Die Wächter-Tetralogie ist eine phantastische Romanreihe des russischen Autors Sergei Lukjanenko aus den 1990er und 2000er Jahren. Sie schildert den Kampf zwischen den Kräften des Lichts und der Dunkelheit, der nach einem langen Frieden wieder entflammt und dabei vorwiegend im heutigen Russland ausgetragen wird. Hauptakteure des Romans sind die Angehörigen der verfeindeten Tagwache und Nachtwache, die ursprünglich die Einhaltung des Friedenspakts überwachten.
Die Romane dienten als Vorlage für einen der erfolgreichsten russischen Filme aller Zeiten, Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor (2004) und seinen Nachfolger Wächter des Tages – Dnevnoi Dozor.
Publikationsgeschichte
Der erste Band der Tetralogie, Wächter der Nacht (russ. Originaltitel: Ночной дозор; Transkription: Notschnoi dosor oder Notschnoj dosor), erschien erstmals 1998 und wurde in Russland schnell zu einem Bestseller, vor allem im Zuge der erfolgreichen Verfilmung. Sergei Lukjanenko ließ dem Roman daraufhin zwei Fortsetzungen folgen: Wächter des Tages (russ. Originaltitel: Дневной дозор; Transkription: Dnewnoi dosor oder Dnewnoj dosor) im Jahr 2000 sowie Wächter des Zwielichts (russ. Originaltitel: Сумеречный дозор; Transkription: Sumeretschny dosor) im Jahr 2005. Im April 2007 erschien der abschließende Band unter dem Titel Wächter der Ewigkeit (russ. Originaltitel: Последний дозор Transkription: Posledni dosor) in Deutschland.
Die ersten Bände der Tetralogie wurden international vermarktet und in viele Sprachen übersetzt. In Deutschland wurden sie ab dem Jahr 2005 vom Heyne-Verlag in einer Übersetzung von Christiane Pöhlmann veröffentlicht.
Handlung
Band 1: Wächter der Nacht
Unter der normalen Menschheit leben unerkannt die Anderen. Es sind Hexen, Magier, Tiermenschen und Vampire. Die Anderen unterteilen sich in Lichte und Dunkle. Aber hier wird nicht nach Gut und Böse unterschieden, sondern nach der Lebensweise. Lichte Andere tun Gutes, und opfern sich für Menschen auf. Während Dunkle Andere eher danach leben, nur an sich selbst zu denken.
Seit Urzeiten leben unter den Menschen die Anderen, übernatürlich begabte Männer und Frauen, Zauberer, Gestaltenwandler und Vampire. Stets wählten sie entweder die Seite des Lichts oder die der Finsternis, und schließlich kam es zu einer verheerenden Schlacht zwischen beiden Seiten. Da jedoch beide Heere gleich stark waren und der Kampf sowohl das Helle als auch das Dunkle zu vernichten drohte, vereinbarte man einen Waffenstillstand: Fortan sollte jeder Mensch, der das Potential eines Anderen hat (und somit dieser Gruppe besonders begabter Menschen zugehörig ist), seine Seite frei wählen dürfen. Diese Entscheidung wird einmal getroffen und ist unumkehrbar. Diesen Waffenstillstand regelt der Große Vertrag, in dem alle relevanten Grundsätze dieses Handels festgehalten sind. Die Vertreter des Lichts bilden die „Wächter der Nacht“ , die Vertreter der Finsternis die „Wächter des Tages“. Das Licht überwacht nachts die Aktivitäten des Dunklen und umgekehrt. Aktivitäten eines Anderen die den Großen Vertrag verletzen werden registriert und sanktioniert. Über diesen beiden Seiten wacht einzig die Inquisition, eine Organisation aus lichten und dunklen Vertretern. Die Aufgabe dieser dritten Gruppe ist, die Wächter der Nacht und die Wächter des Tages zu überwachen und in strittigen Situationen zu schlichten und zu urteilen.
Nachdem dieser Pakt schon Ewigkeiten in Kraft ist, wird der Nachtwache-Ermittler Anton Gorodezki in der ersten Geschichte "Das eigene Schicksal" auf einen Jungen aufmerksam, der das Gleichgewicht der Kräfte für immer verändern könnte ...
Seit einer Woche treibt sich ein wilderndes Vampirpaar in Moskau rum. Anton bekommt den Auftrag, sie zu finden und zu verhaften. Auf seinem Streifzug begegnet er einer Frau, die mit einem mächtigen Fluch belegt wurde. Anton entschließt sich, ihr zu helfen, und versucht, den Fluch mit seinem Amulett aufzuheben, was jedoch nicht gelingt. Er merkt sich die Aura der Frau und macht sich weiter auf die Jagd nach den Vampiren. Schließlich hört er ihren "Ruf" und folgt ihrem Opfer, einem Jungen. Als er auf die Vampire stößt, kommt es zu einem Kampf. Den Vampir bringt er um, die Vampirin konnte verletzt entkommen. Boris Ignatjewitsch, sein Chef, erklärt ihm im Traum seinen nächsten Auftrag: Erstens, den Jungen, der sich als nicht initiierter Anderer herausstellt, zu finden und ihn vor der Vampirin zu schützen. Und zweitens, eine verfluchte Frau zu finden und zu beschützen. Denn der auf ihr lastende Fluch ist so stark, dass beim seinem Durchbruch ganz Moskau zerstört werden würde. Diese Frau wird später zur Geliebten Antons und hat soll zur Großen Zauberin ausgebildet werden.
Im zweiten Teil, "Der eigene Kreis" werden Morde an Dunklen durch einen nicht-initiierten Anderen begangen. Anton Gorodezki wird verdächtigt, der "Wilde"(Lichte) zu sein, der die Dunklen ermordet hat. Boris Ignatjewitsch, der Chef der Moskauer Nachtwache, vertauscht deswegen Antons Körper mit dem seiner Geliebten, der Großen Zauberin Olga. Als Anton sich aber zu unvorsichtig benimmt und von der Tagwache dabei erwischt wird, wo er vor einem ermordeten Dunklen steht, muss Anton den "Wilden" finden, um sein Leben zu retten. Zuerst tauschen er und Olga ihre Körper wieder zurück. Danach trifft Anton auf einen Wächter des Tages, der ihn natürlich als Gesetzloser verhaften will. Anton aber trickst ihn aus und zwingt ihn, die Aufträge seiner Wache zu verraten, nämlich, dass sie ihn liquidieren sollen. Anton erschießt ihn danach. Kurz danach trifft Anton auf einen "Gefallenen", einen toten Anderen. Er verweist ihn auf einen Fernsehturm, sagt aber nichts. Anton geht dort hoch und muss einen weiteren Tagwächter töten. Da fällt ihm auf, wer der Schlüssel zu dem Ganzen ist: Jegor, der kleine Junge. Er macht sich auf die Suche nach ihm - rechtzeitig. Denn der Wilde hat bereits seinen magischen Dolch gezogen. Anton hält ihn auf und verwickelt ihn in ein Gespräch. Aber der Wilde will nicht hören. Es kommt zu einem Kampf. Der Wilde, der übrigens Maxim heißt, stößt Anton seinen Dolch in die Brust. Wider Erwarten stirbt Anton nicht, denn der Dolch ist nur für Dunkle gedacht. Boris Ignatjewitsch kommt und erklärt Maxim zum Inquisitor - einer, der den Großen Vertrag überwacht und jegliche Verstöße dagegen bestraft.
In der letzten Geschichte "Im eigenen Saft" bekommt Swetlana Nasarowa, Antons Geliebte, die Schicksalskreide - ein Artefakt, womit man das Schicksal eines Menschen verändern kann.
Alles beginnt zunächst harmlos. Der Chef Boris Ignatjewitsch, oder, anders genannt, Geser schickt fast alle Mitarbeiter der Nachtwache raus aus Moskau. Die Mitarbeiter fahren alle zu Tigerjunges Datscha. Nachdem Anton begreift, dass Geser eine Operation plant, wobei Swetlana eine wichtige Rolle spielen soll, fährt er zurück nach Moskau. In seiner Wohnung trifft er auf Sebulon. Er erzählt ihm alles über die Schicksalskreide. Anton redet mit Geser und versucht vergeblich, Geser zu überzeugen, dass er nicht hinnehmen will, dass Swetlana ihn verlässt. Denn wer die Schicksalskreide benutzt, verliert einen Teil seiner Persönlichkeit. Anton "kündigt" den Vertrag als Wächter der Nacht und streunt durch Moskau. Dabei erwischt er Alissa Donnikowa, eine Dunkle Hexe, beim Benutzen eines Kraftprismas und somit einer Intervention dritten Grades. Anton nimmt sie fest. In ihrer Verzweiflung ruft Alissa Sebulon herbei, der sie zunächst voller Wut versteinert. Dann aber bietet er Anton eine Intervention bis zum zweiten Grade inklusive an, wenn er Alissa nicht der Inquisition übergibt. Anton nimmt den deal an. Mit der Intervention ist er offiziell befugt, lichte Kraft von Menschen zu erhalten, wovon er dann auch Gebrauch nimmt. Nachdem er genügend Kraft gesammelt hat, betritt er ein Haus, auf dessen Dach die Operation Gesers stattfindet. Dort oben findet Anton neben Geser, Swetlana, Sebulon und dem Inquisitor Maxim auch den Jungen Jegor. Es sieht also so aus, als würde Swetlana Jegors Schicksal umschreiben. In diesem Augenblick kommt ein Sturm auf. Geser rät Anton, den Sturm mit seiner Intervention aufzuhalten. Anton aber benutzt die Intervention, um eine Remoralisation zu schaffen. Geser stellt sich vor Swetlana und Sebulon sieht sich schon als Sieger, als wider Erwarten Anton die Hände zu sich führt und die Remoralisation auf sich selber einwirken lässt. Jetzt denkt jeder, dass Geser das Spiel gewonnen hat. Aber Swetlana schreibt nichts in das Schicksalsbuch hinein. Sebulon lacht und geht weg. Aber erst später wird er erfahren, dass er reingelegt worden war: Während alle Dunklen Swetlana observierten, hatte Olga, die die andere Hälfte der Schicksalskreide bekam, das Schicksalsbuch von Swetlana umgeschrieben. Damit ist Gesers Plan aufgegangen.
Band 2: Wächter des Tages
Ko-Autor: Wladimir Wassiljew
Dieses Buch beleuchtet die dunkle Seite der Anderen, die Antagonisten im vorhergehenden Roman werden zu Hauptfiguren, so wird dem Leser deutlich, dass es sich nicht um einen primitiven Gut-gegen-Böse-Kampf handelt, sondern um zwei grundverschiedene Philosophien.
Nachdem Alissa Donnikowa ihre Magische Energie verloren hatte, weil sie Sebulon, den Leiter der Wächter des Tages, hintergangen hatte, hat dieser sie nun begnadigt, nachdem sie in einem Kampf gegen einige Wächter der Nacht einen außerordentlichen Beitrag dazu leistete, dass die Schäden der Tagwache im überschaubaren Rahmen blieben. Sebulon schickt sie auf eine Urlaubsreise, während der sie ihre magische Energie regenerieren soll. Im Artek, in dem sie während ihres Aufenthalts arbeiten soll, lernt sie Igor, einen Wächter der Nacht, kennen, der aus ähnlichen Gründen wie Alissa im Artek verweilt und verliebt sich in ihn. Beiden fehlt die Fähigkeit (aus Mangel an Kraft und die daraus resultierende Unfähigkeit ins Zwielicht zu wechseln), die Anwesenheit Anderer und ihrer Herkunft zu spüren. Es kommt schliesslich zu einem ungewollten und verkrampften Kampf, nachdem beide genug Kraft geschöpft haben, um zu erkennen, daß sie eine Dunkle Hexe und ein Lichter Magier sind. Diese Geschichte ist aus der Sicht von Alissa Donnikowa erzählt, die Nebenfigur aus Wächter der Nacht wird zu einer Hauptperson in Wächter des Tages. Die Nachtwache ist nahezu komplett aus der Geschichte herausgenommen und wird erst später in den zweiten Roman eingeführt.
Die zweite Geschichte spielt wieder in Moskau, der Hauptstadt der beiden Organisationen des Dunkels und des Lichts. Sie beginnt damit, dass ein Unbekannter in einem Vorort Moskaus auftaucht und mit dem Zug in die Hauptstadt fährt. Ihm fehlt jede Erinnerung an alles, was vorher passierte, und er weiß nur, dass er einen Koffer voller Geld bei sich trägt und dass er übernatürliche Kräfte hat, von denen er aber nicht weiß, woher sie kommen. Er bedient sich derer rein intuitiv und macht durch tragische Zufälle die beiden Wachen auf sich aufmerksam, die auch die ganze Geschichte über rätseln, wer oder was er ist, nicht ahnend, dass Witali Rohosa, wie der unbekannte Andere heißt, ein sogenannter Spiegel ist, den das Zwielicht hervorgebracht hat und der das Gleichgewicht wieder gerade rücken soll.
Der dritte Teil des Buches spielt in Prag, wo der in der ersten Geschichte erzählte Fall zwischen Igor und Alissa und der in der zweiten Geschichte behandelte Fall mit Witali Rohosa von einem Tribunal der Inquisition verhandelt werden soll. Eine der Hauptpersonen ist hier der Dunkle Magier Edgar, der die Seite des Dunkels in Anklage und Verteidigung vertreten soll.
Band 3: Wächter des Zwielichts
Wie auch in den Vorgängerbüchern finden sich in "Wächter des Zwielichts" drei Geschichten. In der ersten Geschichte tauchen Hinweise darauf auf, dass ein Anderer Menschen initiieren wird, d. h. ebenfalls zu Anderen macht. Dieses Verhalten gefährdet das durch den "Großen Vertrag" versicherte Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, weshalb sowohl Nacht- als auch Tagwache und sogar die sogenannte Inquisition - eine beiden Wachen übergeordnete Institution, die die Einhaltung des Großen Vertrags überwacht - in dem Fall ermitteln.
Der Hauptplot zieht sich durch alle drei Teile des Buches und beschäftigt sich damit, ob die Möglichkeit besteht, normale Menschen ohne Veranlagung in "höhere" Andere, also nicht nur niedere Dunkle wie Vampire oder Tiermenschen, zu verwandeln. Zu diesem Thema soll ein sagenhaftes Buch namens Fuaran existieren. Im Handlungsmittelpunkt stehen wieder Anton Gorodezki und Edgar, die, obzwar Vertreter verschiedener Seiten, ganz gut miteinander auskommen. Edgar ist inzwischen zur Inquisition übergetreten und mit der Suche nach dem Fuaran betraut. Auch der Vampir Konstantin (auch genannt Kostja), Antons früherer Nachbar und inzwischen ein hoher Vampir, spielt eine Schlüsselrolle. Im Verlauf der Handlung kristallisiert sich heraus, dass es das Fuaran tatsächlich gibt und es sich lange Zeit im Besitz der Hexe Arina befunden hat. In einem Nebenstrang der Handlung wird außerdem beschrieben, dass der Kommunismus eigentlich eine Erfindung der hellen Anderen war, die eine bessere Gesellschaftsform erschaffen wollten, die aber willentlich von Geser gestürzt wurde, als ihm klar wurde, dass dadurch die Menschen letztlich von den Anderen erfahren würden. Anton, Kostja und Edgar haben den Auftrag das gestohlene Fuaran zu finden. Doch dann findet Anton heraus wer es gestohlen hat und kommt somit in große Schwierigkeiten.
Band 4: Wächter der Ewigkeit
- Die gemeinsame Sache
Anton Gorodezki, inzwischen zum Hohen Magier aufgestiegen, wird von Geser in das bisher ruhige Edinburgh geschickt, um dort inoffiziell den Mord an einem jungen Russen aufzuklären. Sein Vater war ein potentieller Anderer, der sich jedoch gegen eine Initiierung entschieden hatte, jedoch viel mit der Nachtwache zusammenarbeitet. Daher fühlt sich Geser verpflichtet, die Sache in die Hand zu nehmen. Überraschenderweise scheint auch Sebulon, der Chef der Tagwache ein persönliches Interesse an dem Fall zu haben und bietet Anton seine Unterstützung an. Die Tat scheint schnell geklärt, doch nach einem weiteren Mord und einem Angriff auf Anton durch Menschen, die mit magischen Amuletten ausgerüstet sind, erkennt Anton, dass weit mehr dahintersteckt. Ein Dunkler Vampir, ein Lichter Heiler und ein Kampfmagier der Inquisition, alles Hohe Andere, haben sich zusammengetan, um den Kranz der Schöpfung an sich zu bringen. Dieses mächtige Artefakt wurde vor langer Zeit von dem Magier Merlin erschaffen. Merlin war einer der extrem seltenen, sogenannten Null-Magier, die selbst keine magische Energie abgeben und somit die Stärksten aller Anderen sind. Was der Kranz der Schöpfung ist und was er bewirkt, ist nicht klar, fest steht nur, dass er in Edinburgh versteckt wurde. Und zwar in der siebten und tiefsten Schicht des Zwielichts, die nur Null-Magier erreichen können. Zusätzlich geschützt durch eine mächtige Barriere und einen starken Golem. Merlin hat jedoch einen Rätselspruch hinterlassen, aus dem geschlossen werden kann, dass es einen Schleichweg zu dem Artefakt gibt.
- Der gemeinsame Feind
Kaum zurück aus Edinburgh wird Anton von Geser nach Usbekistan geschickt, um dort mit seinem ehemaligen Freund zu sprechen. Rustam kannte Merlin noch persönlich und könnte daher wissen, worum es sich bei dem Kranz der Schöpfung handelt. Währenddessen stellen Geser und Sebulon Kampfmagier ab, um Nadja, die sechjährige Tochter von Anton und Swetlana, rund um die Uhr zu beschützen. Auch sie ist eine Null-Magierin, wenn auch noch nicht initiiert, und die drei Abtrünnigen könnten versuchen, sie zu entführen, um mit ihrer Hilfe an das Artefakt zu gelangen. Geser geht mittlerweile davon aus, dass man damit die gesamte Zivilisation der Erde zerstören könnte. Kurz nachdem Anton in Samarkand eingetroffen ist, wird das Gebäude der dortigen Nacht- und Tagwache von Menschen überfallen, die genauso wie in Edinburgh mit magischen Amuletten ausgerüstet und magisch beeinflusst worden waren. Nur knapp kann Anton mit den dortigen Anderen fliehen. Auf den Weg zu Rustam deckt Anton die Identität eines der Hohen Anderen auf, die das Artefakt an sich bringen wollen. Es ist der ehemalige Dunkle und jetzige Inquisitor Edgar (siehe Band 2 und 3). Von Rustam erfährt Anton schließlich mehr über den Kranz der Schöpfung. Das Artefakt besitzt die Macht, die Barrieren einzureißen, die unsere Welt von den Zwielicht-Schichten trennt. Was dies jedoch bedeutet, ob es quasi nichts Merkbares oder eine Katastrophe globalen Ausmaßes auslösen würde, vermag niemand vorherzusagen.
- Das gemeinsame Schicksal
Zurück in Moskau erkennt Anton, wer die beiden anderen Abtrünnigen sind. Der Vampir Gennadi Sauschkin, der Vater von Konstantin (siehe Band 1, 2 und 3), der nach dem Tod seines Sohnes und seiner Frau rasend geworden war und durch den Mord an über 50 Menschen zu einem Hohen Vampir aufgestiegen ist. Sowie die ehemalige Dunkle Hexe Arina (siehe Band 2), die inzwischen zu einer Lichten Heilerin geworden ist (ein Wechsel, der nur Hohen Anderen unter außergewöhnlichen Umständen offen steht) Gemeinsam mit Edgar haben sie sich zu der Ewigen Wache zusammengeschlossen. Sie entführen Anton, damit er für sie Merlins Rätsel löst, um an den Kranz der Schöpfung zu gelangen. Ihrer Ansicht nach ist es damit möglich, alle gestorbenen Anderen, die in der sechsten bzw. in der siebten Schicht des Zwielichts verweilen sollen, wieder zum Leben zu erwecken. Auf diese Weise wollen sie ihre verlorenen Partner und Kinder zu sich zurückholen. Dafür ist Edgar und Gennadi jedes Mittel recht und sie schrecken nicht einmal vor Mord und Massenmord zurück. Anton löst schließlich das Rätsel und erkennt im Kranz der Schöpfung die Analogie zum Uroboros, dem ewigen Kreislauf. Seinen Entführern präsentiert er jedoch eine andere, anscheinend plausibele Erklärung, und während sich diese in der fünften Zwielicht-Schicht einen Kampf mit dem Golem liefern, taucht er ab in die sechste, um von Merlin persönlich die Wahrheit zu erfahren. Wo sich der Kranz der Schöpfung befindet, was sich in der siebten Schicht des Zwielichts tatsächlich verbirgt und dass es ohne Tod keine Auferstehung geben kann.
Stil und Aufbau der Romane
Die Romane sind jeweils in einzelne Episoden gegliedert, die einen eigenen Handlungsstrang verfolgen. Dabei wechseln sich verschiedene Erzählperspektiven ab; während die Passagen um die Hauptfigur Anton Gorodezki in Wächter der Nacht, Wächter des Zwielichts und Wächter der Ewigkeit aus der Ich-Perspektive erzählt werden, schildert der Autor die anderen Handlungsstränge aus der auktorialen Sicht. In Wächter des Tages verwendet der Autor auch für Alissa Donnikowa in der ersten Geschichte und für den Spiegel in der zweiten Geschichte die Ich-Perspektive, während in der dritten Episode sowohl Anton als auch Edgar im Mittelpunkt stehen und die Handlungen beider mittels des auktorialen Erzählers geschildert werden.
Filmische Umsetzung
Lukjanenkos Romane zogen die Verfilmungen Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor (2004) und Wächter des Tages (2006) nach sich. Beide Filme setzen vor allem den Inhalt des ersten Buchs um, aber auch Teile des zweiten Romans flossen in die Filmhandlung ein.
Hierbei ist darauf zu achten, daß in der filmischen Umsetzung Veränderungen vorgenommen wurden: als Beispiel Alissa, die im Film nicht stirbt. Die Handlung um die Liebe zwischen dem Lichten Magier Igor und der Dunklen Hexe Alissa wurde im Film völlig ignoriert.
Umsetzung in Computerspielen
Zu dem ersten Band ist am 10. Mai 2006 ein gleichnamiges Computerspiel erschienen. Es behandelt eine von der Buchvorlage größtenteils losgelöste Handlung, die nach den Ereignissen des ersten Buches stattfindet.
Buchausgaben
- Sergei Lukjanenko: Wächter der Nacht (Oktober 2005) - Heyne (München) - ISBN 3-453-53080-2
- Sergei Lukjanenko: Wächter des Tages (März 2006) - Heyne (München) - ISBN 3-453-53200-7
- Sergei Lukjanenko: Wächter des Zwielichts (September 2006) - Heyne - ISBN 3-453-53198-1
- Sergei Lukjanenko: Wächter der Ewigkeit (April 2007) - Heyne - ISBN 3-453-52255-9
Rezensionen
- Wächter der Nacht: www.buchwurm.info - Rezension von von Dr. Michael Drewniok
- Wächter des Tages: www.buchwurm.info - Rezension von Dr. Maike Keuntje
- Wächter des Zwielichts: www.buchwurm.info - Rezension von Dr. Maike Keuntje
- Wächter der Ewigkeit: www.buchwurm.info - Rezension von Dr. Maike Keuntje
- Sammelrezension der Bände 1 bis 3: www.literaturkritik.de - Rezension von Stefan Mesch