Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel
Die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel wurde 1951 von Hilde Körber gegründet.
Nach Kriegsende und der der immer deutlicher werdenden Spaltung Berlins entstanden notwendig Doppelgründungen im Westteil der Stadt.Das Theaterleben wurde von Boleslaw Barlog aufgebaut und erhielt mit den Staatlichen Schauspielbühnenden, deren Intendant er war, seine Form.
1948 wurde als Gegenentwurf die Freie Universität Berlin in Berlin (Dahlem) gegründet. Im Weichbild des Campus gründete die Schauspielerin und Kulturpolitikerin Hilde Körber die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel. Sie war deren Leiterin bis zu ihrem Tode 1969. Die Namenswahl erscheint etwas usurpatorisch und absichtsvoll, ist aber vertretbar, weil die von Max Reinhardt gegründete Schauspielschule des Deutschen Theaters entgegen dem allgemeinen Sprachgebrauch seinen Namen nie führte.
1964 wurde die Einrichtung in die damalige Hochschule für Musik und Darstellende Kunst integriert und Hilde Körber durfte ab 1965 den Professorentitel führen. 1974 erfolgte die Vereinigung mit der damaligen Hochschule für Bildende Künste zur Hochschule der Künste (HdK). Noch heute ist die Bezeichnung HdK im Sprachgebrauch, korrekt muß es aber seit 2001 UdK heißen.
Da Lebensläufe von Schauspielern werbenden Charakter haben, spielen die sie veröffentlichenden Agenturen gern mit dem Namen Max Reinhard, was aber zur Identifizierung der Ausbildungsstätte nicht ausreicht. Der Zusatz Seminar läßt das Max-Reinhardt-Seminar in Wien vermuten, sicher ist das aber nicht. Der Zusatz Hilde Körber spricht recht eindeutig für die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel.
Der Zusatz unter Barlog oder die Herkunft des Schauspielers sind ohne weitere Hinweise nicht eindeutig. Bis zum Mauerbau und selbst danach hat es immer eine gewisse Fluktuation gegeben und die Absolventen der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin waren wegen ihrer gediegenen Ausbildung geschätzt, konnten also im Westen in ihrem Beruf Fuß fassen. Heute stehen die beiden staatlichen Schauspielschulen in Berlin in edlem Wettstreit und der Nachwuchs hat keine Probleme damit, seinen Werdegang zweifelsfrei darzustellen.