George Brough

britischer Pilot, Motorradrennfahrer, Weltrekordhalter, Motorradhersteller, Schriftsteller und Schauspieler
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George Brough [bʀaːv] (* 21. April 1890; † 1969) war ein britischer Pilot, Motorrad-Rennfahrer, Weltrekordhalter, Motorradhersteller, Schriftsteller und Schauspieler. Er war bekannt für seine aufwendigen, in Handarbeit hergestellten Brough-Superior-Sportmotorräder, die in den späten 1920er und den 1930er Jahren die weltweit schnellsten Motorräder waren.

1921 begann Brough Motorräder zu bauen, die sich bald ob ihrer ausgezeichneten Handwerkskunst unter Kennern einen Namen machten. Für viele Motorradkenner war in den 1920er und 1930er Jahren ein Motorrad von George Brough die Entsprechung zu einem Rolls Royce bei den Automobilen - oder besser: wegen ihrer sportlichen Eignung eher mit Bentleys zu vergleichen.

1928 fuhr George Brough in Arpajon auf einer Maschine mit einem leistungsgesteigerten J.A.P.-Einbaumotor von weit über 70 PS eine Geschwindigkeit von 130,6 mph (ca. 214 km/h), die bis dahin weltschnellste Geschwindigkeit auf einem konventionell angetriebenen Solo-Motorrad.

Die Typenbezeichnungen seiner Motorräder gaben die garantiert erreichbare Endgeschwindigkeit in Meilen an: die seitenventilgesteuerte SS80 mit einem Matchless-Motor sollte gut 80 Meilen in der Stunde laufen, und die kopfgesteuerten Spitzenmodelle der SS100 schneller sein als Tempo 100 Meilen in der Stunde. Es ist nicht bekannt, dass jemals einer seiner Kunden Broughs Garantie in Anspruch hätte nehmen müssen - die Maschinen waren ohne Ausnahme schneller als die Typenangaben.

Einer von Broughs besten Kunden war der berühmte Arabienkämpfer T. E. Lawrence, der in seinen zwölf letzten Lebensjahren allein sieben neue Motorräder bei George Brough erwarb, sie allesamt „George“ nannte und zur Unterscheidung durchnummerierte (George I, George II usw.).

In seinem zweiten Buch „The Mint“, das im wesentlichen von seiner Karriere bei der Royal Airforce handelt, beschrieb Lawrence ein spontan entstandenes Rennen zwischen ihm auf seiner SS100 auf der Landstraße und einem Sportflugzeug-Piloten, das unentschieden endete und beiden Teilnehmern große Freude machte.

Von T.E. Lawrence ist aus dem Jahr 1932 ein persönlicher Brief an George Brough überliefert, in dem er Brough und seinen Mitarbeitern für die ausgezeichnet abgestimmte neue Maschine dankt - die letzte, die er kaufte - und das Motorrad in den höchsten Tönen lobt. T.E. Lawrence kam dann auf dieser Brough Superior namens „George VII“, einem Modell SS100 (Super Sport) im Jahr 1935 bei einem Ausweichmanöver auf einer Landstraße ums Leben. (Dieses Motorrad ist heute restauriert und in der Sammlung von Beaulieu zu sehen.)

Die von 1934 bis zum Konkurs seines Unternehmens 1939 gebauten Modelle der SS100 hatten mittlerweile eine Leistung von über 75 PS - auch durch den prominenten Unfall sank - neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der wachsenden Kriegsgefahr - die Bereitschaft des Publikums, sich für sehr viel Geld ein Motorrad zu kaufen, das kaum einer zu beherrschen in der Lage war.

Zwischen 1936 und 1939 baute George Brough auch Automobile.

Namensgleichheit

Ein zweiter bekannter Träger dieses Namens ist der Kanadier Prof. George Brough, ein Professor für Kooperatives Klavierspiel an der Universität von Toronto.