Johann Jakob Kuen-Belasy (auch Johann Jakob Khuen von Belasi, * um 1515; † 15. Mai 1586) war ein Salzburger Erzbischof.
Abstammung
Johann Jakob Kuen-Belasy entstammt einem alten Südtiroler Geschlecht, das 1573 in den Reichsfreiherren- und 1630 in den Reichsgrafenstand erhoben worden war. Johann Jakob Kuen-Belasy war bekannt als ein Mann von unbedingter Frömmigkeit, Glaubenseifer, persönlicher Integrität und tadellosem Lebenswandel.
Kuen-Belsay als Erzbischof
Kuen-Belasy setzte in seiner Regierungszeit vor allem Maßnahmen zur besseren Verteidigung des Landes sowie Maßnahmen im Zusammenhang mit der Gegenreformation.
Im Jahre 1563 ließ Erzbischof Johann Jakob Kuen-Belasy ein umfangreiches Bauvorhaben auf der Burg Hohenwerfen durchführen, damit die Burg auch den neuen Feuerwaffen standhalten konnte und ließ die Burganlage in italienischer Festungsbaukunst umbauen. 1573 ließ er auch den großen Palas der Burg errichten. An der Festung Hohensalzburg ließ er dagegen nur Kleinigkeiten ergänzen. Sein Wappen mit der Jahreszahl 1566 ist hier hofseitig an den Stallungen und dem Salzmagazin zu finden. Er erneuerte für die damaligen wöchentlichen Kammerbotenfahrt von Salzburg in den Lungau auch das Tauernhaus Wisenegg in Obertauern. Unter dem Salzburger Erzbischof wurde Schloss Rif bei Halllein ließ der Erzbischof nach 1560 zu einer kleinen Sommerresidenz ausbauen. So wurde das Schloss vorübergehend auch zum Ort fürstlicher Musikpflege.
1571 bis 1582 verlegte der Erzbischof seine Residenz nach Mühldorf, da in der Stadt Salzburg die Pest wütete.
Die 1577 versuchte Errichtung einer Jesuitenlehranstalt in Salzburg im Zuge der Gegenreformation scheiterte an den gegensätzlichen Standpunkten der Jesuiten und der Bendediktiner von St. Peter. Unter seiner Regentschaft wurde dann der Orden der Franziskaner nach Salzburg geholt, die 1883 im kurz zuvor aufgelassenen Kloster der Petersfrauen Platz fanden. Zur besseren Ausbildung der Priester ließ Kuen-Belasy um 1580 ein (wenn auch bescheidenes) Priesterseminar im Kaiviertel errichten.
Nachdem Kuen-Belasy 1579 einen Schlaganfall erlitten hatte, musste er danach den Großteil der Regierungsarbeit seinem Koadjutor und späterem Nachfolger Georg von Kuenburg überlassen.
1581 und 1582 wurden wiederum protestantische Geistliche hingerichtet oder lebenslang eingesperrt.
Literatur
Dopsch, Heinz; Spatzenegger, Hans (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band 2, Teil 1, Neuzeit und Zeitgeschichte; Pustet, Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Michael von Kuenburg | Erzbischof von Salzburg 1560-1586 | Georg von Kuenburg |
Personendaten | |
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NAME | Johann Jakob von Kuen-Belasy |
KURZBESCHREIBUNG | Erzbischof von Salzburg |
GEBURTSDATUM | 1515 |
STERBEDATUM | 15. Mai 1586) |
STERBEORT | Salzburg |