Stadtwerke-Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven
Die Verkehrsbetriebe Wilhelmshaven führen den Öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen in Wilhelmshaven durch.
Stadtwerke-Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven GmbH | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Wilhelmshaven |
Webpräsenz | [http://www.bus-wilhelmshaven.de/ |
Bezugsjahr | 2007 |
Betriebsleitung | Gerold Ahlers |
Verkehrsverbund | VEJ |
Mitarbeiter | 110 |
Linien | |
Bus | 6 (Eine Linie im Auftrag von Fass Reisen) |
Anzahl Fahrzeuge | |
Omnibusse | 26 (davon 8 Gelenkbusse) |
Statistik | |
Fahrgäste | 4,1 Millionen |
Haltestellen | 230 |
Länge Liniennetz | |
Buslinien | 60 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 |
Geschichte
1937 wurde die Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven mbH als Nachfolgegesellschaft der Wilhelmshaven-Rüstringer Straßenbahn gegründet.
Während des Krieges wurde am1.10.1942 der O-Busbetrieb eröffnet. Mangels ziviler Industrie musste Lüttich sieben O-Busse an Wilhelmshaven abgeben. Schon am 30.3.1945 wurde der Straßenbahnbetrieb eingestellt und die Aufsichtsübernahme des Omnibus- und O-Bus-Verkehr durch die Englische Besatzungsmacht bis 31.3.1947 übernommen. Die Briten betrachteten die Verkehrsgesellschaft zunächst als Beuteobjekt und lehnten daher die Anträge der Stadt auf Übertragung sämtlicher Anteile ab. Die Stadt entschloss sich daher die Verkehrsgesellschaft zu pachten. Die Verkehrsgesellschaft blieb praktisch nur als Kapitalgesellschaft bestehen. Knapp 2 Jahre nach Ende des Krieges wurde am 1.4.1947 der Verkehrsbetrieb Wilhelmshaven als städtischer Betrieb gegründet und in die Stadtwerke eingegliedert. Die Gründung erfolgte unter Übernahme der Anlagen und Fahrzeuge der Verkehrsgesellschaft mbH und Pachtung der Omnisbushalle an der Admiral-Klatt-Straße. Die übernommenen Fahrzeuge waren bis zur Währungsreform 1948 kaum betriebsfähig. Da es nur sehr wenige Gummireifen gab, musste eine große Anzahl von Bussen an auswärtige private Unternehmer verpachtet werden, die besser neue Reifen beschaffen konnten. Im Jahr 1949 mussten trotz Protesten der Bevölkerung und der Briten zehn übernommene Fiat-Oberleitungsbusse an Italien wegen Restitution zurückgegeben werden. Dafür wurden als Ersatz zehn neue Hentschel-Oberleitungsbusse beschaffen. Noch im selbem Jahr führten die Verkehrsbetriebe Reisefahrten nach Hamburg, Hannover und Berlin ein.
Von 1950 bis 1952 begann man die Omnibus- und O-Buslinien zu erweitern, den Fahrzeugpark zu modernisieren und die Fahrpläne zu optimieren. Am 28.4.1952 wurde mit Zustimmung der Bundesregierung der gesamte Anteil der Kapitalgesellschaft durch den niedersächsischen Finanzminister kostenlos der Stadt übertragen. 1957 wurde der Zentrale Omnisbusbahnhof (ZOB) aus der Marktstraße an der ehemaligen Hauptpost vor den Hauptbahnhof verlegt.
Durch die Stilllegung der Pekol-O-Buslinie nach Jever 1954, war nun auch der gesamte O-Busbetrieb Wilhelmshaven am 30.10.1960 eingestellt worden, weil der Anhängerverkehr verboten wurde. Daher mussten neue Busse beschaffen werden. Hinzu kam noch das die Verkehrsgesellschaft den Verkehr der Vorortbahn aufnehmen musste, die 1961 stillgelegt worden war. Daher entstand ein neues Busnetz. 1970 konnte die Selbstbedienung eingeführt werden, sodass keine Schaffner mehr Fahrkarten in Bussen verkaufen mussten. Ein wesentlicher Fortschritt konnte 1986 mit dem Kauf der ersten Niederflurbusse von Neoplan errungen werden.
Im Jahr 1991 wurden die Buslinien nach Fedderwarden und zum Industriegebiet-West eingestellt. Ab Mitte der 90er Jahre beschaffte man weitere Niederflurbusse von Neoplan, davon auch einige Gelenkbusse. 1997 konnte der seit Jahrzehnten erhoffte Neubau des Hauptbahnhofes eingeweiht werden. Integriert wurde ein Einkaufszentrum sowie ein neuer Busbahnhof mit Überdachungen, die ähnlich der auf dem Bahnhof sind.
Im Sommer 2000 gab es neben der Expo in Hannover das Zusatzprogramm "Expo am Meer" in Wilhelmshaven, wohin die Besucher mit geliehenen Bussen befördert wurden, da der Fahrzeugbestand der Verkehrsbetriebe nicht für das Fahrgastaufkommen ausreichte. Am 18.11.2003 fand das erste Fahrgastforum statt. Ein Neoplan "Centroliner" wird als Vorführwagen aus Bayern aufgekauft. Ein weiterer Meilenstein in der "neuen" Wilhelmshavener Verkehrsgeschichte ist das neue Liniennetz vom 1.5.2004, dass den Anschluss Fedderwardergrodens an die Innenstadt deutlich verbessert. Seit dem Jahr 2004 wurden an verkehrsreichen Kreuzungen Vorrangschaltungen für die Busse installiert. Im Laufe des Jahres 2005 wurden mehrere Haltestellen mit neuen Bussteigen ausgestattet. Im Oktober 2005 wurden zwei gebrauchte Mercedes-Benz Gelenkbusse aus Berlin gekauft. Einen Monat später wurden die ersten Niederflurbusse von 1986 ausgemustert. Durch eine veränderte Nachfrage steht den Fahrgästen eine neue Linienführung sowie ein Anruf-Sammel-Taxi zu Benutzung. Im Oktober 2006 wurden zwei gebrauchte Neoplan Gelenkbusse aus Baden-Baden gekauft. Am 1.1.2007 Gründung des Verkehrsverbund Ems-Jade VEJ.
Liniennetz
Das Liniennetz der Verkehrsbetriebe wurde seit Ende des 2. Weltkrieges etliche Male geändert.
O-Busnetz Verkehrsbetriebe
Seit Eröffnung des O-Busbetriebes 1942 bestand die Strecke Schaar - Hauptbahnhof - Maadebrücke. 1958 erweiterte man die Strecke von der Maadebrücke bei Rüstersiel, die auch gleichzeitig Bahnhof der Vorortbahn war durch Fedderwardergroden nach Voslapp.
O-Busnetz Pekol
1944 eröffnete der Unternehmer Theodor Pekol, der das O-Busnetz in Oldenburg betrieb, mit Oldenburger Oberleitungsbussen, die 18 km lange Überlandlinie Wilhelmshaven Hauptbahnhof - Schaar - Jever. Doch schon am 30.9.1954 wurde die Linie eingestellt.
Busnetz nach 1960
Die O-Bus-Linien wurden durch neue Omnibus-Linien übernommen, die nun noch neben der für ein Jahr verkehrenden Vorortbahn den Nahverkehr in Wilhelmshaven bestimmten.
Busnetz vor 1991
Vor 1991 wurde Fedderwarden noch an die Einkaufsmöglichkeiten in Fedderwardergroden und das Industriegelände-West an der Bunsenstraße an die Innenstadt angebunden.
Linie 1 | Hauptbahnhof (ZOB) - Alt-Voslapp/Voslapp-Süd |
Linie 2 | Hauptbahnhof (ZOB) - Pestalozziweg/Karl-Hinrichs-Stift |
Linie 3 | Kaiser-Wilhelm-Brücke - Stadtparkkolonie |
Linie 6 | Hauptbahnhof (ZOB) - Johann-Sebastian-Bach-Straße |
Linie 8 | Hauptbahnhof (ZOB) - Südstrand |
Linie 11 | Hauptbahnhof (ZOB) - Wiesmoor |
Linie 12 | Hauptbahnhof (ZOB) - Industriegelände-West |
Linie 13 | Fedderwarden - Fedderwardergroden |
Das überarbeitete Liniennetz (1991-2004)
Durch den neu entstandenen Stadtteil Maadebogen befuhr die Linie 3 eine große Schleife durch diesen bis zum Reinhard-Nieter-Krankenhaus und zur Stadtparkolonie um so auf den angestammten Linienverlauf zu gelangen. Im Jahre 2002 wurde durch Eröffnung einer Verbindungsstraße sowie Aufbau der Stadtteile Wohnstadt West und Maadetal die Linie 3 in zwei Linienäste gespalten. Seitdem befuhren die Linien 31 und 32 von der Kaiser-Wilhelm-Brücke bis Banter Weg einen gemeinsamen Abschnitt. Die 31 bindete das Gewerbegebiet Ebkeriege und die neuen Wohngebiete an und fuhr bis Maadebogen-Nord. Die 32 befuhr ihren angestammten Verlauf über Jadeviertel, Europaviertel, den Wiesenhof und Reinhard-Nieter-Krankenhaus bis hin zur Haltestelle Maadebogen-Nord. Dort wechselten die Busse jeweils ihre Liniennummer und fuhren auf dem anderen Weg wieder zur Kaiser-Wilhelm-Brücke.
Nachtnetz bis 2004
Vor der Einführung eines neues Nachtnetzes im Jahre 2004 bedienten die Linien A und B ab 20 Uhr sowie Sonn- und Feiertags auf einem verknüpftem Linienverlauf der Linien 1,2,31,32 und 6,2,31,32 im Stundentakt bis 24 Uhr das Stadtgebiet Wilhelmshaven.
Das neue Liniennetz ab 2004
Am 1.5.2004 wurde ein neu überarbeitetes Busnetz in Betrieb genommen.
Takt
Damit verbunden war die Einführung eines 20-Minuten Taktes auf den Linien 1,2 und 6. Durch die geringere Nachfrage in den Außenbereichen der Stadt wurde auf den Linien 3 und 4 ein 40-Minuten Takt eingeführt. Unter anderem wurde ein Linienreiner Nacht- Sonn- und Feiertagsverkehr eingeführt. Nachts fahren die Linien 1 und 6 bis 24 Uhr in einem 20-Minuten Takt. Die 3 fuhr bis 19 Uhr und die 4 bis 22 Uhr im 40-Minuten Takt. Sonn- und Feiertags fahren die 1 und 6 bis 23 Uhr im 30-Minuten Takt. Die 2 und 4 fuhren bis 22 Uhr im 30-Minuten Takt.
Linienverlauf
Die Linie 2 bedient Heppens und das Inselviertel in einer großen Schleife gegen den Uhrzeigersinn. Als Ausgleich, dass das Seniorenheim Karl-Hinrichs-Stift ihre Haltestelle verloren hat, werden einige Fahrten der Linie 1 über die ehemalige Station der Linie 2 geführt. Des Weiteren wurden die Linien 31 und 32 in 3 und 4 umbenannt und übernahmen den Ast zur Johann-Sebastian-Bach-Straße in Altengroden. Die nördliche Strecke durch den Maadebogen wurde zugunsten einer neuen Haltestelle der Linie 6 nächst des Wohngebietes eingerichtet. Die Linie 6 fährt seitdem vom Reinhard-Nieter-Krankenhaus bis Voslapp-Süd. Ab Hauptbahnhof fährt sie nun auch weiter bis Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die Fahrgäste in Fedderwardergroden bekamen eine deutlich bessere Anbindung an die Innere Stadt.
Änderung des Netzes durch Fahrgastnachfrage
Am 9.7.2006 wurde wegen starker Nachfrage ein 20-Minuten Takt auf den Linien 3 bis 19 Uhr und 4 bis 20 Uhr eingeführt. Durch einen 40-Minuten Takt ergaben sich durch Überlagerungen in mehreren Bereichen schon ein 20-Minuten Takt. Daher wird die Linie 3 aus dem Maadebogen direkt bis zum Reinhard-Nieter-Krankenhaus geführt, weil die Strecke zur Johann-Sebastian-Bach-Straße keine dichtere Bedienung braucht. Auf den Linien 2 und 4 wurden wegen zu geringer Nachfrage des Busbetriebes ab 20 Uhr ein Anruf-Sammel-Taxi eingerichtet, dass den gleich Linienweg befährt und die Preise der Verkehrsbetriebe gebraucht. Für den Tourismusverkehr wurde der Endhaltestelle Kaiser-Wilhelm-Brücke der Zusatz Südstrand angehängt.
Linie 1 | Hauptbahnhof (ZOB) - Alt-Voslapp/Voslapp-Süd |
Linie 2 | Hauptbahnhof (ZOB) - Norderneystraße |
Linie 3 | Hauptbahnhof (ZOB) - Reinhard-Nieter-Krankenhaus |
Linie 4 | Hauptbahnhof (ZOB) - Johann-Sebastian-Bach-Straße |
Linie 6 | Kaiser-Wilhelm-Brücke - Voslapp-Süd |
Linie 8 | Hauptbahnhof (ZOB) - Südstrand |
Linie 11 | Hauptbahnhof (ZOB) - Wiesmoor |
Linien 8 und 11
Die Linie 8 wird meist nur in der Zeit zwischen dem 17. Mai und 30. September im Stundentakt von 10-19 Uhr betrieben. Sie ist für den Tourismusverkehr zum Südstrand und Marinemuseum relevant. Sonst bedient die Linie 6 den Südstrand von der weit entfernten Haltestelle Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die Linie 11 wird im Auftrag des Reisebusunternehemn Fass Reisen zwischen Wilhelmshaven - Sanderbusch - Wiesmoor werktags zweistündlich betrieben. Eigens dafür wurden 2002 2 MAN-Niederflurbusse in Landverkehr-Ausrüstung geliefert. Sonst wird mit Nieder- und Hochflurbussen von Setra gefahren.
Literatur
- Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon. 3 Bände. Brune Druck- und Verlagsgesellschaft, Wilhelmshaven 1986, Bd. 3, S. 376ff.