STS-4 (englisch Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Columbia (OV-102) der NASA. Der Start erfolgte am 27. Juni 1982. Es war die vierte Space-Shuttle-Mission und der vierte Flug der Raumfähre Columbia.
Missionsemblem | |||
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Missionsdaten | |||
Mission | STS-4 | ||
NSSDCA ID | 1982-065A | ||
Besatzung | 2 | ||
Start | 27. Juni 1982, 15:00:00 UTC | ||
Startplatz | Kennedy Space Center, LC-39A | ||
Landung | 4. Juli 1982, 16:09:31 UTC | ||
Landeplatz | Edwards Air Force Base, Bahn 22 | ||
Flugdauer | 7d 1h 9m 31s | ||
Erdumkreisungen | 112 | ||
Bahnhöhe | 302 km | ||
Bahnneigung | 28,5° | ||
Zurückgelegte Strecke | 4,7 Mio. km | ||
Mannschaftsfoto | |||
![]() Henry W. Hartsfield (links) und Thomas K. Mattingly | |||
◄ Vorher / nachher ► | |||
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Mannschaft
- Thomas K. Mattingly (2. Flug), Kommandant
- Henry W. Hartsfield (1. Flug), Pilot
Missionsüberblick
STS-4 war der letzte Testflug des Space-Shuttle-Programms. Die bei der letzten Mission begonnenen Tests zur thermalen Belastung der Raumfähre wurden fortgeführt. Außerdem wurde zum zweiten Mal mit dem Roboterarm des Orbiters ein Gerät ergriffen und aus dem Frachtraum gehoben: das kistenförmige IECM-Experiment (Induced Environment Contamination Monitor) flog bereits bei STS-3 mit, kam jedoch nicht zum Einsatz.
Neben einer geheimen Ladung für das US-Verteidigungsministerium war der erste aktive GAS-Behälter (GetAway Special) an Bord, der neun Experimente enthielt. Die Astronauten führten zudem medizinische Experimente an sich durch und trainierten das Anziehen der Raumanzüge für Außenbordeinsätze in zukünftigen Shuttle-Missionen.
Missionsverlauf
Der Start von STS-4 am 27. Juni 1982 um 15:00 UTC war der erste, der innerhalb des Shuttle-Programms zum genau festgelegten Zeitpunkt erfolgte. Zwar hob STS-3 auch an dem Tag ab, den die NASA zuvor genannt hatte, jedoch mit einer Stunde Verspätung.
Bei diesem letzten Erprobungsflug des Space Shutles standen die abschließenden Tests der Raumfährensysteme auf dem Programm. Vor allem wurden das Verhalten bei thermischen Belastungen, das Lageregelungssystem und der Roboterarm getestet.
Während der umfangreichen Thermaltests wurde die Columbia während der Mission immer wieder anders auf die Sonne ausgerichtet. Zunächst zeigte die Unterseite für anderthalb Tage in Richtung Sonne. Anschließend sollte die Mannschaft feststellen, ob die Nutzlastbuchttüren einwandfrei arbeiteten. Offensichtlich hatte das einseitige Aufwärmen zu Dehnungen der Struktur geführt, denn die Tore ließen sich zunächst nicht problemlos schließen. Beim nächsten Versuch konnten die zwei Tore am fünften Flugtag (1. Juli) verriegelt werden, nachdem sich die Columbia zehn Stunden wie ein Grillspieß um die Längsachse gedreht hatte.
Nach einer Woche endete die Mission am 4. Juli, dem Tag, an dem die USA ihre Unabhägigkeit begehen. Neben der Landung an einem Feiertag ging die Columbia erstmals auf einer Betonpiste nieder. US-Präsident Ronald Reagan erwartete die Ankunft der Columbia auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien und erklärte anschließend, der Shuttle habe seine Testphase beendet.
Siehe auch
Weblinks
- NASA-Missionsüberblick (englisch)