Ein Lenkdachen ist ein Drachen, der sich lenken lässt. Er hat gewöhnlich zwei Leinen, an denen unterschiedlich stark gezogen werden kann. Jeweils eine Leine ist mit einem Teil des Drachens verbunden. Gewöhnlich gibt es einen linken und einen rechten Teil, von dem die linke und die rechte Leine abgehen.
Da gute Drachen die Eigenschaft haben, bei genügend Wind von allein aufzusteigen, kann, wenn z.B. an der rechten Leine (nach unten) gezogen wird, in diesem Fall nur der linke Teil des Drachens aufsteigen. Folglich dreht er sich in diesem Fall um seinen rechten Teil, (vom Piloten aus gesehen) im Uhrzeigersinn. Wird an der rechten Leine (nach unten) gezogen, so stehen sich der Vektor der Windkraft und der Vektor der Zugkraft nicht genau gegenüber. Folglich verdreht sich der linke Teil des Drachens leicht nach hinten (in Windrichtung), sodass der Drachen (aus Sicht des Piloten) weiter nach rechts zeigt. Das hat zur Folge, dass der Drachen auch weiter nach rechts fliegt. Mit dem Zug an der linken Leine verhält es sich spiegelsymmetrisch.
Piloten können durch geschickten Zug an den Leinen mit einiger Übung den Lenkdrachen Loopings, Schrauben und andere Figuren fliegen lassen.
Je nach Wind können Lenkdrachen solche Kraft entfalten, dass sie den Piloten mitschleifen oder sogar mitfliegen lassen. Im Zweifelsfall sollte man deshalb den Drachen lieber allein fliegen lassen...
Viele Gebietskörperschaften haben Regelungen, die die Länge der Drachenleinen begrenzen. Üblich sind dabei Grenzen zwischen 60m und 100m. Drachenleinen können durch ihren geringen Durchmesser verbunden mit der starken auf ihr lastenden Zugkraft schneidend wirken. Deswegen dürfen sich Menschen in der Viertelkugel, die Drachen und Piloten zusammen mit den Leinen beschreiben können, nicht aufhalten.
Lenkdrachen werden auch beim Kite-Surfen benutzt.