Bermuda ist eine Inselgruppe im Atlantik, die als Britisches Überseegebiet Teil des Vereinigten Königreichs ist. Es liegt östlich des US-Bundesstaats North Carolina bei 32° 20' Nord und 64° 45' West.
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Wahlspruch: | |
Amtssprache | Englisch |
Hauptstadt | Hamilton |
Staatsform | Britisches Überseegebiet des Vereinigten Königreichs |
Staatsoberhaupt | Königin Elizabeth II. |
Gouverneur | John Vereker |
Regierungschef | Alex Scott |
Fläche | 53,3 km² |
Einwohnerzahl | 64.482 (Stand Juli 2003) |
Bevölkerungsdichte | Einwohner pro km² |
Währung | Bermuda-Dollar |
Zeitzone | UTC -4 |
Nationalhymne | God Save the Queen |
Kfz-Kennzeichen | |
Internet-TLD | .bm |
Vorwahl | +1 441 |
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Geschichte
Bermuda wurde 1503 von dem spanischen Forscher Juan de Bermudez entdeckt, der aber wegen der gefährlichen Riffe, die die Insel umgeben, nicht an Land ging.
Die ersten Siedler waren englische Kolonisten auf dem Weg nach Virginia, die nach einem Schiffbruch 1609 auf der Insel strandeten. Die Gruppe unter der Führung von Sir George Somers verbrachte dort 10 Monate. Ihre Berichte über die Insel erregten in England große Aufmerksamkeit, so dass King James die Befugnisse über die Inseln 1615 an die Bermuda Company übergab. 1612 wurde von etwa 60 britischen Kolonisten St. George gegründet. Eine stellvertretende Regierung wurde 1620 eingesetzt, woraufhin Bermuda eine selbstständige Kolonie wurde.
Wegen der Abgeschiedenheit der Inseln blieb sie über Jahre ein Aussenposten der britischen Zivilisation, wobei sich ihre Wirtschaft auf Handel mit Salz und das, für den Schiffbau gut geeignete, Zedernholz konzentrierte. Hamilton, eine zentral gelegene Hafenstadt, die 1790 gegründet worden war, wurde 1815 Hauptstadt.
Sklaven aus Afrika wurden schon kurz nach der Gründung der Kolonie nach Bermuda geschafft. 1807 wurde der Sklavenhandel verboten und 1834 wurden die Sklaven freigelassen. Etwa 60% der heutigen Bevölkerung Bermudas sind von afrikanischer Abstammung.
Seit der viktorianischen Zeit gab es Tourismus auf den Inseln um den nordamerikanischen Wintern zu entfliehen.
Während des Zweiten Weltkriegs war Bermuda eine wichtige Basis für amerikanische Truppen. 1941 errichtete die amerikanische Armee zwei feste Truppenstützpunkte, im Gegenzug bekamen die britischen Streitkräfte überschüssige amerikanische Zerstörer. 1995 wurden die amerikanischen, kanadischen und britischen Stützpunkte geschlossen.
Bermuda ist nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich gediehen und hat sich in ein sehr erfolgreiches Finanzzentrum auf offener See entwickelt. 1968 wurde eine Verfassung aufgestellt, die seitdem das Verlangen nach Unabhängigkeit bestärkte, obwohl in einem Volksbegehren von 1995 die Unabhängigkeit abgelehnt wurde.
Politik
Bermuda ist ein Überseegebiet des Vereinigten Königreichs. Staatsoberhaupt ist Königin Elizabeth II., die durch einen von ihr ernannten Generalgouverneur vertreten wird. Alle wichtigen politischen Entscheidungen, insbesondere der Außen- und Verteidigungspolitik, werden direkt von der Regierung in London getroffen.
Geographie
Das Klima auf den Bermuda-Inseln ist subtropisch-feuchtwarm. Allerdings können im Januar auch Tiefsstemperaturen von 5 Grad auftreten. Im September kommt es häufig zu Hurricanen.
Die höchste Erhebung des Landes ist der Town Hill mit 79 Meter. Auffallend sind starke Zergliederung der Inseln und die bis zu 70 Meter hohen Sanddünen. Die Insel ist von Korallenriffen umgeben, den am weitesten nördlich gelegenen auf der Erde. Da Flüsse auf den Inseln fehlen, muss das Regenwasser in Zisternen gesammelt werden.
Charakteristisch für die subtropische Vegetation sind Gummibäume, Salbei-Arten und die Bermuda-Zeder. An manchen Küstenabschnitten wachsen auch Mangroven.
Leider ist der Bermuda-Petrel eine schon fast ausgestorbene Vogelart. Auf den Bermuda-Inseln hat er seine Brutstätten.
Wirtschaft
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr mit 40% des Bruttoinlandsprodukts. Rund 90% der Touristen kommen aus den USA, aber zunehmend auch aus Westeuropa. Da Bermuda ein "Steuer-Paradies" (mit niedrigen Steuersätze) ist, siedelten sich dort Banken und Versicherungen an. Ein Teil der Einnahmen stammt auch aus der Verpachtung eines Gebietes als Militärstützpunkt an die USA.
Das subtropische Klima ermöglicht eine intensive Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Südfrüchte, Kartoffeln, Gemüse, Tabak und Blumen (vor allem Lilien). Der Fischfang deckt nur den eigenen Bedarf. Abgesehen von dem als Baustoff genutzten Kalk sind keine Bodenschätze vorhanden. Kleine Industriebetriebe verarbeiten Duftstoffe und stellen Pharmazieprodukte und kosmetische Produkte her.
Ausgeführt werden vor allem Südfrüchte, Gemüse, Blumen, Pflanzenextrakte und kosmetisch-pharmazeutische Erzeugnisse. Nahrungsmittel aller Art, Erdölprodukte und Kraftfahrzeuge werden nach Bermuda eingeführt.
Die Einwohner von Bermuda genießen einen hohen Lebensstandard. Es gibt praktisch keine Arbeitslosigkeit. Rund 80% des Regierungsbudgets werden für Sozialleistungen und Bildung ausgegeben.
Mit dem amerikanischen Festland und mit London ist Bermuda durch mehrere Linienflugdienste verbunden. Charterfluglinien verbinden die Inseln mit Europa. Auf den Inseln verkehren staatliche Busse in dichter Folge. Die großen Inseln sind durch Dämme und Brücken miteinander verbunden.