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Carlo Airoldi

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Carlo Airoldi (*21. September 1869 in Origgio, † 1929) war ein italienischer Marathonläufer, der für seinen vergeblichen Versuch berühmt ist, an den Olympischen Spielen 1896, zu denen er zu Fuß gelaufen ist, teilzunehmen[1].

Er wurde in einer Bauernfamilie in Origgio, nahe Saronno, geboren. Er begann an sportlichen Wettbewerben im Gebiet von Varese teilzunehmen.

1892 gewann er ein Rennen von Lecco nach Mailand, gefolgt von einem Sieg Mailand-Turin. Er wurde sehr schnell berühmt und war einer der führenden Marathonläufer seiner Zeit. Sein größter Erfolg war ein Sieg in einem Rennen von Mailand nach Barcelona im September 1895, ein Wettbewerb in zwölf Etappen, insgesamt 1050 Kilometer. Dieser Sieg brachte ihm 2000 Pesetas ein.

Die Olympischen Spiele

Airoldi wollte an den Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen teilnehmen und hatte gute Siegeschanchen. Allerdings brauchte er Geld, um nach Athen zu kommen.

Er schlug dem Direktor des damals gut bekannten Magazins "La Bicicletta" vor, billig zu reisen und das Geld dafür vom Magazin zu bekommen: Er würde zu Fuß durch Österreich, die Türkei und Griechenland gehen – eine abenteuerliche Reise, bei der er jeden Tag 70 Kilometer zurücklegen musste, um noch rechtzeitig in Athen anzukommen. Das Magazin sollte alle Etapppen der Reise dokumentieren und ihm helfen, die nötigen Informationen zu bekommen.

Das Magazin akzeptierte und seine Reise begann. Bei der Etappe von Mailand nach Split, durch Trieste und Fiume, gab es keine Probleme. Airoldi hatte vor, an der kroatischen Küste und dann durch Kotor und Korfu zu laufen. Allerdings fiel er kurz vor Dubrovnik hin und verletzte seine Hand, so dass er gezwungen war, zwei Tage in einem Zelt zu bleiben. Er sollte nicht durch Albanien laufen, deshalb schiffte er sich auf einem österreichischen Boot ein, das ihn nach Patras brachte. Von dort aus lief er weiter nach Athen, und zwar an den Eisenbahnschienen entlang, weil es keine Straßen gab.

Nach seiner achtundzwanzigtägigen Reise konnte Airoldi leider nicht am Marathon teilnehmen. Er begab sich zum königlichen Palast, um sich für die Spiele anzumelden. Dort wurde er vom Vorsitzenden des Olympischen Komitees befragt, welcher entschied, dass das Geld, das Airoldi für den Sieg im Rennen von Mailand nach Barcelona bekam, bedeute, dass er kein Amateur sei. Deshalb dürfe er nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen. Aus Italien wurden Telegramme geschickt, doch es klappte nicht: Airoldi durfte nicht mitmachen. In Italien war man sehr empört, dass die Organisatoren einem starken Wettkämpfer nicht erlaubten, an einem Rennen teilzunehmen, das die Griechen gewinnen wollten. Airoldi akzeptierte die Entscheidung nie und forderte Spiridon Louis, den Gewinner des Marathons, heraus. Dieses Rennen fand jedoch nie statt.

Spätere Jahre

Nachdem er nach Hause zurückgekehrt war, versuchte Airoldi viele Male erfolglos, Spiridon Louis' Rekord zu brechen. Dann rannte er in der Lombardei und der Schweiz weiter, wo er heiratete und in Bern und Zürich arbeitete. Schließlich zog er nach Südamerika.

Bibliographie

  • Manuel Sgarella, La leggenda del maratoneta, Macchione Editore

Quellen

  1. [1]

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