Speedcore
Speedcore ist eine Form des Hardcore-Technos, der schneller als Gabber ist und dementsprechend Aggressiver. In BPM ausgedrückt, ist der Übergang von Gabber zu Speedcore fließend zwischen 250 und 300 bpm. Es gibt natürlich keine Obergrenze.
Als Hauptbestandteil dienen verzerrte und übersteuerte Drummachines, garniert mit Geschrei, Musikfetzen aus Horrorfilmen, extrem abartigen Synthesizer-Geräuschen und kurzen melancholischen Melodien. Es geht darum, sich ohne Drogen in einen Rausch zu versetzen, bedingt durch Informationsflut und Basswirkung auf den Körper. Forciert durch die düstere Stimmung (Tarnnetze, schnelle Stroboleuchten und Schwarzlicht).
Es gibt nicht den typischen Speedcore-ler, politisch sind die Freunde antikommerzieller Musik eher im linken Bereich anzusiedeln. Im Lifestyle ist diese Gruppierung meist schwarz gekleidet, die Anhänger produzieren zum Großteil selbst und legen natürlich auch auf. Zu finden sind selbige sehr häufig in Ballungszentren im süd- und mitteleuropäischen Raum und in Nordamerika sowie in Australien.
Der Anteil männlicher Freunde experimentell elektronischer Musik liegt grob geschätzt bei 90%. Produziert wird oft mit Fruityloops, Reason, aber am häufigsten (auch aus Kostengründen) mit so genannten Trackern, die es erlauben, Samples aneinanderzureihen, sodass es für einen "Laien" wie ein abgestürzter PC oder eine springende CD klingen mag.
Man möge mir glauben, wenn ich sage, dass es eine sehr unterhaltsame Musik ist, weil man bis an die Grenzen des Machbaren vorstößt, ob nun in Sachen Geschwindigkeit, Frequenzen, Stimmverfremdung oder Melodien. Trotz alledem sollte man nie vergessen, dass Speedcore eine Kunstform und eine Kommunikationsplattform, aber keine Verherrlichung von Gewalt oder Darstellung politischer Meinungen ist. Es handelt sich lediglich um Musik.
Entstehung
Wie bei Hardcore/Gabber, wo man sich streitet, ob es in Frankfurt, Rotterdam oder New York entstanden ist, so ist es auch mit Speedcore. Es ist klar, dass man im geschichtlichen Rahmen nur nach dem ersten Auftauchen der Bezeichnung fahnden muss, denn laut Beschreibung ist Speedcore nur eine Variante des Oberbegriffs Hardcore.
Die CD "New York City Speedcore" (Diskographie) von Disciples Of Annihilation (DOA) war nach Meinungen Vieler verbunden mit dem ersten Auftauchen des Begriffs. Speedcore im heute gebräuchlichen Sinne gab es mit Sicherheit schon vorher, nur wurde es noch nicht so bezeichnet. Heutzutage ist Speedcore nur die Abgrenzung von der mit Vorurteilen behafteten Gabberszene.
Entwicklung
- Ich nenne hier nur ein paar Künstler aller Richtungen, danach kann man sich ein bisschen orientieren.
- ANC, Ampakill, Bazooka, The Berzerker, BTC 107A, Cipher, Dashcraft, Drunken Master, Elektrotot, Milan Speedcore Project, Kielce Terror Squad, Inapt, Low Entropy, Totmacha, Materialschlacht, Messias, Noizefucker, Qualkommando, LTS, Gabbafront Berlin, The Speedfreak, Tachyon, Vojeet, Radium, NH3, Hellfish, The DJ Producer, Nihil Fist, Kozaak, Nasenbluten, Fater, Drow, Stormtrooper, Lenny Dee, Passenger of Shit, Sampler19, Nordcore, Amiga Shock Force u.s.w. Die Liste deckt zumindest einen großen Bereich ab ... 8-D
Ähnliche Musikrichtungen
Fast Gabba
- Da heutiger Gabber weicher geworden ist, in Form von Newstyle, Industrial Hardcore, Doomcore oder Happy Hardcore, wurde der Begriff Gabba von Berlinern eingeführt, der für die ursprüngliche Form von Gabber stehen soll und sich vom holländischen Stil klar distanziert. "Fast Gabba" markiert deshalb den Übergang von Gabber zu Speedcore.
- Hier tritt ebenso die Kickdrum in den Vordergrund, diese wird aber in jener Facette des Speedcore nicht verzerrt, sondern bekommt einen eher rollenden treibenden Effekt, was die Sache etwas fluffiger macht *G*.
- Bei Terror (selbiger Begriff existiert auch im Punk/Metal-Bereich) geht es darum, die "Abgefucktheit" eines Songs zu steigern, indem das Ganze dann so klingt, als wäre man in einem akustischen Massaker.
Noize(-core)/Experimental
- Noize (kann man mit auch mit s schreiben) treibt den Gedanken weiter, dass die Musik aufwühlend und chaotisch ist, was eher den Charakter eines Intelligenztestes hat, weil man notgedrungen versucht, dort Muster oder Instrumente hineinzudeuten und dahingehend wundersame Fantasien ermöglicht werden.
- Das ist der nicht mehr 4/4-Hardcore. Dieser extrematisiert im Stile von Jungle, Drum 'n' Bass und Breakbeat das Zerstückeln des Rhythmus mit sehr düsteren melodischen Themen und häufig mit HipHop-Gesang.
Splitter(-core)
- Tja - hier haben mal ein paar "Spinner" Speedcore-Vinyls von 33 RPM auf 45 RPM gespielt (Umdrehungen pro Minute auf dem Plattenspieler), was zur Folge hatte, dass die Musik keinen Bass mehr hatte, aber so schnell war, dass es sozusagen geklungen hat, wie ein zersplittertes Glasfenster, wodurch mal wieder eine Obergrenze überschritten wurde.
Deathcore/Xtremecore
- Ich würde sagen, hier kommt dann endgültig alles zusammen. Das ist für die Hardliner, die am Ende der Party noch nicht aus dem Floor (=Tanzraum) verschwunden sind und nie genug bekommen können.
Tanzstile
- Prinzipiell gibt es hier keine Tanzstile, nur möchte ich die gravierendsten Unterschiede klarstellen:
Im-Takt-Bleiber
- Bis ca. 250 bpm ist es möglich, seine Beine im Takt auf den Boden oder vom Boden weg zu bewegen. Ab 350 wird es sogar schwer, das Ganze mit Händen und Armen zu signalisieren. Es gibt Menschen, die (häufiger bei Gabber) Speed oder ähnliche aufputschende Drogen zu ihren kurzzeitigen Gunsten missbrauchen. Diess wird nicht gerne gesehen, aber geduldet.
Freestyler/Abgänger
- Sie schütteln ihre Haare, laufen mit geballter Faust und angespannten Armen auf der Stelle und bewegen ihren Kopf auf und ab, wodurch man schnell mal das Realitätsempfinden verlieren kann (sieht absolut genial aus *grins*).
Newbies
Resumee
- Eigentlich alle benutzen diese Musik zum Spannungs-/Aggressionsabbau gegen die alltäglichen Zwänge oder Ungerechtigkeiten und zur Abgrenzung von der Musikindustrie und ihren Gepflogenheiten, sich die Stars und die Charts zusammenzukaufen, damit genügend Menschen diese Unterhaltung konsumieren. Wir sagen: Nein!.
- Ja - das Leben ist schon hart, es ist aber alles nur Spaß und deshalb noch ein paar...
Weblinks
- http://www.coreboard.de/ (Die Kommunikationsplattform. Temporäres SCB)
- http://www.mascharecords.ch/ (Freetraxx = besonders genial)
- http://www.hardcoredates.com/ (naklar - Hardcore-Party-Termine)
- http://www.gabbafront.de/ (Berliner Leute - mit Partys, Fotos, MP3s und Co.)
- http://www.braindestruction.com/ (Partyanzeiger Freetraxx)
- http://www.death-to-our-enemies.tk/ (Hamburger Partytruppe)
- http://www.hhcradio.tk/ (Freie Mixe - eher Gabber)
- http://widerstand.org/ (Auch sehr nette Sache, Freetraxx, auf Englisch)
- http://www.r-r-r.org/ (RestRoomRecords, eher Breakcore)
- http://www.nh3core.de/ (Truppe aus'm Osten)
- http://www.speedcore-blog.de/ (News-Weblog rund um Speedcore & Gabba)
- http://www.btt-rostock.de.vu/ (Aus'm Nordosten)
- http://www.elektro-tot.de/ (Der Trakker-Artist, der's ad Absurbum führt)
- http://www.speedcore.ca/ (Jaja die Kanadier, mal was anderes)
- http://www.hardcoreheads.de/ (Eher gegen langsam mit vielen Infos)
- http://www.c8.com/ (Praxis Rec. - Freetraxx, aber eher Break und Noize)
- http://www.noisekick.nl/ (NoiseKick - Artist mit ziemlich krassem Zeugs)
- http://www.kowareta.de (Kowareta Hyoushi - Drum'n'Bass/Breakcore)