in den Garagenhof. Sie riegelten den Ausgang ab und begannen loszuschlagen. Die Studenten wollten flüchten, doch nur wenige entkamen über eine kleine Mauer am Hofrand.
- Es gibt Aussagen, aus denen hervorgeht, dass Ohnesorg sich mit letzter Kraft losreißen konnte, doch in der Nähe stehende Demonstranten hörten noch den entsetzten Ausruf: 'Bitte, bitte, nicht schießen!'
Tod auf dem Weg ins Krankenhaus
Dr. med. Alfred Alexander Mentschel, der mit seiner Arzttasche in der Nähe war und dem Verletzten erste Hilfe leisten wollte, berichtete:
- Ich ging bis zu einer Garage in der Krummen Straße, wo ein mir unbekannter Mann von ca. 25 Jahren in der Toreinfahrt lag, der aus dem Kopf blutete. Die dort oben erwähnten Polizeibeamten verweigerten mir aber jegliche erste Hilfe, trotzdem ich mich als Mediziner auswies.
Auch ein Journalist hatte die Szene beobachtet und forderte die Polizisten auf, einen Krankenwagen zu holen. Er bekam zur Antwort: Nee, wieso? Das hat Zeit. Die Polizisten - darunter nun der herbeigeeilte Einsatzleiter - versuchten, die Journalisten abzudrängen, und brachten Kurras ins Polizeipräsidium.
Die Augenzeuginnen Christa S., eine unbekannte Frau in Trenchcoat und mit Kopftuch und wenig später die Studentin Friederike Dollinger kümmerten sich um den schwerverletzten Ohnesorg, drehten ihn auf den Rücken und stützten seinen blutenden Kopf auf das Transparent, das er zuvor getragen hatte. Gegen 20:45 Uhr traf der Krankenwagen ein. Die Fahrt dauerte ungewöhnlich lange, da mehrere näher gelegene Kliniken die Aufnahme Ohnesorgs verweigerten. Gegen 21:25 erreichte der Wagen das Krankenhaus Moabit. Eine Krankenschwester, die selbst von Polizeiknüppeln blutig geschlagen worden war, bemühte sich während der Fahrt um Ohnesorgs Leben. Nach ihrer Aussage starb er in ihrem Beisein auf dem Transport.
Nach der Krankenhausakte dagegen starb er gegen 23:00 Uhr im Krankenhaus an „Schädelbasisbruch“. Das Knochenstück mit der Einschussstelle in der Schädeldecke wurde herausgesägt und weggeworfen. Seine Kopfverletzung wurde genäht. Beides deuteten Beobachter als Versuch, die Todesursache zu vertuschen.[6]
Etwa 20 leicht verletzte Polizeibeamten konnten das Krankenhaus am selben Abend wieder verlassen. Über die etwa 45 in Krankenhäuser eingelieferten verletzten Studenten dagegen wurde eine tagelange Nachrichtensperre verhängt. Angehörige erfuhren zunächst nichts über den Aufenthaltsort und die Schwere ihrer Verletzungen.
Reaktionen
Behörden
Nach dem Polizeibericht, der sich ausschließlich auf Aussagen der anwesenden Polizisten stützte, sollte Kurras in Notwehr geschossen haben. Demnach hätten Ohnesorg und/oder andere anwesende Demonstranten ihn zuvor angegriffen. Kurras selbst gab jedoch in den Folgetagen drei verschiedene Versionen des Tathergangs an, die nur im ersten Punkt übereinstimmten: Er habe sich von den Demonstranten bedroht gefühlt, daraufhin seine Waffe gezogen und entsichert.
- Dann habe er einen oder zwei Warnschüsse abgegeben, von denen einer als Querschläger Ohnesorg getroffen habe.
- Im Handgemenge sei seine Waffe versehentlich losgegangen.
- 12 Männer mit Messern hätten ihn, als er am Boden lag, angegriffen, und er habe sich durch Gebrauch der Schusswaffe schützen wollen. Dies behauptete er von den Behörden unwidersprochen monatelang.
Allen Versionen wurde unmittelbar nach Bekanntwerden von Augenzeugen widersprochen. Niemand hatte Warnschüsse gehört oder ungezielte Schüsse beobachtet; niemand hatte ein Handgemenge mit Kurras oder ihn am Boden liegend gesehen; Messer oder andere Waffen wurden bei keinem der Festgenommenen gefunden.
Medien
Sechs Journalisten hielten sich um 20:30 in der Krummen Straße nahe dem Innenhof auf; einer, Ulrich Dannemann, fotografierte die Anwesenden unmittelbar vor und nach dem Todesschuss. Michael Müller, ein Reporter der Berliner Morgenpost, berichtete als Erster, dass es einen Toten gegeben habe. Von einem Schuss erfuhr er nichts. In einem Teil der Morgenpost-Auflage vom 3. Juni hieß es daraufhin:
- Von den schwer verletzten Demonstranten starb gegen Mitternacht der 26-jährige Student Benno Ohnesorg aus Wilmersdorf im Krankenhaus Moabit an den Folgen eines Schädelbruchs.
Auch die Berliner Bildzeitung berichtete am Folgetag, es habe einen Toten gegeben. Abgebildet wurde daneben ein blutender Polizist. Von einem Messerangriff war nichts zu lesen, ebensowenig von einem Todesschuss. Der Kommentar lautete:
- Hier hören der Spaß und der Kompromiss und die demokratische Toleranz auf. Wir haben etwas gegen SA-Methoden.
Am nächsten Tag hieß es:
- Die Polizei trägt keine Schuld an den Zusammenstößen, die eindeutig von unseren Krawallradikalen provoziert wurden. Die Polizei tat ihre schwere Pflicht. Benno Ohnesorg ist nicht der Märtyrer der FU-Chinesen, sondern ihr Opfer...Helft der Polizei, die Störer zu finden und auszuschalten.
In den Folgewochen vertrat die Bildzeitung auch die dritte Version von Kurras, er sei von einer Studentengruppe mit Messern attackiert worden.
Dagegen kritisierte Karl-Heinz Bohrer für die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 12. Juni 1967:[7] Die Polizei habe ohne gravierende Notwendigkeit, mit Planung, einer Brutalität Lauf gelassen, wie sie bisher nur aus Zeitungsberichten über faschistische oder halbfaschistische Länder bekannt wurde... Dieselbe Polizei, die am Nachmittag einer . . . persischen Prügelgarde zusah, wie sie mit Latten und Totschlägern deutsche Demonstranten anging, sah am gleichen Abend offensichtlich die Stunde gekommen, ihr Mütchen an jenen zu kühlen, die nicht aufhören wollten, den hohen Staatsgästen ihre unroyalistischen Ansichten zu zeigen.
Verantwortungsträger
Bürgermeister Heinrich Albertz gab am 3. Juni gegen ein Uhr nachts eine Erklärung ab:[8]
- Die Geduld der Stadt ist am Ende. Einige Dutzend Demonstranten, darunter auch Studenten, haben sich das traurige Verdienst erworben, nicht nur einen Gast der Bundesrepublik Deutschland in der deutschen Hauptstadt beschimpft zu haben, sondern auf ihr Konto gehen auch ein Toter und zahlreiche Verletzte - Polizeibeamte und Demonstranten. Die Polizei, durch Rowdies provoziert, war gezwungen, scharf vorzugehen und von ihren Schlagstöcken Gebrauch zu machen. Ich sage ausdrücklich und mit Nachdruck, dass ich das Verhalten der Polizei billige und dass ich mich durch eigenen Augenschein davon überzeugt habe, dass sich die Polizei bis an die Grenzen der Zumutbarkeit zurückgehalten hat.
Damit gab auch er den Demonstranten selbst die Schuld an der Erschießung Ohnesorgs und fand kein Wort für die Angehörigen des Toten.
Die Berliner Polizeigewerkschaft erklärte am Folgetag, sie verlange schärfere Maßnahmen gegen das zügellose Treiben dieses „Mobs“ und ein Abgehen vom Kurs der „weichen Welle“ bei der „Behandlung dieser Kriminellen.“ Der Berliner Senat beschloss ein allgemeines Demonstrationsverbot und die Einrichtung von Schnellgerichten.[9] Die Polizei riegelte auch den Campus der FU ab.
Studenten
Am 3. Juni um 15 Uhr wollten die Studenten vor dem Schöneberger Rathaus eine Trauerkundgebung durchführen, die der West-Berliner Senat wie alle übrigen Demonstrationen der Folgetage verbot.
Danach versammelten sich nach und nach rund 4000 trauernde Studenten auf dem FU-Gelände. Rudi Dutschke forderte den Rücktritt des Regierenden Bürgermeisters, des Polizeipräsidenten und Innensenators sowie eine „Entfaschisierung“ der West-Berliner Polizei und die Löschung aller behördlichen „schwarzen Listen“ über potentielle politische Oppositionelle. Klaus Meschkat forderte die Enteignung des Springer-Konzerns aufgrund verfassungsrechtlicher Bestimmungen von West-Berlin und des Grundgesetzes. Der Mörder Ohnesorgs solle bestraft, Staatsempfänge für Diktatoren sollten verboten werden.
Diese Forderungen fanden ungeteilte Zustimmung unter den Versammelten. Auch Günter Grass und drei von 200 Berliner Professoren - der Theologe Helmut Gollwitzer, ein enger Freund Rudi Dutschkes, Margherita von Brentano und Jakob Taubes - unterstützten sie. Sie kamen aber wegen des Demonstrationsverbotes und weil fast alle Berliner Zeitungen gegen die Studenten Stellung bezogen zunächst nicht zum Tragen. Daraufhin beschloss die Studentenvollversammlung der FU am 7. Juni, den Lehrbetrieb eine Woche lang durch Diskussionen über die Vorgänge und weitere Schritte dazu zu ersetzen. Ein eigener Untersuchungsausschuss wurde eingesetzt und ein Aufruf an die Augenzeugen veröffentlicht, sich zu melden.
Erst durch Sonderausgaben der ZEIT, des SPIEGEL und der Frankfurter Rundschau fanden die studentischen Forderungen in den Folgetagen öffentliche Resonanz.
Weitere Folgen
Beerdigung Ohnesorgs
Benno Ohnesorg wurde am 8. Juni nach Westdeutschland überführt und am Folgetag auf dem Stadtfriedhof Bothfeld in Hannover beerdigt. An beiden Ereignissen nahmen zehntausende Menschen teil und sie waren von bundesweiten Demonstrationen begleitet. Helmut Gollwitzer sagte an der DDR-Grenze bei der Überführung:
- Ein Tod verpflichtet zur Versöhnung. Der Todesmonat von Benno Ohnesorg ist auch der Todesmonat für viele junge Vietnamesen, Amerikaner, Israelis und Araber gewesen. Benno Ohnesorgs Leidenschaft galt dem Frieden... Als er sich dort von seiner Frau an der Straßenecke in der Schillerstraße trennte und hinüber zur Krummen Straße ging, ...war es vielleicht sein Impuls, einem Misshandelten zu helfen, der ihn sein Leben kostete... Nehmt diesen ersten unkontrollierten Konvoi seit Kriegsende als Zeichen der Verheißung für ein künftiges friedliches Deutschland..., in dem man wieder, ungehindert durch Autobahngebühren, Stacheldrähte und Mauern, frei hin und herfahren kann.
Gollwitzer übernahm auch die Patenschaft für den später geborenen Sohn Lukas Ohnesorg.
Ohnesorg-Kongress
Am Abend des 8. Juni fand in Hannover ein kurzfristig einberufener Kongress statt, an dem etwa 5000 Personen teilnahmen. Dort wurden Folgerungen aus der Tötung Ohnesorgs und den Erfahrungen mit Polizei, Behörden und Medien diskutiert. Bei diesem Anlass sprach Jürgen Habermas von einem „begründeten Verdacht auf Terror“ seitens der Staatsbehörden, der juristische und politische Folgen haben müsse, da anderenfalls die Einschränkung der Demokratie für jeden Bürger manifest sei. Er warnte aber vor Gegengewalt seitens der Studenten, deren „voluntaristische“ Begründung er als Linksfaschismus bezeichnete.
Dagegen rief Dutschke zur Bildung von Aktionszentren in allen Universitätsstädten auf, die Sitzstreiks gegen Demonstrationsverbote organisieren sollten.
Aufklärungsbemühungen
Der AStA der FU setzte am 3. Juni einen „Vorbereitenden Untersuchungsausschuß“ ein, der Ursachen, Tatbestände und Konsequenzen der Vorfälle ermitteln sollte. Dieser bat Zeugen, sich nur bei ihm zu melden und weder bei der Polizei noch vor anderen offiziellen Gremien auszusagen, da man Manipulationen ihrer Aussagen fürchtete. Etwa 600 Personen folgten dem Aufruf.
Zudem versuchte ein „Komitee für Öffentlichkeitsarbeit“ die Bevölkerung über Falschdarstellungen von Behörden- und Medien aufzuklären und eine Gegenöffentlichkeit dazu zu schaffen. Mit Flugblättern, Straßenständen und öffentlichen Diskussionen auf dem Kurfürstendamm, vor U-Bahn-Stationen und Fabriktoren gelang dies auch zum Teil.[10]
Die Zeitschrift konkret gab unter der Überschrift „Bitte, bitte, nicht schießen!“ einen Sonderbericht heraus (Juli 1967, Nr. 7), der Eindrücke von etwa einem Dutzend Zeugen schilderte. Diese Aussagen hatte der damalige Berliner Rechtsanwalt Horst Mahler gesammelt, der die Witwe Ohnesorgs vertrat. Auch der Spiegel und die Zeit sammelten Zeugenaussagen zum Verlauf des Geschehens vor und nach dem tödlichen Schuss auf Ohnesorg.
Das Westberliner Landesparlament setzte einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein, dessen Vorsitz Gerd Löffler (SPD) übernahm. Er war selbst auf der Demonstration und nahe des Tatorts in der Krummen Straße gewesen.
Rücktritte
Nach der Veröffentlichung unabhängiger Untersuchungsberichte, vor allem dem des AStA, musste Berlins Innensenator Wolfgang Büsch als für den Polizeieinsatz am 2. Juni Verantwortlicher am 15. September 1967 zurücktreten. Es war bekannt geworden, dass die Polizei schon Wochen vorher einen genauen Plan ausgearbeitet hatte, die Demonstranten zuerst einzukesseln und dann mit Wasserwerfern auseinanderzutreiben, an den Ausgängen des Kessels einzeln zu stellen und zu verprügeln.
Polizeipräsident Erich Duensing, der diesen Einsatz vorbereitet hatte, beschrieb dies später als „Leberwurst-Methode: in der Mitte drücken, damit die Wurst an den Enden platzt“. Er ging am 22. September vorzeitig in Pension. Spätestens gegen ein Uhr nachts am 3. Juni war er darüber informiert worden, dass ein Polizist den Studenten erschossen hatte: Dennoch vertrat er gegenüber Bürgermeister Heinrich Albertz am 3. Juni die Version vom „Querschläger“.
Albertz trat am 26. September 1967 zurück, nachdem bekannt geworden war, dass der Polizeipräsident ihn bereits am Flughafen beim Eintreffen des Schahs über den geplanten Prügeleinsatz informiert hatte. Nach Recherchen von Uwe Soukup war auch die Räumung des Opernvorplatzes während der Opernvorstellung bereits vorher geplant.[11]
Prozesse
Der Todesschütze Karl-Heinz Kurras blieb zunächst im Dienst. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eingeleitet. Die 14. Große Strafkammer des Landgerichts Moabit sprach ihn am 21. November 1967 frei. Das Gericht fand „keine Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Tötung oder eine beabsichtigte Körperverletzung durch einen gezielten Schuß“. Die Urteilsbegründung enthielt den bis dahin unbekannten Rechtsbegriff der „putativen Notwehr“: Kurras habe sich in der Situation bedroht gefühlt und vorsorglich von der Schusswaffe Gebrauch gemacht, obwohl keine Notwehrsituation gegeben gewesen sei.
Auch in einem Revisionsprozess beim Bundesgerichtshof, den Otto Schily als Vertreter des Nebenklägers, Benno Ohnesorgs Vater, erreichte, wurde Kurras erneut aus Mangel an Beweisen freigesprochen. So war sein Pistolenmagazin und das tödliche Geschoss daraus ebenso unauffindbar wie das Schädelstück, das es durchschlagen hatte. Eine Spurensicherung am Tatort hatte nicht stattgefunden.[12]
Gegen 92 Polizeibeamte wurden Verfahren wegen ihres Verhaltens beim Einsatz vor der Deutschen Oper eingeleitet. 82 davon wurden bis Januar 1968 eingestellt[13]: darunter die gegen die drei Beamten Thomas Haase, Ulrich Kremkus und Klaus Nickstat, die Ohnesorg und andere im Innenhof verprügelt hatten.[14]
Vom 2. Juni bis zu seinem Prozessbeginn blieb Fritz Teufel in Untersuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte versucht, ihn in die Psychiatrie einzuweisen. Am 27. November 1967 wurde der Prozess gegen ihn wegen Landfriedensbruch eröffnet. Die Anklagevertreter forderten eine mehrjährige Haftstrafe. Doch sein Anwalt Horst Mahler konnte nachweisen, dass die Festnahme Teufels fünf Minuten vor dem angeblichen Steinwurf stattfand. Am 22. Dezember 1967 wurde er freigesprochen.
Radikalisierung der Studentenbewegung
Für viele damalige Studenten war die Erschießung von Benno Ohnesorg ein unmissverständliches Zeichen der Gewaltbereitschaft staatlicher Behörden und für die Unterdrückung von Protest für Menschenrechte. Diese Sicht vertrat u.a. Klaus Rainer Röhl, Herausgeber der Zeitschrift konkret:[15]
- Die Polizei wollte diesmal die Schah-Demonstranten nicht zerstreuen, wollte nicht Ruhe und Ordnung, sie wollte einschüchtern, auch für die Zukunft. Einsatzführer hatten schon am Abend zuvor geäußert: Jetzt gibt es Dresche. Wie ein Vater einen schon nicht mehr gehorchenden Sohn ohne Aussicht auf Besserung noch einmal aus Wut fürchterlich verdrischt, sollte jetzt mit einem Kraftakt die unangenehme und irritierende neue Studentenbewegung mit unangemessen brutalen Mitteln mundtot gemacht werden.
Viele Studenten brachten den geplanten Prügeleinsatz mit den Notstandsgesetzen in Zusammenhang und betrachteten ihn als „Notstandsübung“ des Staates gegen kritische Minderheiten.[16]
Ohnesorgs Tod wurde zum Signal für die Radikalisierung der Studentenbewegung (APO). Seine Erschießung markiert eine deutliche Zäsur in der politischen Auseinandersetzung im Westdeutschland der 1960er Jahre. In den folgenden anderthalb Jahren schwoll die internationale studentische Protestwelle enorm an. In der Bundesrepublik kam es nun häufiger zu teils gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Zugleich nahmen die Aufklärungs- und Reformversuche an den Hochschulen zu. Erstmals gerieten auch die Polizeiausbildung und die von ihr angewandten Methoden in die öffentliche Kritik.
Entstehung terroristischer Vereinigungen
Andererseits begünstigte die Debatte über die Lehren aus Ohnesorgs Tod auch den Zerfall des SDS in viele dogmatisch verfeindete sogenannte K-Gruppen. Sie wurde auch der Auftakt des deutschen Terrorismus der 1970er Jahre. So bezogen sich die Bewegung 2. Juni und die RAF um Andreas Baader und Ulrike Meinhof ausdrücklich auf Ohnesorgs Todesdatum und leiteten daraus ihre prinzipielle Staatsfeindschaft ab.
Die Studentenbewegung, die eine ganze Generation nachhaltig prägte und politisierte, erzeugte also ambivalente Tendenzen: Einer gewissen Liberalisierung des innenpolitischen Meinungsklimas und Reformbereitschaft im Bildungssektor, die den Wahlsieg der sozialliberalen Koalition 1969 begünstigten, standen ab 1973 die Berufsverbote und eine Eskalation des RAF-Terrors gegenüber: Es kam zu Anschlägen auf Einrichtungen, Vertreter des politischen Systems wurden ermordet. Der Staat erließ Sondergesetze, Bürgerrechte wurden abgebaut und die Polizei aufgerüstet.
Gedenken
Am 8. Juni 1967 stellten Studenten vor der Oper ein Holzkreuz zum Gedenken an Benno Ohnesorg auf. An seinen Tod erinnert seit 1971 eine Gedenktafel in der Bismarckstraße/Ecke Krumme Straße sowie das Relief „Der Tod des Demonstranten“ des Bildhauers Alfred Hrdlicka vor der Deutschen Oper.
In seiner Heimatstadt Hannover ist seit 1992 eine Brücke über die Ihme nach Ohnesorg benannt, die allerdings trotz Denkmalschutz einem neuen Brückenbau weichen soll.[17]
Der Schriftsteller Uwe Timm hat seinem ehemaligen Braunschweiger Mitschüler Benno Ohnesorg 2005 mit der Erzählung Der Freund und der Fremde ein literarisches Denkmal gesetzt.
Zum 40. Todestag Ohnesorgs erschien eine detaillierte Recherche zum Tathergang von Uwe Soukup. Zahlreiche Medien erinnerten an die damaligen Ereignisse und warnten vor ähnlicher Gewalteskalation bei Demonstrationen zum G8-Gipfel in Heiligendamm 2007.
Siehe auch
Einzelbelege
- ↑ ESG Berlin: Projekt Benno Ohnesorg. Ein normaler Student - ein politischer Fall. 2. Juni 2007 - 40 Jahrestag des Todes von Benno Ohnesorg
- ↑ Rezension zu Uwe Timm: Ein stiller Schöngeist, ein absurder Tod - Gemeinsame Jahre am Braunschweig-Kolleg (in: Zwischen den Säulen. Gemeinsames Jahresheft des Abendgymnasiums und des Braunschweig-Kollegs 2006, pdf, S. 8)
- ↑ Heinrich Albertz: Blumen für Stukenbrock, Radius Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-87173-595-7, S. 246f
- ↑ Spiegel Spezial, Die wilden 68er, Juni 1988, S. 18
- ↑ Spiegel online, 31. Mai 2007: Ein Schuss in viele Köpfe
- ↑ Spiegel-online a.a.O.
- ↑ Peter Carstens: Der Fall Ohnesorg. Wendepunkt für Otto Schily (FAZ 2. Juni 2007, Nr. 126/S. 8)
- ↑ Sven Felix Kellerhoff: Berlin, 2. Juni 1967: Um 20.30 Uhr fällt der Schuss, der Deutschland verändert. Wie es war (Berliner Morgenpost, 30. Mai 2007)
- ↑ SDS gibt bekannt: Presseerklärung des Rechtsanwaltes der Inhaftierten und Verletzten, Horst Mahler. Flugblatt, unnumeriert, datiert 5. Juni 1967, 3:00 Uhr
- ↑ Tilman Fichter, Siegward Lönnendonker: Berlin: Hauptstadt der Revolte (Archiv "APO und soziale Bewegungen")
- ↑ Uwe Soukup: Der dümmste Polizeieinsatz, den man sich vorstellen kann' (Interview im Deutschlandradio)
- ↑ Peter Carstens, a.a.O.
- ↑ Jörg Prante: Die Ermordung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967
- ↑ Hammerhart: Abbildungen vom 2. Juni 1967
- ↑ Klaus R. Röhl: Fünf Finger sind keine Faust. Eine Abrechnung, Universitas Verlag. 3. Auflage 1998, ISBN 3800413655, S. 202f]
- ↑ kursbuch 12: der nicht erklaerte notstand. dokumentation und analyse eines berliner sommers. Hrsg. Hans Magnus Enzensberger, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968
- ↑ Lindblatt: Die Ohnesorgbrücke muss einem Neubau weichen, März 2007
Literatur
Recherchen zum Ablauf
- Die Zeit, Magazin Nr. 25, 1992
- Der Spiegel spezial, Juni 1988
- Dokumente des 2. Juni 1967 und der Zeit danach. Stellungnahmen, Resolutionen, Erklärungen, Beschlüsse, Flugblätter, Reden, Zeitungsberichte, Kommentare. Herausgegeben vom Allgemeinen Studentenausschuß der Freien Universität Berlin. Hektographie o.O. [Berlin] o.J. [1967]
- Die Zeit, Sonderdruck aus Nr. 23/67, 9. Juni 1967 (daraus: Kai Hermann: Die Polizeischlacht von Berlin; nicht digital dokumentiert: Jürgen Zimmer: Füchsejagen in der Bismarckstraße. Was die Berliner Polizei unter "weicher Welle" versteht - Ein Augenzeugenbericht.)
- Die Abendzeitung, Berlin, Sonderdruck vom 7. Juni 1967
- Anrisse - Studentenzeitschrift der Technischen Universität Berlin, Nr. 59, Juli 1967 (insbesondere S. 17-20: Der 2. Juni in Zeugenaussagen.)
- FU SPIEGEL 58, 13. Jg., Sonderdruck Juni 1967
- FU SPIEGEL 59, 13. Jg., Juli 1967
- Konkret (Zeitschrift): Ausgaben: Nr. 7 / Juli 1967 (Darin Klaus Rainer Röhl: Kesselschlacht. Die Notstandsübung von Berlin. S. 14-17 und S. 32-35)
- Uwe Soukup: Wie starb Benno Ohnesorg - Der 2. Juni 1967. Verlag 1900 Berlin, Ende Mai 2007. 272 S. ISBN 3-930278-67-7. (Rezension von V. Ullrich in Die Zeit Nr. 21 vom 17. Mai 07)
Fotodokumente
- Museum Kreuzberg (Hrsg.): Jürgen Henschel. Der Fotograf der Wahrheit. Berlin Story Verlag, 2006, ISBN 978-3-929829-45-7
Darstellungen im Kontext der Studentenbewegung
- Knut Nevermann: Der 2. Juni 1967. Studenten zwischen Notstand und Demokratie. Dokumente zu den Ereignissen anläßlich des Schah-Besuchs. Herausgegeben vom Verband Deutscher Studentenschaften (vds). Pahl-Rugenstein, Köln 1967, ASIN B0000BUCEZ
- Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1996, S. 125-134 und 163ff mit Anmerkungen S. 487f
- Contraste - Monatszeitung für Selbstorganisation. Heidelberg, 24. Jg. Nr. 272, Mai 2007, S.1 und S. 7-10 ISSN 0178-5737
- Helmut Gollwitzer: An meinen Patensohn Lukas Ohnesorg, in: Freimut Duve, Heinrich Böll, Klaus Staeck (Hrsg.):
Briefe zur Verteidigung der Republik 1977
Fiktion
- Uwe Timm: Der Freund und der Fremde. (1. Auflage 1975) Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03609-2
- Rezensionen dazu:
- „Das Glück des anderen“, Zeit, 22. September 2005
- „Requiem für eine linke Ikone“, Junge Welt, 19. Oktober 2005
- Rezension
- Uwe Timm: Heißer Sommer, dtv, München 2005, ISBN 3-423-12547-0
Weblinks
Zeitgeschlichtlicher Kontext
Verlauf
Bilder
- Deutsches Historisches Museum: Foto vom Tod Benno Ohnesorgs
- Haschrebellen: Fotos von der Demonstration 2. Juni 1967
Zeitzeugen
- Kalenderblatt: Benno Ohnesorg erschossen (Deutsche Welle und Audio-Stream mit O-Tönen während und nach der Demonstration (5 Min.)
- Friederike Hausmann: Die Polizisten haben geprügelt wie blöd (Interview Süddeutsche Zeitung, 30. Mai 2007)
Kommentare
- Generation 1967: ein Nekrologium
- Gerhard E. Gründler: Erinnerungen an Sebastian Haffners Kommentar Die Nacht der langen Knüppel im "Stern" vom 25. Juni 1967
Rezensionen zu Uwe Soukup
- Michael Sontheimer (Spiegel-online 31. Mai 2007): Ein Schuss in viele Köpfe
- Volker Ullrich (DIE ZEIT): Der Tag, der die Republik veränderte. Uwe Soukup hat mit kriminalistischem Spürsinn erforscht, was am 2. Juni 1967 in West-Berlin geschah
Gedenken
- Gedenkrelief für Benno Ohnesorg an der Deutschen Oper Berlin von Alfred Hrdlicka
Personendaten | |
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NAME | Ohnesorg, Benno |
KURZBESCHREIBUNG | Student, der auf einer Demonstration in Berlin von einem Polizisten erschossen wurde |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1940 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 2. Juni 1967 |
STERBEORT | Berlin |