Zum Inhalt springen

Peginterferon α

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Mai 2007 um 12:37 Uhr durch Kuebi (Diskussion | Beiträge) (linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Peginterferon alfa-2a ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Interferone. Natürliche und synthetische Interferone besitzen die Eigenschaft, über eine unspezifische Stimulation der T-Lymphozyten eine Abwehrreaktion des Körpers gegen manche Virusinfektionen zu verstärken.

Das Peginterferon alfa-2a kann neben anderen Interferonen in Kombination mit Ribavirin zur Behandlung der chronischen Hepatitis C eingesetzt werden. Ohne Kombination mit Ribavirin (Monotherapie) ist Peginterferon alfa-2a auch für die Behandlung der Hepatitis B zugelassen. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des seit 1987 erhältlichem Interferon alfa-2a und wurde 2002 unter dem Namen „Pegasys“ von Roche auf den Markt gebracht.

Die besondere Eigenschaft von pegylierten Interferonen ist eine langsamere Freisetzung des Wirkstoffes aus der Bindung mit Polyethylenglykol (PEG). Durch diese Depotwirkung kann der Abstand der Verabreichungen vergrößert werden und eine Injektion muss nur alle sieben Tage erfolgen. Dabei kommt es durch die verzögernde Wirkung der Pegylierung zu gleichmäßigen Serumspiegeln, die für eine ausreichende und anhaltende Stimulation der Abwehrreaktion notwendig sind. Bei Patienten mit chronischer Hepatitis C (Genotyp 2 oder 3) kann bei Kombinationstherapie über sechs Monate in etwa 75 % eine Heilung erreicht werden. Patienten mit dem HCV-Genotypen 1 und 4 müssen über zwölf Monate behandelt werden um eine trotzdem geringere Heilungsrate von nur 50 % zu erreichen.