Spontansprache

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Mai 2007 um 13:54 Uhr durch Bertoldwoess (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Spontansprache

Begriffsdefinition

Unter Spontansprache versteht man frei formuliertes, unvorbereitetes Sprechen im Alltag. Gedankengänge werden laufend in Sprache umgesetzt. Sehr häufig entstehen dabei auch ungrammatische Sätze. Spontansprache enthält sowohl den einen oder anderen abgebrochenen Satz, als auch Einschübe oder Selbstkorrekturen. Auch nicht bedeutungstragende Äußerungselemente wie Räuspern oder Lautäußerungen wie z.B. „ähm“ sind Bestandteile der Spontansprache. Diese natürlich gesprochene Sprache stellt sich in dialoghaften Situationen, also face-to-face, ein, oder tritt als Monolog oder Gruppengespräch auf. Sie kann themen- oder aufgabenbezogen sein, ist sonst aber an keine Restriktionen gebunden. Ob nun eine ungezwungene Unterhaltung zwischen zwei Personen stattfindet, ein Fußballer unmittelbar nach einem Match interviewt wird, das ein Sportredakteur zuvor situativ kommentierte oder sich ein Therapeut mit einer offenen Frage an seinen Klienten wendet: Spontansprache meint den freien Redefluss, der entsteht, wenn Menschen miteinander mündlich in Verbindung treten, ohne sich den Redeinhalt davor zurecht gelegt oder notiert zu haben bzw. ihn von einer schriftlichen Unterlage ab-/ vorzulesen.

Begriffsverwendung nach Anwendungsgebieten

bleu blu blö, verschiedene Disziplinen, wie folgt:


Phonetik:

vielleicht hier noch einen Satz dazu + LINK

Klinische Linguistik:

Beispiel Aphasiediagnostik: Der Aachener Aphasietest besteht aus sechs Untertests, der erste davon untersucht die Spontansprache. Bewertet werden Kommunikationsverhalten, Artikulation & Prosodie, Automatismen, Semantik, Phonematik und Syntax
Beschreibung auf der Webseite der Uni Stuttgart

Psycholinguistik:

z.B. bei der Untersuchung von Sprachverarbeitungsprozessen

Gesprächs-/Diskursanalyse:

Analyse gesprochener, meist dialogischer Sprache
....
....

Computerlinguistik:

z.B. Spracherkennung, Übersetzungen etc.

  • Beispiel 1: Die Tübinger Baumbank des Deutschen / Spontansprache (TüBa-D/S) ist ein syntaktisch annotiertes Korpus auf der Grundlage von spontansprachlichen Dialogen, die manuell transliteriert wurden. Sie umfasst ca. 38.000 Sätze bzw. 360.000 Wörter. Die Annotation erfolgte von Hand. (Quelle: http://www.sfs.uni-tuebingen.de/de_tuebads.shtml)
  • Beispiel 2: Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Lehrstuhl für Computerlinguistik. Jürgen Kunze, Computerlinguistik II - erster Teil: Erkennung und Synthese gesprochener Sprache (speech), Vorlesungsskript: http://www2.hu-berlin.de/compling/Lehrstuhl/Skripte/CL_2_Speech/

Interessante Literatur

Brunner, Richard J. : Untersuchungen zur linguistischen Struktur der Spontansprache bei Aphasikern und anderen Patienten mit definierten Hirnläsionen vor dem Hintergrund der historischen Zusammenhänge der Aphasieforschung . Ulm  : Univ. , 1989 . - Getr. Zählung Literaturverz. Bl. 128 - 155.

Furui, Sadaoki : Perspectives of Spontaneous Speech Recognition and Understanding In: Computerlinguistik . Sankt Augustin . S. 64- .

Peters, Benno : Individuelle und geschlechtsspezifische Unterschiede in der prosodischen Gestaltung deutscher Lese- und Spontansprache In: Sprache und Kultur . Frankfurt am Main ; Wien [u.a.] . S. 153- .

Resch, Barbara : Data driven pronunciation modeling for large vocabulary spontaneous speech recognition. Graz, Techn. Univ., Dipl.-Arb., 2002.




Baustellen-Links:

Definition Spontansprache

Suchergebnisse Google